Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zu Besuch an Hochschule
Standort Offenburg beispielhaft für die „starke Wissenschaftsstruktur"
Offenburg (st). Beim Vor-Ort-Besuch an der Hochschule Offenburg zeigten sich die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) sowie Mitglieder der christdemokratischen Landtagsfraktion beeindruckt von den innovativen Forschungstätigkeiten an der Hochschule Offenburg. Der Standort Offenburg sei beispielhaft für die „starke Wissenschaftsstruktur in Baden-Württemberg“, so die Ministerin.
Hochschulrektor Winfried Lieber erläuterte den Gästen Profil, Schwerpunkte und Perspektiven der Hochschule. Auf der Agenda standen aber auch ein Gespräch zur Hochschulfinanzierung sowie über die Auswirkungen des sich derzeit in der Anhörungsphase befindlichen Landeshochschulgesetzes. Lieber unterstrich die wichtige Rolle der Hochschule für die Innovationsfähigkeit hiesiger Wirtschaftsunternehmen und betonte die enge Kooperation mit regionalen Unternehmen: „Wir sind eine Hochschule in der und für die Region. Für uns bedeutet die hohe Dichte an innovativen Unternehmen in unserer Region ein Standortvorteil gegenüber anderen Hochschulen. Das gilt aber auch umgekehrt“, sagte Lieber: Die Hochschule sei „wichtiger Impulsgeber für die innovationsstarke Wirtschaft im Land.“
Beim Rundgang durch ausgewählte wissenschaftliche Einrichtungen der Hochschule zeigten sich Hoffmeister-Kraut und die Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion beeindruckt von der hohen Innovationskraft der Hochschule. Ausgewählte Forschungsprojekte aus den Bereichen Industrie 4.0, Medizintechnik und Energietechnik veranschaulichten der Delegation zudem die erfolgreiche Kooperation und den fruchtbaren Austausch der Hochschule mit den regionalen Unternehmen.
So erforschen etwa Offenburger Verfahrenstechniker neue Möglichkeiten wie sich aus Holzhackschnitzeln schadstoffarm erneuerbare Energie erzeugen lässt und arbeiten dabei mit regionalen Holzverarbeitungsunternehmen zusammen. Im Bereich Industrie 4.0 kooperieren Forscher mit dem Mikrosystemtechnik-Unternehmen Hahn-Schickard und tüfteln an einem „Nicht-disruptiven Kit für die Evaluation von Industrie 4.0“. Ziel ist es, das mittelständische Unternehmen dank modernster Sensortechnik ihre Produktionsanlagen auf die Eignung für Industrie 4.0 durchleuchten können. Und mit Sweaty, einem an der Hochschule entwickelten Roboter, konnten die Politiker ein herausragendes Beispiel für forschendes Lernen und künstliche Intelligenz besichtigen – schließlich errang Sweaty den Vizeweltmeistertitel im Roboterfußball – und überreichte der Wirtschaftsministerin am Eröffnungstag der Hannover-Messe einen Blumenstrauß.
Mit zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft bestünden intensive Kontakte und Kooperationen, erklärte Lieber. Indikator für die enge Verzahnung sei neben all den konkreten Forschungsprojekten auch das hohe finanzielle Engagement von Firmen an der Hochschule: „Unternehmen haben sich in den vergangenen zehn Jahren mit etwa 16 Millionen Euro am Bau neuer Hochschulgebäude beteiligt wie etwa beim Neubau des Peter Osypka Instituts. Zudem verfügt die Hochschule inzwischen über sieben Stiftungsprofessuren.“ Im Bereich Weiterbildung für Unternehmen sieht Lieber die Hochschule mit einem riesigen Bedarf konfrontiert, allerdings auch mit einer Finanzierungslücke für entsprechende Projekte: „Unser Angebot deckt die Nachfrage derzeit bei weitem nicht ab.“
Ministerin Hoffmeister-Kraut betonte die wichtige Rolle der Hochschule für die Deckung des Fachkräftebedarfs und äußerte sich zugleich besorgt über den Fachkräftemangel insbesondere in den Bereichen Technik und Energie: „Die hohe Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen ist kein Selbstläufer. Der Fachkräftemangel ist eine reale Bedrohung, auf die wir reagieren müssen.“
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