Austausch
Kiwanis unterstützt grenzüberschreitendes Schüler-Projekt

- Gruppenweise geht es beim „AUSTAUSCH DES DEUX RIVES“ mit den Brieffreunden auf Entdeckungsreise durch den „Garten der zwei Ufer“ an der Passerelle zwischen Straßburg und Kehl.
- Foto: Sandra Martin
- hochgeladen von Petra Pfeil-de Buhr
Offenburg (st) Ein grenzüberschreitendes Projekt zwischen der Eichendorff-Schule in Offenburg und der École élémentaire Adélaïde Hautval in Illkirch-Graffenstaden bringt über 350 Kinder zusammen. Das teilt der Kiwanis-Club mit. Der „AUSTAUSCH DES DEUX RIVES“ werde von den Kiwanis-Clubs beider Städte initiiert und finanziert, der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau fördere und unterstütze das Projekt. Durch gemeinsame Erlebnisse und Brieffreundschaften entdeckten die Kinder spielerisch die Sprache und Kultur des Nachbarlandes – und erlebten, was deutsch-französische Freundschaft bedeute.
Am dritten Projekttag Ende März trafen sich die Viertklässler beider Länder an der Passerelle in Straßburg. „Wie funktioniert denn diese Karte?“ – „Où peut-on trouver ces chiffres?“ – Ein Orientierungslauf durch den „Jardin des Deux Rives“, sprich durch den „Garten der zwei Ufer“ in Straßburg ist im Sprachgewirr gar nicht so einfach! Patricia von der Eichendorff-Schule Offenburg hält in Gruppe 1 die Suchbilder in der Hand und läuft zielsicher voraus. Zusätzlich erhielten die insgesamt acht deutsch-französisch gemischten Teams eine Wegekarte mit Richtungsangaben sowie einen Aufgabenzettel, der an jeder der Stationen zu lösen war. So lautete zum Beispiel eine Frage: „Wofür stehen die Figuren am Rheinufer?“ – Auf den Steinfiguren sind in beiden Sprachen die Worte „Ich gebe, Du gibst… Sie leben“ eingemeißelt. Ihre Antwort durften die französischen und deutschen Kinder jeweils in ihrer Sprache aufschreiben. „L’amour, l’amitié“ – „Liebe, Freundschaft“, notierte Meyssem, Grundschülerin aus Illkirch-Graffenstaden. Die Figuren stehen für die Liebe zum Leben und zum Gedenken an Organspender und ihre Angehörigen. Die 2. Aufgabe gab vor: Stellt die beiden Figuren mit eurer Brieffreundin oder eurem Brieffreund nach – und macht ein gemeinsames Foto!
Brieffreundschaft als Basis
Die Brieffreundschaft ist die Basis des gesamten Projekts und begann an den beiden Schulen bereits vor Weihnachten. Mit großem Engagement arbeiten die deutschen und französischen Lehrkräfte nun an ihrem gemeinsamen Ziel. Zwischen März und Juni sind insgesamt sieben Projekttage geplant. Je nach Altersstufe treffen sich die 3., 4. und 5. Jahrgänge entweder in der Eichendorff-Schule in Offenburg, in der École élémentaire Adélaïde Hautval in Illkirch-Graffenstaden zu unterschiedlichen Aktionen – oder sie unternehmen gemeinsame Ausflüge, etwa ins Museum „Le Vaisseau“, in den „Jardin des Deux Rives“ oder treffen sich zu einer Bootstour in Straßburg.
Der Eurodistrikt Straßbourg-Ortenau freut sich, „dieses Projekt zu unterstützen, durch das die Schülerinnen und Schüler ihre Motivation zum lebenslangen Fremdsprachenlernen entwickeln. Sie machen sich mit der Kultur des Nachbarlandes vertraut und erleben die deutsch-französische Freundschaft konkret.“ Diese Art der Freundschaft pflegen die beiden Kiwanis-Clubs aus Offenburg und Illkirch-Graffenstaden privat sowie auch durch ihre gemeinsamen Projekte wie den „AUSTAUSCH DES DEUX RIVES“. „Die Kinder erfahren, wie bereichernd es sein kann, eine andere Sprache zu sprechen – und entwickeln dabei Offenheit und Toleranz für Menschen und Kulturen“, erklärt Peter Schweikert vom Kiwanis-Club Offenburg. Sandra Fritsch-Tempel vom befreundeten elsässischen Kiwanis-Club Illkirch-Graffenstaden ergänzt: „Der Austausch bietet den Kindern die große Chance, ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken – ein wichtiger Beitrag für ein respektvolles Miteinander in unserer vielfältigen Gesellschaft.“
Gemeinsame Erlebnisse
„Schon die Bahn- und Busfahrt von Offenburg nach Straßburg war für meine Kinder ein großes Abenteuer“, erzählte Grundschullehrerin Anja Buntin. Als Lehrerin an der Eichendorff-Schule hat sie eine besondere Beziehung zu ihren Schülerinnen und Schülern. Gemeinsame Erlebnisse wie der „AUSTAUSCH DES DEUX RIVES“ geben den Kindern Selbstvertrauen und stärken sie darin, ihren eigenen Weg zu gehen. Das ist ganz im Sinne des internationalen Mottos von Kiwanis: „Serving the children of the world.“
In der Mittagspause spielen rund 130 Kinder der vierten Klassenstufe im sonnigen „Jardin des Deux Rives“ oder entspannen gemeinsam beim Picknick. Julie Théophile, Projektleiterin an der École élémentaire Adélaïde Hautval, unterrichtet ihre Grundschüler teilweise zweisprachig. „Unsere Kinder hatten zunächst etwas Angst, ob sie die deutsche Sprache im Alltag verstehen würden“, erzählt sie. „Doch das war kein Problem – sie haben sofort angefangen, zusammen zu spielen!“ Auch Alina El Goumi, eine der Organisatorinnen auf deutscher Seite, lacht: „Unsere Kinder waren ganz aufgeregt – erkennen wir unsere Brieffreunde gleich? Als wir ankamen, sind sie sofort losgelaufen und haben sich ganz allein gefunden. Das war einfach toll!“ Einige ihrer Viertklässler fragten sie schon, was sie wohl im nächsten Jahr gemeinsam erleben könnten. Die Fünftklässler machen es ihnen mit dem „AUSTAUSCH DES DEUX RIVES“ bald vor – sie treffen sich im Juni zu einer Bootsfahrt mit dem „Batorama“ in Straßburg.



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