Kampagne für Radverkehr im Ortenaukreis
Mit Abstand sicher unterwegs

Ortenau (st). Um auf den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden aufmerksam zu machen, beteiligt sich der Ortenaukreis gemeinsam mit 23 Städten und Gemeinden an der ADFC-Radfahrkampagne „Mit Abstand sicher unterwegs“. Auch das Polizeipräsidium Offenburg und die Verkehrswacht Ortenau unterstützen das Projekt als Kooperationspartner. Mit der klaren Botschaft durch Plakatwände am Straßenrand sollen Auto- und LKW-Fahrer dazu bewegt werden, ihr Verhalten zu ändern und einen ausreichenden Seitenabstand von 1,5 Metern innerorts beim Überholen einzuhalten. 

Sicherheit kontinuierlich verbessern

„Um mehr Menschen zum Umstieg auf das Rad zu bewegen und die umweltfreundliche Mobilität im Kreis weiter voranzubringen, müssen wir die Sicherheit im Straßenverkehr kontinuierlich verbessern“, so Landrat Frank Scherer. „Neben infrastrukturellen Maßnahmen wie den rund 180 Kilometer langen Radwegen entlang der Kreisstraßen des Ortenaukreises, den geplanten Radschnellwegen sowie den innerörtlichen Radschutzstreifen, kann jeder und jede einen Beitrag durch Rücksichtnahme und ausreichend Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern leisten. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können wir den Radverkehrsanteil weiter steigern“, appelliert der Landrat. Dies sei über ein attraktives ÖPNV-Angebot hinaus ein weiterer Baustein für die Verkehrswende im Land. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg habe sich zum Ziel gesetzt, dass bis zum Jahr 2030 jeder zweite Weg selbstaktiv mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden soll. Dies wolle der Ortenaukreis nach Kräften unterstützen.

Dass diese Bereitschaft unter anderen Voraussetzungen bei vielen da ist, bestätigt Helmut Schönberger, Vorstand des ADFC Ortenaukreis: „Laut Umfragen möchten zwei Drittel der Bevölkerung gerne mehr radfahren, wenn man sich auf den Straßen sicher fühlen könnte. Der ADFC möchte den Autofahrenden daher zurufen: Haltet Abstand und gebt den Radlerinnen und Radlern ein sicheres Gefühl auf den gemeinsamen Straßen.“ Auf den Straßen gebe es dann wieder mehr Platz für die, die nicht umsteigen können oder wollen.

„Die Verkehrssicherheitsarbeit hat bisher deutliche Erfolge gebracht. Mit der Zunahme des Radverkehrs wurde deutlich, dass gemeinsame Wege von Kraftfahrzeugverkehr und Radverkehr mehr Rücksichtnahme gegenüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern erfordern. Das Einhalten des Sicherheitsabstandes beim Überholen von Radfahrenden wird hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten können“, bekräftigt Reinhard Renter, Polizeipräsident im Polizeipräsidium Offenburg. „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert verantwortungsvolles Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden. Mehr miteinander im Straßenverkehr ist deshalb für mich ein großes Anliegen.“

Dass Abstand immer die beste Prävention vor Gefahrensituationen ist und schon beim Annähern an Radfahrende Bremsbereitschaft geboten ist, unterstreicht auch Günter Heim, Vorstand der Verkehrswacht Ortenau. Zudem rät er dazu, bei Gegenverkehr und nicht ausreichender Fahrbahnbreite auf das Überholen zu verzichten. Der Überholvorgang selbst solle mit angemessener Geschwindigkeit und mit so viel seitlichem Abstand erfolgen, dass unverhoffte Auslenkungen des Radfahrenden zu keiner Kollision führen. Letzteres sei laut Heim in der Regel bei einem Mindestabstand von 1,5 Metern innerorts und zwei Metern außerorts gewährleistet. „Aber auch Radfahrende sollten unbedingt die angebotenen Schutzstreifen sowie alle ausgewiesenen Radfahrwege nutzen, einen Helm und auffallende Schutzkleidung tragen und auch das Rad selbst sollte immer in einem technisch einwandfreien, sicheren Zustand sein“, so Heim.

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