Paul Barone liebt die Bühne
Ein Mann, der immer wieder Theater macht

Vom Darsteller zum Regisseur: Paul Barone, Lehrer am Grimmelshausen-Gymnasum in Offenburg, engagiert sich bei der Jungen Theaterakademie. | Foto: Michael Bode
  • Vom Darsteller zum Regisseur: Paul Barone, Lehrer am Grimmelshausen-Gymnasum in Offenburg, engagiert sich bei der Jungen Theaterakademie.
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Offenburg. Theater ist seine große Leidenschaft: Paul Barone ist nicht nur Lehrer am Grimmelshausen-Gymnasium in Offenburg, sondern auch bei der Jungen Theaterakademie Offenburg Ansprechpartner für Schultheater. Erst vor Kurzem haben die jungen Darsteller mit dem Stück "Richard und Rosa", einem besonderen Höhepunkt unter den bisherigen Projekten, das Publikum begeistert.

"Ich bin gebürtiger Luxemburger", erzählt Paul Barone, der mit seiner Familie in Offenburg lebt. "Dort bin ich zur Schule gegangen und dort habe ich mit dem Theaterspielen begonnen. Wir hatten eine ausgezeichnete Gruppe in der Schule, die mit viel Herzblut von meinem Englischlehrer geführt wurde." Er war in der neunten Klasse, als er erstmals auf der Bühne stand. "Die Inszenierung hieß 'Prinzessin Turandot', das hatte mich gleich interessiert", weiß er noch heute.

Dabei beschränkten sich die Auftritte nicht auf die üblichen Vorstellungen vor den Eltern: "Wir durften sogar Luxemburg bei dem Weltkinderfestival in Lingen vertreten", erinnert sich Barone. Weitere Auftritte auf internationalen Bühnen wie in Brüssel oder Litauen folgten. "Mein Englischlehrer hat nicht nur die Liebe zum Theater in mir geweckt, ich habe auch seine Arbeitsweise übernommen", erklärt er. Das bedeutet: Die Stücke, die gezeigt werden, sind nicht die üblichen Klassiker, sondern die Stoffe werden gemeinsam mit den Darstellern entwickelt. "Diesen Ansatz versuche ich noch heute umzusetzen", verrät er. Kein Wunder, dass er nach wie vor den Kontakt zu seinem Lehrer pflegt: "Er kommt regelmäßig zu unseren Aufführungen", freut sich Barone.

Bewusste Entscheidung für den Lehrerberuf

Nach dem Abitur studierte er in Freiburg Germanistik, Philosophie und Alt-Griechisch. "Ich habe über die Dramaturgie von Schiller promoviert", sagt er. "Damit habe ich meine Liebe zum Theater auf theoretische Weise fortgesetzt." Kurz dachte er über eine universitäre Karriere nach, entschied sich aber doch für den Lehrerberuf: "Ich wollte mit jungen Menschen arbeiten." Sein Referendariat absolvierte er in Karlsruhe und Baden-Baden, bevor er am Grimmelshausen-Gymnasium in Offenburg 2006 die Stelle annahm. "Es hatte von den Fächern gut gepasst und der Kollege, der die Theater AG betreute, ging gerade in Pension." Paul Barone zögerte nicht lange und übernahm die Aufgabe. "Ich habe theaterpädagogische Weiterbildungen in Straßburg, aber auch in Rotenfels gemacht", verrät er und zeigt damit, wie wichtig ihm dieser Teil seines Berufs ist. An das erste Stück, das in Offenburg unter seiner Regie gezeigt wurde, erinnert er sich noch genau: "Wir haben 'Emil und die Detektive' aufgeführt. Ein erster Höhepunkt war 'Courasche' nach Grimmelshausen, das wir zur 350-Jahr-Feier auf die Bühne gebracht haben. Das war ein großes Projekt." Die Musik stammte aus der Feder von Gerhard Möhringer-Gross, der Text vom ehemaligen Grimmelshausen-Lehrer Meinrad Busam. "Es haben Lehrer und der Kammerchor mitgespielt", berichtet Barone von den fünf Aufführungen in der Reithalle.

"Danach ist die Idee entstanden, den Theaterbereich auszubauen und gemeinsam mit Annette Müller die Junge Theaterakademie zu gründen." Die beiden stießen bei der Stadt Offenburg auf offene Ohren und so wurde das Kooperationsprojekt zwischen dem Gymnasium, der VHS, weiteren Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen aus der Taufe gehoben. Es folgten viele hochgelobte Aufführungen mit wechselnden Partnern. "Es ist ein ganz besonderes Kooperationsnetzwerk entstanden", freut sich Barone. Die Stoffe kommen von den Schülern. "Sie sagen, mit welchem Thema sie sich befassen wollen", stellt er fest. Historische Stoffe mit lokalgeschichtlichem Bezug sind beliebt. "Sie schaffen eine Identität und wir erreichen ein breites Publikum." Im Augenblick wird an einer Neuinszenierung von "Vision Freiheit", das im Rahmen der Heimattage wieder aufgeführt wird, gearbeitet.

Unterstützung bekommt Paul Barone nicht nur von seinen Kooperationspartnern. Auch seine Familie engagiert sich in der Jungen Theaterakademie. "Meine Töchter spielen mit, meine Frau ist für die Kostüme zuständig", sagt er. "Theater nimmt einen großen Raum in unserem Leben ein." Christina Großheim

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