Hochschule befürchtet Rückgang der Bewerbungen durch Studiengebühren
"Ausländische Studenten bereichern Campusleben"

Die Dozenten der Hochschule setzen sich für Studieren ohne Gebühren für Ausländer ein – unter ihnen Prof. Torsten Schneider (4.v.r.) und Vera Vanié (7.v.l.). | Foto: Hochschule
  • Die Dozenten der Hochschule setzen sich für Studieren ohne Gebühren für Ausländer ein – unter ihnen Prof. Torsten Schneider (4.v.r.) und Vera Vanié (7.v.l.).
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(rek/st). Zu Beginn des Wintersemesters im Herbst sollen in Baden-Württemberg Studiengebühren für Studenten aus Nicht-EU-Staaten eingeführt werden. „Ziel des Gesetzes ist zuvorderst die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der baden-württembergischen Hochschulen und damit der nachhaltigen Entwicklung von Forschung, Lehre und Studium in Baden-Württemberg“, lautet die Begründung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Derzeit ist im Gespräch, dass von den eingenommenen Gebühren jeweils 300 Euro an die Hochschulen gehen und zur Verbesserung der Betreuung der internationalen Studierenden beitragen sollen, geben Prof. Torsten Schneider, wissenschaftlicher Leiter des International Centers, und Vera Vanié, Hauptkoordinatorin der Graduate School, die Situation wider.
An der Hochschule studieren im aktuellen Wintersemester 604 Studierende aus dem Ausland, dies entspricht einem Anteil von 13 Prozent der gesamten Studierendenschaft, nennt Schneider Zahlen. "In den drei konsekutiven englischsprachigen Masterstudiengängen stellt sich die Situation noch viel eindrucksvoller dar, von den 196 Studierenden sind 173 internationale Studierende, 145 müssten nach der neuen Regelung Studiengebühren zahlen", so Schneider. Schneider Befürchtung: "Es ist ein deutlicher Rückgang der Bewerbungen aus den betroffenen Staaten zu erwarten." Betont müsse in Zukunft die Qualität der Studiengänge, damit Offenburg sich im Wettbewerb gegen andere Hochschulen, die keine Gebühren erheben, weiterhin behaupten könne.
"Unsere Erfahrungen zeigen, dass ein Großteil der Absolventen in Deutschland arbeitet und somit zu Steuereinnahmen des Landes beiträgt, die wiederum in die Finanzierung der Schulen und Hochschulen fließen", erklären Schneider und Vanié. Für sie stellt sich daher die Frage, ob die Einführung von Studiengebühren nicht eine kurzfristige Maßnahme zur Konsolidierung des Haushalts ist, die aber die langfristigen Konsequenzen nicht durchdenkt. "Wir hoffen weiterhin, viele internationale Studierende begrüßen zu dürfen. Sie bereichern das Campusleben, machen es bunt und lebenslustig", setzt Schneider auf Fortsetzung der internationalen Beziehungen.

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