Michael Nitze im Porträt
Malz und Hopfen macht er zum edlen Tropfen

Der 80-jährige Michael Nitze ist seit fast 50 Jahren beim Brauwerk Baden – ehemals Kronenbrauerei – tätig und immer noch voll in das Geschäft eingebunden und jeden Tag im Betrieb. Zwei Jahre will er noch weitermachen.  | Foto: Michael Bode
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  • Der 80-jährige Michael Nitze ist seit fast 50 Jahren beim Brauwerk Baden – ehemals Kronenbrauerei – tätig und immer noch voll in das Geschäft eingebunden und jeden Tag im Betrieb. Zwei Jahre will er noch weitermachen.
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Offenburg "Also zwei Jahre möchte ich noch arbeiten, dann hätte ich 50 Jahre in der Brauerei voll", sagt der im September 80 Jahre alt gewordene Michael Nitze vom Brauwerk Baden, ehemals Kronenbrauerei. Dort hat er die Funktion als Vorsitzender des Beirats inne und ist zusätzlich geschäftsführender Gesellschafter der Ortenauer Brauereigesellschaft (OBG) sowie der Ortenauer Getränke Industrie (OGI). Er ist täglich im Betrieb und immer noch voll eingebunden. "Die Arbeit macht mir immer noch viel Spaß. Außerdem habe ich ein großes Verantwortungsbewusstsein".
Dass es ihn beruflich einmal in das Brauereiwesen verschlagen würde, war eigentlich schon recht früh klar. "Ich bin ja fast am Bier geboren", erzählt er mit einem Lächeln.

Die Mutter steigt ins Brauereigeschäft ein

Und weiter: "Ich bin tatsächlich familiär vorgeprägt. Mein Großvater war vor allem im Getreidehandel tätig und hat in Mannheim eine Malzfabrik betreut sowie eine Brauerei beraten", erzählt er. 1929 übernimmt sein Großvater das gesamte Firmenkapital der Kronenbrauerei, die ihre Ursprünge 1847 in der Gründung der Hausbrauerei von Theodor Braun in Oberkirch hat und nach dem Zusammenschluss mit Brauerei M. Armbruster & Co. aus Offenburg 1924 zur Kronenbrauerei wurde. Das Unternehmen wird bis zum heutigen Tage durch seine Nachkommen, den Familienstämmen Nitze und Stetter weitergeführt.
"Mein Großvater hatte fünf Töchter und die Brauerei sollte in jedem Fall in Familienhand bleiben", erzählt Nitze. "So hat schließlich meine Mutter die Geschäfte übernommen, obwohl sie eigentlich Ärztin war. Aber dadurch kannte sie sich gut mit Chemie und Biologie aus. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für das Brauereiwesen", resümiert Nitze mit einem Schmunzeln.
1954 kommt Nitze, der in Detmold geboren wurde, nach Offenburg. Bis 2016 wohnt er im alten Brauereigebäude an der Zeller Straße. Nach der Banklehre und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre 1971 absolviert in den kommenden fünf Jahren unterschiedliche Stationen in Deutschland, um ein wenig über den Tellerrand zu schauen. "Lehr- und Wanderjahre" nennt Nitze diese Zeit, die ihn nach Frankfurt, Wiesbaden und Niedersachsen verschlagen. "Auch wenn es eine schöne Zeit war, hat das Unterwegssein dann auch gereicht", sagt er. "Ich war froh wieder zurück nach Offenburg zu kommen und alte Freundschaften wiederbeleben zu können." 1976 steigt er dann voll in die heimische Brauerei ein. "Bereits in den Semesterferien habe ich schon unterschiedliche Depots geleitet und die Kundschaft kennengelernt."

Kontakt zu den Kunden ist ganz besonders wichtig

Und die Beziehung zu den Kunden ist Michael Nitze besonders wichtig. Er bezeichnet sich selbst als kommunikativen Typen. "Das muss man in dem Job auch sein", findet er. "Wenn man den Kunden dann überzeugen kann, ist das schon ein schönes Gefühl. Dann gehören sie auch irgendwie zur Familie. Auf den familiären Kontakt lege ich besonders großen Wert." Dies habe ihm bereits seine Mutter vorgelebt.
In den vergangenen Jahren hat sich die Brauerei kontinuierlich weiterentwickelt, wozu auch der Umzug ins Industriegebiet am Stadtrand gehörte. "Ich kann mich schnell an Veränderungen anpassen", sagt er. Das neu errichtete Brauwerk Baden stehe für die Zukunft des modernen Bieres.
Und wenn er dann doch mal Ruhe braucht, setzt sich der sympathische Familienvater gerne in sein VW Käfer Cabrio oder verbringt mit seiner Frau ein paar erholsame Tage in ihrem Häuschen am Bodensee.

Der 80-jährige Michael Nitze ist seit fast 50 Jahren beim Brauwerk Baden – ehemals Kronenbrauerei – tätig und immer noch voll in das Geschäft eingebunden und jeden Tag im Betrieb. Zwei Jahre will er noch weitermachen.  | Foto: Michael Bode
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