Erneuerung Hightech-Operationssystem
Roboterassistierte Chirurgie
Offenburg (st). Das Ortenau Klinikum in Offenburg erhält ein neues, roboterassistiertes Chirurgie-System. Der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises stimmte kürzlich einstimmig für die Anschaffung eines neuen "daVinci-Operationsroboters". Er wird das bisher genutzte Gerät ersetzen. Das Ortenau Klinikum ist bereits vor elf Jahren als erste Klinik in Südbaden in die innovative OP-Technik eingestiegen und nutzt diese seitdem erfolgreich im Bereich der Urologie. Mittlerweile ist das roboterassistierte Operieren Standard an vielen größeren Kliniken. Auch in der Allgemeinchirurgie haben sich inzwischen Anwendungen durchgesetzt, die ebenfalls in Offenburg praktiziert werden, wie beispielsweise in der Adipositaschirurgie.
„Unser Ziel ist stets, im Ortenau Klinikum eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Deshalb freuen wir uns, dass wir dieses OP-Technik bald mit einem Gerät der neuesten Generation für die Ortenau anbieten können. Wir bleiben damit in diesem innovativen Bereich an der Spitze der Entwicklung“, betont Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller.
Schlüsselloch-Chirurgie
Das roboterassistierte Chirurgie-System wird vor allem in der minimalinvasiven Chirurgie, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt, eingesetzt. Es erlaubt Eingriffe mit höchster Präzision und minimiert Komplikationen und Belastungen für die Patienten. Das roboterassistierte Operieren hebt die bisherige minimalinvasive Chirurgie, bei der durch kleine Zugänge und nicht über einen großen Hautschnitt operiert wird, auf ein neues Niveau.
„Das roboterassistierte Operieren hat die Technik bei minimalinvasiven Eingriffen revolutioniert. Mit der neuesten Generation des daVinci Operationsroboters sind noch komplexere Maßnahmen möglich, die bisher offen operativ haben behandelt werden müssen. Dies ist ein großer Vorteil für unsere Patienten“, berichtet Privatdozent Dr. Jörg Simon, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie am Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl, über seine langjährige Erfahrung mit dem System.
3D-Sicht und HD-Technologie
Über eine Konsole mit echter 3D-Sicht und HD-Technologie steuert der Operateur die vier Arme des OP-Roboters, die analog zur menschlichen Hand vollständige Bewegungsfreiheit in allen Dimensionen ermöglichen. Zu jeder Zeit hat der Operateur volle Kontrolle über alle Abläufe. Die Entscheidung über den nächsten Schritt liegt immer ausschließlich beim Operateur. Insgesamt können durch das neue System alle üblichen Nachteile einer Operation minimiert werden. Die weitaus größere Mobilität der Instrumente verringert die Schmerzen an den Eintrittsstellen der Bauch- oder Brustwand noch weiter als bisher. Dadurch sinkt zusätzlich die operationsbedingte Infektionsgefahr. Durch die schonende OP-Methode erholen sich die Patienten noch rascher und können schneller in den Alltag zurückkehren. Für die Anschaffung des neuen Operationsroboters investiert das Ortenau Klinikum einen Betrag im unteren siebenstelligen Bereich.
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