Kontrollierte Bewegung, die richtig Spaß macht
Im Milon-Zirkel mit Christina Großheim

Trainer Martin Lohmüller führte mit viel Humor durch den Milon-Zirkel. | Foto: Foto: Stenzel
  • Trainer Martin Lohmüller führte mit viel Humor durch den Milon-Zirkel.
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Beim Treppensteigen geht mir schnell die Puste aus und Wasserkisten lassen sich nicht mehr einfach in den Kofferraum wuchten. Logisch, dass ich mich bei der Serie „Fit in den
Frühling“, in der Stadtanzeiger-Redakteure Sportarten testen, für das
Thema Ausdauer und Kraft entschieden habe. Am besten geht man diese
Kombination in einem Fitnessstudio an. „Sie sollten den Milon-Zirkel
machen“, empfiehlt der nette junge Mann am Telefon des Highlight
Fitnessstudios in Offenburg.

An einem Donnerstagmorgen stelle ich mich der Herausforderung. Mein Trainer, Martin Lohmüller, Offenburger Fitness-Urgestein, kommt mit federnden Schritten auf mich
zu. „Wie fit sind Sie?“ lautet die erste Frage, auf die ein verschämtes
„eher faul“ als Antwort kommt. „Haben Sie Probleme im Rückenbereich?“
Ja, manchmal, aber die Antwort kann ich mir sparen, mit Kennermiene
stellt Lohmüller fest: „Die finde ich schon.“

Als erstes – nach dem Umziehen natürlich – muss eine Chipkarte für mich angelegt werden.
„Solange machen Sie sich warm“, verordnet mein Trainer mir Bewegung. Ich
werde auf ein Ergometer gesetzt, mit kritischem Blick wird
kontrolliert, ob die Sitzposition stimmt. Dann darf ich losradeln. Nach
knapp zehn Minuten ist die Karte fertig und es geht los. Eine Gruppe von
Geräten wartet auf mich. In der Mitte befindet sich ein geheimnisvolles
Licht, das mal grün und mal rot leuchtet. „Der Milon-Zirkel kommt aus
der Physiotherapie“, erklärt Martin Lohmüller. Schon in den 80er Jahren
hätten sich Sportler nach Verletzungen damit wieder fit gemacht.

Die erste Runde bleibt mein Trainer dicht bei mir. Das ist auch sinnvoll,
denn die Geräte werden auf meine persönlichen Bedürfnisse eingestellt.
Das betrifft nicht nur die Sitzposition, sondern auch die Kraft, die man
aufwenden muss. Anders als bei herkömmlichen „Mucki-Maschinen“ bewege
ich kein Eisen, sondern stemme mich gegen ein elektronisch erzeugtes
Gewicht. Und das nicht nur bei der Aufwärts-, sondern auch bei der
Abwärtsbewegung. Die Muskeln werden also in beiden Richtungen gefordert.

„Milon ist ideal für Einsteiger“, sagt Martin Lohmüller. Eine Einschätzung, der ich nur zustimmen kann. Erstens lassen die Maschinen
gar keine falsche Bewegung zu, zweitens ist das Gewicht eben frei
definierbar. Drittens gibt es eine Anzeige, die dem Sportler zeigt, ob
er im optimalen Bereich arbeitet oder nicht. Alle Angaben werden auf der
Chipkarte gespeichert. Deswegen dauert der erste Durchgang etwas
länger. Der zweite verläuft schon eher unter „echten“
Trainingsbedingungen. „Wenn das Licht rot ist, müssen Sie eine Pause
machen“, erklärt Lohmüller. Bei Grün geht es los, Chipkarte rein und ran
an den Beinstrecker. Drei Mal heben und es wird klar: Diese
Muskelgruppe ist über den Winter nicht allzu stark gefordert worden. Es
zwickt, aber nicht unangenehm. „Schneller“, spornt mich mein Trainer an,
laut Anzeige, lasse ich es zu ruhig angehen.

Nach einer Minute wechselt das Licht auf Rot und ich das Gerät. Als nächstes werden meine
Muskeln beim Brustpressen gefordert. Der Latissimus, besser bekannt als
Rückenzieher, ist ein wenig erschrocken, als er arbeiten muss. Trotz der
Anstrengung macht es Spaß, viel Spaß sogar. Nach den ersten drei
Kraftmaschinen kommt die Ausdauer dran. Brav trete ich in die Pedale.
Zwei Minuten stehen hier an, bevor wieder meine Muskeln gezielt
bearbeitet werden. Die nächsten drei Stationen trainieren den
Beinbizeps, den Bauch und den Rückenstrecker. Letzte Station ist der
Crosstrainer, eine Bewegungsform, die ich nun wirklich nicht schätze.

Mein Atem geht schneller, ich bin leicht ins Schwitzen gekommen, aber
erstaunlicherweise fühle ich mich richtig wohl. Es ist doch etwas dran,
dass Sport Glückshormone frei setzt. Beim Milon-Zirkel geschieht das auf
jeden Fall. Das Schöne ist, man muss nicht wirklich mitdenken. Was gut
ist, denn ich habe genug damit zu tun, meine Atmung zu kontrollieren. Am
Ende habe ich das Gefühl, dass ich richtig was geleistet habe. Der
Traum zerplatzt, als Martin Lohmüller meine Leistungskurve abruft. „1,79
Tonnen“, stellt der Fachmann fest. „Das ist nicht viel.“

Mein Fazit: Der Milon-Zirkel ist ideal für Einsteiger. Wer nicht auf ein
Sixpack aus ist, sondern seine Figur halten und verbessern möchte, ist
hier genau richtig.

Autor: Christina Großheim

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