Tötungsdelikt in Offenburg
42-Jähriger wegen Mordverdachts verhaftet

Raoul Hackenjos, Leiter der Kriminalpolizei (v. l.), Polizeipräsident Jürgen Rieger und die leitende Oberstaatsanwältin Iris Janke bei der Pressekonferenz | Foto:  gro
  • Raoul Hackenjos, Leiter der Kriminalpolizei (v. l.), Polizeipräsident Jürgen Rieger und die leitende Oberstaatsanwältin Iris Janke bei der Pressekonferenz
  • Foto: gro
  • hochgeladen von Christina Großheim

Offenburg Nur 21 Stunden nach der schrecklichen Tat am Dienstagabend im Bereich der Unionsrampe in Offenburg haben Polizei und Staatsanwaltschaft den mutmaßlichen Täter in seiner Wohnung in der Weststadt verhaftet.
Am Dienstagabend gegen 19.15 Uhr war eine Frau leblos, mit multiplen schweren Stichverletzungen aufgefunden worden. Sie erlag trotz eingeleiteter Rettungsmaßnahmen ihren schweren Verletzungen. Es handelte sich um eine 37-jährige französisch-deutsche Staatsbürgerin, die in einer Psychotherapiepraxis in der Nähe des Tatorts gearbeitet hat. Sie war verheiratet, Mutter eines Kindes und schwanger.
Der mutmaßliche Täter ist ein 42-jähriger deutscher Staatsangehöriger, der lange in Frankreich gelebt hat. Dort saß er bereits wegen eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes elf Jahre in Haft. Er hatte nach Angaben der Polizei seinen Nachbarn umgebracht. Nach seiner Haftstrafe kehrte er 2015 nach Deutschland zurück und lebte zuletzt in Offenburg. Zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter bestand eine berufliche Verbindung. Die junge Frau war früher Psychotherapeutin in einer Einrichtung für Psychischkranke in der Ortenau gewesen, in der der Mann behandelt wurde. Schon damals soll er verbal-aggressiv auf die Therapeutin reagiert haben. Laut Polizei ist nicht bekannt, ob es seit 2023 Kontakt zwischen den beiden gab.
Auf die Spur des 42-Jährigen kamen die Ermittler der 60-köpfigen Sonderkommission durch Befragungen, Zeugenaussagen und die Sichtung von Videomaterial, das von Anwohnern und Geschäftsinhabern in dem Gebiet zur Verfügung gestellt worden war. Ilse Janke, Leitende Oberstaatsanwältin, zum Mordvorwurf: "Er hat sich heimtückisch angeschlichen und dem Opfer in der Dunkelheit aufgelauert. Die Frau hatte kaum Abwehrverletzungen." Ein Sexualdelikt und ein Raub lagen laut Janke nicht vor.

Ermittlungen laufen noch

"Die Identitätsklärung des Opfers war aufgrund der Vielzahl der Verletzungen sehr schwer", so Raoul Hackenjos, Leiter der Kriminalpolizei. Man habe deshalb aus Rücksicht auf die Angehörigen auf eine persönliche Identifizierung der Toten verzichtet. In der Wohnung des Verdächtigen seien verschiedene Gegenstände beschlagnahmt worden. Die Polizei machte wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben über die Art der Tatwaffe. Der Festgenommene schweigt laut Hackenjos zu dem Tatvorwurf.
Laut Polizeipräsident Jürgen Rieger war der mutmaßliche Täter kein Unbekannter. Er galt als psychisch-auffällig. Zwei Mal hatte die Stadt Offenburg eine psychiatrische Begutachtung des 42-Jährigen veranlasst, mit dem Ziel der zwangsweisen Unterbringung. Beide Mal – 2023 und 2024 – urteilte ein Gutachter, dass von dem Mann keine Eigen- oder Fremdgefährdung ausgehe. Seitens der Polizei habe es eine Gefährderansprache gegeben.

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Schnappschuss einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.