Thomas Zink und Josef Erdrich unterstützen Bogenschützin in Nepal
Bereits 3.300 Euro für Olympia-Projekt gesammelt

Thomas Zink (l.) und Josef Erdrich | Foto: Privat
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Oberkirch (st). Es war der 29. Mai 2017, als Thomas Zink in einer Zeitung den Bericht
„Bogenschützin sucht Sponsoren“ las. Anlässlich der Eröffnung der Bogenschießanlage des Schützenvereins Oberkirch – bei dieser Aktion wurden unter Leitung von Dominik Fehringer 750 Euro gesammelt – nutzte Josef Erdrich die Gelegenheit, um ein beispielhaftes Projekt vorzustellen.
 
Die junge Bogenschützin Aisha Tamang, eine der besten Bogenschützinen des Landes Nepal, möchte gerne Ihr Land bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio vertreten. Begeistert von dieser Idee nahm Thomas Zink Kontakt mit Josef Erdrich auf. Bei einem Treffen erläuterte Erdrich alle Details und erklärte auch wie die Spenden verwendet werden.
 
Josef Erdrich kennt Aisha seit ihrem sechsten Lebensjahr. Am 1. April 2005 gründeten Josef Erdrich, Rainer Nepita und Uta Erdrich die ASHA Schule (http://www.joseferdrich.de/asha/Asha/Willkommen.html), welche mit Hilfe des Freundes- und Förderkreises den ärmsten Kindern im Lande Nepal die Chance eines Schulbesuchs ermöglicht. Aisha war damals eine der ersten 31 Schüler die die ASHA Schule besuchten.

Mittlerweile werden auf der ASHA Schule über 180 Kinder in einer Art Grundschule fünf Jahre unterrichtet. Neben der Schule gibt es auch ein Hostel/Heim, wo Kinder aus ärmsten und schwierigsten Verhältnissen ein „Zuhause“ gefunden haben. Auch für die Verpflegung wird gesorgt, so dass die Kinder jeden Tag eine warme Mahlzeit erhalten. Ein Mal im Monat kommt ein Kinderarzt in die Schule, um auch eine medizinische Versorgung zu gewährleisten. Da Josef Erdrich mindestens ein Mal im Jahr nach Nepal reist, ist der Kontakt zur Schule beziehungsweise auch zu den Schülern immer gegeben. Über Aisha konnte Erdrich nur positives berichten. Bereits in der Grundschule war Aisha zielstrebig und hat viel gelernt. Nach der Grundschule hat die mittlerweile 18-jährige Aisha auch weiterführende Schulen besucht. Vergleichbar mit dem deutschen Schulsystem hat Aisha jetzt die Hochschulreife. Im Oktober diesen Jahre beginnt Aisha ein Marketing-Studium.
 
Aisha trainiert täglich mindestens drei Stunden und dies alles neben der Schule beziehungsweise in Zukunft neben dem Studium. Das Bogenschießen ist ihr Leben Sie ist sich aber bewusst, dass sie ohne Ausbildung in Nepal keine Chance auf eine Zukunft hat. Nepal gehört zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Fast 50 Prozent der Menschen, die in Nepal leben, sind Analphabeten.  Aisha stammt aus einer sehr armen Familie und lebt zusammen mit ihrer Mutter und den zwei Geschwistern in einem 20 Quadratmeter kleinen Zimmer ohne Wasseranschluss oder sanitärer Anlagen. Früh war Aisha bewusst, dass sie ohne harte Arbeit genauso wie die meisten Nepalesen als Tagelöhner enden wird.
 
Bereits im Jahre 2011 gehörte Aisha zu den besten Bogenschützinnen ihrer Altersklasse. Regelmäßig stand sie bei nationalen Wettkämpfen auf dem Siegerpodest. Seit dem Jahre 2014 gehört sie der Nationalmannschaft in Nepal an. Bei internationalen Wettkämpfen in Bangladesch, Indien und Malaysia hat sie sich bereits einen Namen in der internationalen Szene der Bogenschützen gemacht. Podestplätze waren die logische Folge des konsequenten Trainings und ihrer Ausdauer.
 
Bedenken sollte man, dass der Sport Bogenschießen in Nepal den gleichen Stellenwert wie bei uns in Deutschland der Fußball hat. Es kommen viele Zuschauer zu den Wettkämpfen und auch einige Fernsehsender übertragen diese Veranstaltungen. Preisgelder gibt es aber nicht. Ohne die Unterstützung des Verbandes ist dieser Sport auf höchstem Niveau nicht durchführbar. Auch hier spielt das Material eine wichtige Rolle und jetzt kommt leider das Geld ins Spiel. Hat man nicht das nötige Equipment ist die Chance, in die Nationalmannschaft zu kommen, sehr gering. In internationalen Ausscheidungsturnieren werden die Besten gesucht und dazu gehört Aisha im Moment. Aktuell belegt Sie den zweiten Platz der Rangliste.
 
Da Aisha mittlerweile 18 Jahre ist, erhält sie keine Förderung mehr durch den Verband. Dies bedeutet für sie, dass das Material, die Verpflegung und die Flüge zu den internationalen Turnieren selbst zu finanzieren sind. Bei den Turnieren sprechen wir über zehn Termine pro Jahr, um sich für die Rangliste zu qualifizieren. Insgesamt geht es um einen Etat von 2.500 bis 3.000 Euro pro Jahr.
 
Dies war für den Vertriebsleiter der Firma Auswuchtwelt Thomas Zink Anreiz, Aisha zu helfen.
Das Unternehmen Auswuchtwelt arbeitet europaweit und hat viele Zulieferer sowie
mehr als 10.000 Kunden. Auch Unternehmen aus der Ortenau unterstützen die Aktion. Bruder Oberflächentechnik aus Renchen und der Reifendienst Huber aus Oppenau beteiligten sich an der Spendenaktion.

Stolz sind die Beteiligten, dass sie Stand 1. August bereits 3.300 Euro an Spendengeldern gesammelt haben. Sie wollen helfen, dass Aisha sich den Traum von Olympia ermöglichen kann, denn sie glauben an die junge Sportlerin, an ihren Fleiß, an ihren Eifer und an ihr Durchsetzungsvermögen. Weitere Informationen gibt es bei Josef Erdrich unter 07802/3831 oder nach einer Mail an josef.erdrich@t-online.de.

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