BFI Campus in Offenburg
Neuer TPO besteht ausschließlich aus Holz
Offenburg Noch bis 2025 wird es den Technologiepark (TPO) im Industriegebiet Waltersweier geben. Dann wird das Gelände mit dem Gebäude an Edeka-Südwest, die das Areal 2021 der Stadt abgekauft hat, übergeben. Ein Neubau – BFI Campus genannt – ist auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs geplant, Bauherrin ist die Stiftung Technologiepark Offenburg.
"Wegen des Zeitdrucks passiert bei uns gerade vieles gleichzeitig", so Florian Appel, Geschäftsführer der Black Forest Innovation GmbH (BFI), einer Tochtergesellschaft der Stiftung. So wird parallel an der Planung, Finanzierung und den Unterlagen für die Baugenehmigung gearbeitet. "Wir müssen den Zeitkorridor einhalten", so Appel. Denn die derzeit im TPO ansässigen Unternehmen wollen mit umziehen und brauchen Planungssicherheit. "Wir brauchen dieses Angebot für Start-ups", so Appel. Es gebe keine vergleichbaren Flächen, die Firmen müssten sonst Offenburg verlassen.
Was wird geplant?
Der neue BFI Campus wird auf die Flächen des Canvas+-Areal ziehen. Geplant ist ein Komplex mit fünf, vier und drei Stockwerken. Das Besondere daran: Das gesamte Gebäude wird ausschließlich aus Holz gebaut. Das beginnt bei den Wänden und endet bei den Treppenhäusern und Aufzugschächten. Lediglich die Bodenplatte wird aus Stahlbeton gegossen. "Dadurch wird es CO2-positiv. Die Einsparung beträgt über 600 Tonnen CO2", beschreibt Appel.
Für die Holzbauweise wurde sich aus Gründen der Nachhaltigkeit entschieden. "Wir sprechen Start-ups und junge Unternehmen mit einem nachhaltigen Konzept an", erklärt Florian Appel. Dieses Denken soll sich auch in dem neuen Gebäude für den Campus widerspiegeln. Deshalb wird ein Low-Tech-Gebäude entstehen. Das bedeutet, dass auf Energiefresser wie Klimaanlagen verzichtet wird. Die Fassadenbegrünung befindet sich an einem Gerüst, vor dem eigentlichen Gebäude. Die Verschattung sorgt für ein angenehmes Klima.
Platz für 50 Unternehmen
5.000 Quadratmeter Nutzfläche sollen entstehen. "Es werden rund 50 Unternehmen einziehen", so der BFI-Geschäftsführer. "Wir haben viele Anfragen." Außerdem wird ein großer Co-Working-Space mit 150 Plätzen geschaffen. "Dazu kommt ein Maker Space, Gastronomie und Platz für High-Tech-Labore aus dem Bio-Tech-Bereich", schildert Appel die Innenaufteilung.
Es wurden mehrere Unternehmen angeschrieben, den Zuschlag erhalten hat mit Holzbau Südwest GmbH, ein Zusammenschluss der Unternehmen Burkart Haus, Bruno Kaiser und Steiger & Riesterer, ein regionales Unternehmen. Die Baukosten liegen bei rund 15 Millionen Euro. "Fünf Geschosse aus Holz ist nicht alltäglich", stellt Arndt Kückenthal, Verkaufsleiter von Burkart Haus, fest. "Es ist ein Aushängeschild für das moderne Offenburg, Wir wollen bei diesem Aufbruch mitwirken", ist er von dem Bauvorhaben begeistert. Der Baubeginn soll im Frühjahr 2024 sein. "Da die Holzmodule vorgefertigt werden, dauert der Aufbau des Rohbaus zwischen 70 und 80 Tagen", schätzt der Fachmann.
Was die Stadt finanziell einbringt
Der Haupt- und Bauausschuss der Stadt Offenburg hat den Weg frei für die Finanzierung gemacht. So stimmten die Mitglieder zu, dass das Grundstück kostenfrei in die Stiftung Technologie Park Offenburg eingebracht wird. Derzeit liegt der Marktwert bei rund 1,2 Millionen Euro.
Außerdem wird eine Stiftungseinlage von 1,5 Millionen Euro eingebracht. Die Stadt gewährt eine Bürgschaft bis zu einer Finanzierungssumme von bis zu vier Millionen Euro. Der Gemeinderat muss noch zustimmen.
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