Führungs- und Lagezentrum der Polizei
Rund 100.000 Anrufe im Jahr

Etwa 269 Notrufe gehen im Führungs- und Lagezentrum der Polizei täglich ein und lösen in den meisten Fällen einen Einsatz aus. | Foto: PP OG
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  • Etwa 269 Notrufe gehen im Führungs- und Lagezentrum der Polizei täglich ein und lösen in den meisten Fällen einen Einsatz aus.
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Offenburg (rek). "Polizei-Notruf – was kann ich für Sie tun?" So meldet sich nach der Betätigung des Notrufs 110 ein Beamter im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Offenburg in der Prinz-Eugen-Straße. Einsatzbereit sind die Beamten dort an 365 Tagen im Jahr an 24 Stunden. Im vergangenen Jahr gingen dort über 98.000 Anrufe ein – aufgrund der Pandemie und den damit verbundenen Beschränkungen weniger als in den Vorjahren. Zusammen mit den von der Polizei ausgelösten Einsätzen kamen so 135.000 Einsätze zusammen.

"Fast jeder Anruf löst einen Einsatz aus", erklärt Polizeihauptkommissar Jürgen Aupperle. Er trägt als einer der Polizeiführer vom Dienst (PvD) die Verantwortung einer Schicht, der wiederum zwischen fünf und sieben Beamte angehören. "Es sind vor allem erfahrene Beamte, die zuvor im Streifendienst tätig waren", erläutert Polizeioberrat Markus Huber, Leiter des Führungs- und Lagezentrums. In diesem Herzstück des Polizeipräsidiums erfolgt die "zentrale Einsatzführung, mit der wir schnelle und professionelle Hilfe leisten wollen und können", nennt Polizeipräsident Reinhard Renter die Aufgaben. Immerhin ist das Offenburger Präsidium für die drei Kreise Ortenau, Rastatt und Baden-Baden und somit für rund 700.000 Einwohner zuständig.

Wer dort Dienst tut, braucht neben Erfahrung auch gute Nerven und eine ruhige Gesprächsführung. Oft sind die Anrufer so aufgeregt, dass die Polizei Antworten auf die wichtigen W-Fragen braucht: Wo ist es passiert?, Wer ruft an?, Was ist geschehen? und Wie viele Beteiligte? "Die Kollegen haben alle Instrumente zur Verfügung und setzen sie nach Beurteilung der Lage ein", macht Renter klar: "Wir fangen lieber etwas größer an und reduzieren dann lieber die Einsatzkräfte wieder. Denn Zeit spielt bei den Einsätzen eine große Rolle."

Aus dem täglichen Geschehen schildert Aupperle einen Fall im Januar: Während eines Familienausflugs war ein junger erwachsener Mann, der gesundheitlich angeschlagen ist, spurlos verschwunden. Bevor die Eltern den Notruf wählten, hatten sie bereits sechs Stunden vergeblich gesucht. Da die Polizei von einer hilflosen Lage des Vermissten ausgehen mussten, wurden 200 Einsatzkräfte mit Bundespolizei, Hundestaffel, und benachbarten Polizeipräsidien eingeschaltet sowie ein Hubschrauber angefordert. Nach weiteren eineinhalb Stunden gab es erste Hinweise durch einen Zeugen. Kurz vor Mitternacht konnte die Hubschrauber-Besatzung die entkräftete Person bei winterlichen Verhältnissen sichten. "Die Kombination der verschiedenen Einsatzkräfte und der öffentlichen Fahndung führte zum Erfolg", zieht Aupperle ein positives Fazit dieses Einsatzes.

"Wir sehen jede Telefonnummer, da kann man noch so sehr versuchen, sie zu unterdrücken", nennt Renter ein weiteres Mittel der Polizei. Der zusätzliche Neubau des Polizeipräsidiums in Offenburg soll im August bezogen werden. Dann stehen auch dem Führungs- und Lagezentrum größere Räume und modernere technische Mittel zur Verfügung – auch wenn diese natürlich immer wieder aktualisiert werden.

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