Am besten an fest verankerten Gegenständen anschließen
Wie sicher ist mein abgestelltes Fahrrad?
Offenburg (djä). Das Fahrrad genießt in Offenburg traditionell einen sehr hohen Stellenwert. Da wünscht sich jeder Fahrradfahrer gute und zweckmäßige Fahrradabstellanlagen. Die Stadt hat deshalb ihr Konzept für die "Rad-Parkplätze" über die Jahre stetig weiterentwickelt und weist heute cirka 2.400 einfache Stellplätze aus, von denen rund 1.000 überdacht sind.
In der Kernstadt fallen einige zur Zeit wegen Baumaßnahmen weg. Am Lindenplatz und in der Zunftgasse wurden rund 70 Plätze abgebaut. Ersatz gibt es mit 22 neuen um die Baustelle herum. Weitere 28 sollen mit dem Baufortschritt bald folgen. "Die neuen Vorrichtungen sind fest verankerte Bügel. Daran können Fahrräder und E-Bikes jeder Größe und Bauart am Rahmen und beiden Rädern angeschlossen werden, wie es die Polizei empfiehlt. Sogar Roller finden hier Platz", sagt Amrei Bär, Radverkehrsbeauftragte der Stadt. Die Bügel sollen sukzessive auch in der Steinstraße, der Hauptstraße und der Langen Straße eingebaut werden.
2016 wurden im Ortenaukreis 1.682 Fälle von Fahrraddiebstahl gezählt. Längst haben es Diebe auch auf hochwertige E-Bikes abgesehen. Laut Aussage der Polizei ergaben repräsentative Untersuchungen, dass fast jedes sechste gestohlene Fahrrad ungesichert oder mit einen Billigschloss abgestellt war. Und häufig werden Fahrräder mit zwar wirksamen Schlössern ab-, jedoch nicht an fest verankerte Gegenstände angeschlossen. So können sie einfach weggetragen werden.
Was aber kann man tun, um sein Fahrrad so sicher wie möglich abzustellen? Ein Rat von Offenburger Fahrradprofis lautet: Präventives Abstellen. Lieber vorher nachdenken, ob die Stelle geeignet ist. An viel frequentierten Orten sei der Einsatz von "schwerem Gerät" nicht so unauffällig durchzuführen. "Eine hundertprozentige Sicherung gegen Diebstahl gibt es nicht. Aber man kann es den Dieben schwerer machen", weiß Udo Näger vom "Fahrradmagazin" in Offenburg. Dafür sind stabile Bügel- und Faltschlösser, Panzerkabel und Stahlketten geeignet. Die Empfehlung der Fachleute: Für ein Schloss sollten rund zehn Prozent des Fahrradpreises eingerechnet werden. Je teurer das Rad, umso massiver sollte das Schloss sein. Hier sollte sich der Zweiradbesitzer für „geprüfte Qualität“ und hochwertiges Material wie durchgehärteten Spezialstahl und massive Schließsysteme entscheiden. Die seien schwerer zu knacken. Mittlerweile gibt es sogar ortbare GPS-basierte Schlösser, die man bequemerweise mit einer Handy-App öffnen kann oder versteckt eingebaute Eigentumsnachweise.
Sicher untergebracht sind die 120 Zweiräder im "Radhaus" am Bahnhof oder in einer der über 150 Mietboxen im Stadtgebiet. Alle verschließbaren Plätze seien derzeit jedoch ausgebucht, so Bär. Deshalb gäbe es Wartelisten.
Wer sich zum Thema Diebstahlprävention beraten lassen will, kann sich an die örtlichen Polizeidienststellen wenden. "Auch die Fahrradcodierung, mit der nachgeprüft werden kann, ob der Radfahrer tatsächlich der rechtmäßige Eigentümer ist, gibt es bei uns nach Terminvereinbarung", sagt Rüdiger Schaupp von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg. Ein weiterer Pluspunkt: Weitergabe und Verkauf gestohlener Räder würden damit unattraktiv, da sich die Codiernummern nur sehr schwer wieder entfernen lassen.
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