RP beantwortet offene Fragen
Bedrohung eines Grundschülers bestätigt

- Die Astrid-Lindgren-Schule in Offenburg ist sowohl eine Grund- als auch eine Werkrealschule.
- Foto: Foto: gro
- hochgeladen von Matthias Kerber
Offenburg "Zehnjähriger soll mit einem Messer bedroht worden sein", titelte Der Guller vergangene Woche. Eine Mutter hatte unserer Redaktion von einem Angriff zweier Achtklässler auf ihren Sohn berichtet. Inzwischen hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP), an das die Schulleitung verwiesen hatte, auf unsere Anfrage reagiert. Der Vorfall wird bestätigt, allerdings ohne das Messer zu erwähnen. "Am 26. März ereignete sich ein Vorfall, bei dem es zu einer Bedrohungssituation eines Viertklässlers durch zwei Schüler der achten Klasse gekommen ist", schreibt das RP. "Nach unserer Information hat die Schule umgehend reagiert, um die Situation zu klären. Mit jedem der betroffenen Schüler wurden Einzelgespräche geführt. Das Haus des Jugendrechts und die Polizei wurden eingebunden." Zum Schutz der Minderjährigen könne man keine Details veröffentlichen. Derselbe Vorbehalt gilt auf die Frage, welche Konsequenzen nun den Achtklässlern drohen.
Soziales Lernen
Auf unsere Anfrage schildert das Regierungspräsidium nun ausführlich, welche Maßnahmen es laut der betroffenen Schule gibt, um Gewalt zu verhindern. "Nach Informationen der Astrid-Lindgren-Schule ist das soziale Lernen fester Bestandteil der Schulkultur", heißt es. So würden im Laufe eines Schuljahres diverse Projekte und Maßnahmen stattfinden, um das soziale Miteinander der Kinder und Jugendlichen untereinander zu stärken. Als Beispiel wird das Projekt Kickformore genannt, bei dem nach besonderen Regeln Straßenfußball gespielt und eine Auseinandersetzung mit Regeln, Fairplay, Demokratie und Vielfalt gefördert wird.
"Von zentraler Bedeutung ist in der Schule zudem ein intensiver Austausch mit den Eltern. Bei Problemfällen werden die Eltern eingebunden", so Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg. Unterstützt würde die Grundschule durch zwei Schulsozialarbeiter, die für den Werkrealschulbereich zuständig sind. Diese könnten bereits frühzeitig viele kleine Konflikte abfangen und lösen. "An der Werkrealschule besteht für Schülerinnen und Schüler zudem das Angebot, sich als Streitschlichter beziehungsweise Streitschlichterin ausbilden zu lassen", so das RP. Diese würden – je nach Bedarf – mehrmals wöchentlich einen Streit zwischen Schülern ohne Lehrkraft in einem dafür vorgesehenen Raum schlichten. In brisanten Fällen würden Einzelgespräche mit Schülern stattfinden.
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