Die Glosse im Guller

Von Engelshaaren in der Edel-Schokolade

Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde, beinhaltet Engelshaar, schmeckt göttlich und ist sündhaft teuer. So zumindest der Ruf der sagenhaften Dubai Schokolade, den internationale Influencer in die ganze Welt getragen haben.
Nun mag ich schon Schokolade, aber keine Haare im Essen. Selbst dann nicht, wenn sie aus Zuckersirup hergestellt sind. Außerdem war ich vor Jahren schon in Dubai und alles, was man mir an Süßigkeiten dort vorgesetzt hatte, löste einen regelrechten Zuckerschock aus. Als Frau der Vorsicht und Vorurteile ignorierte ich deshalb lange den Hype um die Dubai Schokolade.

Zweifel nagten an mir

Doch mit der Zeit nagten Zweifel an mir. Scheinbar war ich der einzige Mensch, der diese Luxusköstlichkeit noch nicht probiert hat. Im Fernsehen wurde zur besten Sendezeit darüber berichtet, in den sozialen Medien sowieso und im Radio schwärmten Weihnachtsmarktbesucher von Crêpes, die dreimal so viel kosteten wie die Zimt-und-Zucker-Variante. Dafür sind sie mit Dubai-Schokoladen-Krümeln gefüllt. Schließlich fragte ich mich, ob ich es nicht meinem Beruf als Journalistin schlicht schuldig bin, mich auch über Trends auf dem Luxussüßigkeitenmarkt auf dem Laufenden zu halten.

Berufsethos

Der Berufsethos geht mir über alles. Weshalb ich beschloss, eine der teuren Tafeln zu erwerben. Leider ist unsere Guller-Geschäftsführerin zwar großzügig, aber nicht gewillt, gutes Geld für globale Genusstests zu gewähren. Zum Glück habe ich ein bisschen gespart und beschloss, mit meinem Notgroschen die Recherche zu finanzieren.
Das war dann doch nicht nötig. Im Supermarkt meines Vertrauens im Ortenaukreis wurden tatsächlich kleine Tafeln Dubai Schokolade angeboten. Die stammen zwar aus der Türkei, dafür sind sie aber auch "nur" für unter sieben Euro zu haben. Wie sie geschmeckt hat? Sehr gut. Aber unter uns: Ich bin einfach mehr der Gummibärchen-Typ, mit oder ohne Engelshaar.