Ärzte und Sicherheitsexperten diskutieren
Medizin und Risiko

Der Vorsitzende des Spitalvereins Professor Dr. Jörg Laubenberger (2.v.l.) und Verwaltungsdirektor Mathias Halsinger (r.) mit den Referenten des Symposiums  | Foto: Klinikum
  • Der Vorsitzende des Spitalvereins Professor Dr. Jörg Laubenberger (2.v.l.) und Verwaltungsdirektor Mathias Halsinger (r.) mit den Referenten des Symposiums
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Offenburg (st). „Medizin und Risiko“ lautete der Titel des dritten vom Spitalverein Offenburg und dessen Vorsitzenden Professor Dr. Jörg Laubenberger, Ärztlicher Direktor des Ortenau Klinikums Offenburg-Gengenbach, ausgerichteten Symposiums, zu dem Klinikärzte, niedergelassene Ärzte und Sicherheitsexperten im Auditorium der Josefsklinik zusammen kamen.

Christian Keller, Geschäftsführer des Ortenau Klinikums, betonte, dass die Risikovermeidung im Sinne einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung im Ortenau Klinikum einen hohen Stellenwert einnehme. Keller nannte konkrete Beispiele wie etwa das Qualitätsmanagement, das Risikomanagement, den transparenten Umgang mit Qualitätszahlen sowie ein umfangreiches Fortbildungsprogramm für die Beschäftigten der Kliniken. Alle diese Instrumente seinen seit vielen Jahren im Klinikverbund etabliert. Neben dem Thema Qualität der medizinischen Leistungen komme der Patientensicherheit angesichts einer zunehmend komplexer werdenden Medizin und einer steigenden Lebenserwartung der Menschen eine immer größere Bedeutung zu.

Als erster Referent sprach Carsten Wächter über den „Erfolgsfaktor Mensch – oder die Torheit, Fehler zu bestrafen“. „Wir neigen dazu, Fehler zu vertuschen. Dadurch werden wichtige Informationen zur Fehlerabwehr nicht weitergegeben“, so der Lufthansa-Flugkapitän und Sicherheitsexperte. Kommunikationsprobleme seien eine entscheidende Ursache für unerwünschte Vorkommnisse. Mit guter Teamstimmung innerhalb einer Organisation könnten dagegen relativ schnell Erfolge bei der Risikovermeidung erzielt werden.

Nach dieser eher allgemeinen Betrachtung des Veranstaltungsthemas referierten Ärzte des Ortenau Klinikums wie auch externe Referenten über speziell medizinische Aspekte der Risikovermeidung. So ging Professor Dr. Manfred Mauser, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Pulmologie und Intensivmedizin am Ortenau Klinikum Lahr-Ettenheim, auf Risiko und Sicherheit der interventionellen Kardiologie ein. Über „Arzneimitteltherapiesicherheit“ sprach anschließend Dr. Hanna Seidling von der Kooperationseinheit Klinische Pharmazie des Universitätsklinikums Heidelberg. Auch sie sprach sich für Offenheit im Umgang mit Fehlern aus.

Professor Dr. Wolfram Engelhardt, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Ortenau Klinikums Offenburg-Gengenbach, stellte das „Patient Blood Management“ seiner Klinik vor. Durch den bestmöglichen Aufbau patienteneigener Blutressourcen vor einer Operation könne das Auftreten von Komplikationen wesentlich verringert werden. Der Schutz vor „Hospitalinfektionen“ war das Thema von Dr. Andreas C. Schröder, Chefarzt der Klinikhygiene am Ortenau Klinikum. An konkreten Beispielen zeigte er den richtigen Umgang mit möglichen Keim-Ausbrüchen auf und benannte effektive Präventionsmaßnahmen.

Mit der Sicherheit von Medizinprodukten befasste sich Christian Reiss, stellvertretender Leiter der Apotheke am Ortenau Klinikum in Offenburg. Er stellte die umfangreichen, gesetzlichen Sicherheitsvorgaben vor und sprach sich für eine Vereinheitlichung der verbindlichen Regelungen aus. Im Schussreferat des hochkarätig besetzten Symposiums gab Dr. Anette Kahla-Witzsch von Eurorisk Zürich einen Überblick über das klinische Risikomanagement. Eine individuelle Risikostrategie umfasse das systematische Erkennen, Bewerten, Bewältigen und Überwinden von Risiken sowie die Umsetzung von Präventivmaßnahmen, so Kahla-Witzsch.

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