Kehler Feuerwehr
18 Atemschutzgeräteträger ausgebildet

Beim Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger bekommen die Einsatzkräfte neben der Theorie auch praktisches Wissen vermittelt.  | Foto: Stadt Kehl
  • Beim Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger bekommen die Einsatzkräfte neben der Theorie auch praktisches Wissen vermittelt.
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Kehl (st). Bei 800 bis 1.000 Grad Celsius in dichtem Rauch Menschenleben zu retten, ist für die Kehler Feuerwehrmänner und -frauen nichts Ungewöhnliches. Dennoch braucht es einiges an Wissen und Übung, um solch einen Einsatz erfolgreich zu bewältigen. Damit die Feuerwehrleute – ebenso wie die Mitglieder der Wehren aus den umliegenden Gemeinden – bestmöglich auf diese Herausforderung vorbereitet sind, bildet die Kehler Feuerwehr zum Atemschutzträger aus. Mit Erfolg: Einen dreitägigen Lehrgang in der Kehler Feuerwache haben insgesamt 18 Feuerwehrkräfte aus Kehl, Rheinau und Appenweier absolviert.

„Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger bereitet die Feuerwehrkräfte auf Einsätze vor, bei denen sie in stark verrauchte Gebäude eindringen müssen oder in Räume, in denen sich giftige Gase befinden“, weiß Feuerwehrmann Karlheinz Fimeyer, der die Lehrgänge organisiert und leitet. Denn wegen der 35 Kilogramm schweren Schutzkleidung seien schnelle Bewegungen bei solchen Einsätzen nur unter großer Anstrengung möglich. Auch der begrenzte Luftvorrat in den Atemluftflaschen und die durch den Rauch stark eingeschränkte Sicht erschwere den Feuerwehrmännern und -frauen ihre Arbeit.

„Um in solch einer Situation einen kühlen Kopf zu bewahren, müssen die Feuerwehrleute Grundkenntnisse über den menschlichen Körper und vor allem die Atmung besitzen“, betont Karlheinz Fimeyer. Außerdem sollten sie die Abfolge der einzelnen Handlungsschritte kennen, ebenso wie die Funktionsweise verschiedener Atemschutzgeräte. Beigebracht bekämen die Lehrgangsteilnehmer auch, welche gesetzlichen Regelungen ihre Einsätze beträfen.

Neben theoretischem Wissen standen auch praktische Übungen auf dem Programm. Diese absolvierten die Lehrgangsteilnehmer auf dem Mobilen Ausbildungsschiff Binnengewässer (MÜB) auf der Atemschutzstrecke in Straßburg. „Dort mussten sich die Lehrgangsteilnehmer beispielsweise durch verrauchte Käfige zwängen oder Endlosleitern besteigen“, berichtet Karlheinz Fimeyer. Wer die körperlichen Belastungstests erfolgreich absolviere, müsse anschließend nur noch eine schriftlichen Prüfung bestehen – dies hätten alle Teilnehmer geschafft.

Am darauffolgenden Tag seien sie zusätzlich mit einer sogenannten Heißausbildung auf die kommenden Einsätze vorbereitet worden, denn: „Mit der Temperatur steigt auch die Belastung“, wie Karlheinz Fimeyer weiß. „Auch dabei haben die Teilnehmer verschiedene Szenarien abgearbeitet“, erklärt er. Höhepunkt der simulierten Einsätze sei ein Kellerbrand mit Temperaturen von mehr als 600 Grad Celsius gewesen, den ebenfalls alle bestanden hätten.

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