Tiny House ergänzt das Spatzennest
Es kommt auf jeden Millimeter an

Das Tiny House für die Kita Spatzennest wird mit einem Kran auf das Fundament gehoben. | Foto: Stadt Kehl
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  • Das Tiny House für die Kita Spatzennest wird mit einem Kran auf das Fundament gehoben.
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Kehl (st) „Oh, das machen die Bauarbeiter aber gut“, schwer beeindruckt zeigte sich ein Vierjähriger am Dienstagmorgen, 22. April, in der Kita Spatzennest in Kehl-Goldscheuer. Wie viele andere Kita-Kinder stand er staunend hinter einem Bauzaun und beobachtete gespannt, wie ein Haus aufs Kita-Gelände schwebte, teilt die Stadt Kehl mit. Das bei der Firma Holzbau Brett in Hohnhurst quasi einzugsfertig hergestellte Tiny House dient den pädagogischen Fachkräften als Rückzugsraum und bietet Platz für die Büroarbeitsplätze für die Kita-Leitung.

Eskortiert von zwei Polizeibeamten auf Motorrädern verlässt der Tieflader mit dem 50 Quadratmeter großen Tiny House am Dienstagmorgen langsam den Hof der Firma Brett und macht sich auf den Weg nach Goldscheuer. Während der Schwertransport die beiden Kreisverkehre gut meistert, wird es bei der Anfahrt zum Spatzennest eng: Die Verkehrszeichen in der Kittersburger Straße sind einbetoniert und lassen sich nicht entfernen. Mit einigem Ruckeln gelingt es den erfahrenen Begleitern des Schwertransports sie so zur Seite zu neigen, dass das Tiny House unbeschädigt passieren kann.

An den Haken nehmen

Direkt vor der Kita wartet bereits der Fahrer eines riesigen blauen Krans darauf, das neue in etwa vier Wochen Bauzeit in Holzständerbauweise gefertigte Gebäude an den Haken zu nehmen. „Hoch, hoch, hoch“, rufen die Kinder ungeduldig, als die Arbeiter die hellblauen Gurte an Vorrichtungen auf dem Dach des kleinen Hauses befestigen. Langsam hebt es sich vom Tieflader und schwebt hoch in der Luft. Zwei Mitarbeiter halten Leinen in der Hand, die am Tiny House befestigt sind und geben ihm damit Richtung. Das Häuschen wird so gedreht, dass der Eingang Richtung Freigelände der Kita weist und genau über dem Betonrahmen baumelt, der es aufnehmen wird.

„Runter, runter, runter“, ruft der vielstimmige Kinderchor, doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Mitarbeiter von Holzbau Brett drehen Gewindestangen in vorbereitete Kanäle in den Gebäudewänden, die exakt in die Höhlen im Fundament auf dem Kita-Gelände passen. Diese wurden zuvor mit sogenanntem Quellmörtel gefüllt, der sich nicht zusammenzieht, sondern ausdehnt, wenn er erkaltet und fest wird. Quellmörtel ist kissenartig auch auf den Rest des Betonrahmens aufgebracht, auf den das Haus aufgesetzt wird. Der Mörtel füllt die Windungen der Stangen und die Fugen des Häuschens aus und verfestigt sich, so dass das Tiny House unverrückbar feststeht – und nicht, wie der vierjährige Beobachter mutmaßt, „dann bald wieder abgeholt“ wird.

Anschlüsse legen

Zwar ist das neue Gebäude bereits mit einer Einbauküche und Sanitäranlagen ausgestattet, doch müssen in den nächsten Tagen noch die Anschlüsse an Strom, Wasser und Abwasser erfolgen. Durch das Tiny House, in dem der Sozialraum für die Erzieherinnen und Erzieher ebenso eingerichtet wird, wie zwei Büroarbeitsplätze für die Kita-Leitung, werden im Hauptgebäude Flächen frei, die für den Kita-Betrieb genutzt werden können.

Rund 280 000 Euro gibt die Stadt für das Tiny House aus. Von der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung bei der Firma Brett dauerte es etwa vier Wochen. Das Häuschen ist 13,57 Meter lang und 4,80 Meter breit.

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