Aschermittwochstreffen Frauen Union Ortenau
Jugendstrafrecht im Blick

Die Mitglieder der Frauen Union Ortenau trafen sich zum politischen Aschermittwoch in Offenburg. | Foto: Frauen Union Ortenau
  • Die Mitglieder der Frauen Union Ortenau trafen sich zum politischen Aschermittwoch in Offenburg.
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Offenburg (st) Parallel zum politischen Aschermittwoch der Landes-CDU in Stuttgart traf sich
die Frauen Union Ortenau zum politischen Aschermittwoch in Offenburg in der Brauerei-Gaststätte "Brandeck". Ein Thema der gemeinsamen Diskussion war die Schöntaler Erklärung der Landes-CDU. Birgit Wild-Peter, Vorsitzende der Frauen Union Ortenau, fasste die inhaltlichen Schwerpunkte der Schöntaler Erklärung zusammen. Ein wichtiger Aspekt sei die innere Sicherheit des Landes. Laut neuester Erkenntnisse seien neue ernst zu nehmende Bedrohungen entstanden, ob durch Cyberattacken, vor allem durch russische Hacker, durch islamistischen Terror, durch den Antisemitismus rechtsextremer Gruppierungen, aber auch gewalttätige Aktivitäten von Linksextremisten seien vermehrt im Fokus des Verfassungsschutzes. Ein weiteres trauriges Thema, das in der Schöntaler Erklärung angesprochen werde, sei auch die Zunahme von Kinderpornographie. Kinder hätten unter dem körperlichen Missbrauch seelisch bis weit in das Erwachsenenalter zu leiden.

Derartige kriminelle Handlungen stellten ein Verbrechen an der Seele der Kinder dar. Hier fordere die Frauen Union Ortenau ein deutlich härteres Strafmaß für die Täter. Die Mindeststrafe von einem Jahr reiche nicht aus. Angepasst werden müsste aber auch das Jugendstrafrecht, das derzeit bis 21 Jahre gelte. Hier müsste mit der Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre das Jugendstrafrecht mindestens bei 18 Jahren liegen. Ab 18 Jahren müsse analog dann das Erwachsenenstrafrecht gelten. Wo es Rechte gebe, gebe es auch Pflichten, waren sich die Damen in der politischen Runde einig.

Mehr Lehrkräfte

Ein weiteres Thema der Diskussion war die ungebremste Zuwanderung von Menschen aus den verschiedensten Krisengebieten der Welt, ob aus Afghanistan, Syrien, Somalia , Ghana und anderen. Die Kommunen seien am Rande der Aufnahmekapazität angekommen, konstatierten die Frauen. Eine weitere sichtbare und spürbare Folge davon seien überlastete Arztpraxen und Krankenhäuser. Auch die Plätze für Kleinkinder in Kindergärten würden durch den Zustrom von Migranten immer knapper werden, bemerkte eine Dame aus der Runde. Einhergehend mit dieser Entwicklung komme es zu Personalmangel, aber auch zu Krankheitsausfällen in den genannten Einrichtungen; ebenso sei in den Schulen festzustellen, dass die Personalausstattung immer knapper werde. Es fehlten immer mehr Lehrkräfte. Hier müsse dringend etwas getan werden, fordert die Frauen Union.

Rosa Karcher, Präsidentin des Südbadischen LandFrauenverbandes und Mitglied des Vorstandes der Frauen Union Ortenau, meinte, dass der Personalmangel trotz Zuwanderung auch bei den Landwirten ein Problem darstelle. Noch immer fehle es an Arbeitskräften in den landwirtschaftlichen Betrieben.

Frauenrechte

Auch der Ukraine-Krieg wurde in der Diskussion angesprochen. Die Frauen, welche zumeist mit ihren Kindern aus der Ukraine geflüchtet seien, würden sich gut integrieren, aber hofften auch darauf, nach Beendigung des Krieges, bald wieder in ihr Heimatland zurückkehren zu dürfen. Gerade am kommenden Weltfrauentag, der am 8. März stattfindet, sei es wichtig, durch Aktionen auf das Schicksal geflüchteter Frauen aufmerksam zu machen, aber auch an die Frauen zu denken, die etwa in islamistischen Terrorregimen wie im Iran oder in Afghanistan, unter der Gewalt von Despoten zu leiden hätten und welchen in Unfreiheit, zum Beispiel ohne das Recht auf Bildung, Meinungsfreiheit und gleichberechtigte Arbeit, leben müssten.

Ein weiteres Thema, das noch in der Runde debattiert wurde, war der Ausbau der Digitalisierung. Im internationalen Vergleich würde Deutschland anderen Ländern, wie etwa Norwegen oder Schweden, noch hinterherhinken. Ob im Bereich der Telekommunikation
(G 5-Netzausbau) oder im Bereich der Künstlichen Intelligenz – hierbei gibt es nach Meinung der Frauen Union noch einiges zu tun.
Trotz der zum Teil sehr nachdenklich stimmenden Diskussion über aktuelle politische und soziale Themen genoss die Frauengruppe bei gutem Essen den Abend und ließ ihren politischen Aschermittwoch gut gelaunt ausklingen.

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