Demonstranten fordern Solidarität mit den leidenden Palästinensern

- Bei der Kundgebung pro Palästina mit anschließendem Protestmarsch am gestrigen Samstag wurde ein sofortiger Waffenstillstand gefordert.
- Foto: Glaser
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Offenburg "Gazas Kinder wollen leben, Deutschland ist dagegen!" schallte es am gestrigen Samstagnachmittag durch die Offenburger Fußgängerzone. "Israel bombardiert, Deutschland finanziert!", so ein anderer lautstarker Vorwurf der Teilnehmer der Pro-Palästina-Demonstration.
Aufmerksamkeit
Angemeldet waren 800, tatsächlich waren es nach Schätzung der Polizei allerdings nur rund 350 Teilnehmer. M. Aydogdy war trotzdem zufrieden mit dem Echo, wie er gegenüber der Guller-Redaktion erklärte. Der Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund, wie er selbst sagte, hatte die Demonstration zusammen mit B. Debsi und C. Krieg organisiert. Er bat darum, lediglich die Nachnamen zu veröffentlichen. Eine der drei habe selbst palästinensische Wurzeln. Die Organisatoren verbinde der Glaube miteinander. "Uns geht es bei der Aktion rein um Solidarität", betonte Aydogdy. "Wir hatten überlegt, was wir unternehmen können, um die Aufmerksamkeit auf die Situation der Palästinenser zu lenken, auch weil wir unzufrieden sind, wie die deutschen Medien darüber berichten."
Zahlreiche Kinder dabei
Aufmerksamkeit erregte die Demonstration am gestrigen Nachmittag in der Offenburger Innenstadt tatsächlich. Der Zug war bunt und vor allem laut. Vorwürfe hagelte es nicht nur in Richtung Israel, sondern ebenso gegen Deutschland, das den "Krieg gegen die Palästinenser mit unseren Steuergeldern finanziert."
Obwohl alles friedlich ablief, stießen die Parolen nicht bei allen Passanten auf Zustimmung. Dem Ruf "Stoppt die Besatzung, stoppt den Mord" hielt gleich zu Anfang der Kundgebung ein älterer Mann entgegen: "Stoppt die Hamas!" In die darauffolgende Stille hinein antwortete eine Kinderstimme: "Die Israelis haben angefangen."
Zahlreiche der Demonstranten hatten Kinder mitgebracht. Viele von ihnen schwangen Fahnen oder hielten Schilder hoch. Auch die Bitte um Spenden für die notleidenden Palästinenser wurde von einem kleinen Mädchen vorgebracht.
7. Oktober
Einer, der als interessierter Zaungast die Kundgebung beobachtete, war Norbert Großklaus. "Man darf demonstrieren und diese Meinung haben", betonte der Offenburger Grünen-Stadtrat im Gespräch mit der Guller-Redaktion, um dann zu ergänzen: "Ich finde es aber schlimm, dass kein Wort darüber fällt, wer die Hamas ist und auch nicht darüber, was am 7. Oktober passiert ist, was der eigentliche Auslöser des Ganzen war."
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.