Trinkwasser weiter sicherheitshalber abkochen
Empfehlung gilt für die ganze Stadt
Freiburg/Offenburg (st). Die Abkochempfehlung fürs Trinkwasser in Offenburg gilt weiterhin, so die Badenova-Tochter "bnNETZE" am Freitag, 4. Oktober. Am Mittwochnachmittag sei bei zwei Trinkwasserproben eine Verunreinigung festgestellt worden. In Absprache mit dem Landratsamt Ortenau habe "bnNETZE" daraufhin den Bürgern in Offenburg das Abkochen des Trinkwassers vor der Verwendung empfohlen. Trinkwasser sei das am besten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland, deshalb werde beim kleinsten Verdacht auf eine Verunreinigung diese Präventivmaßnahme empfohlen und ausgesprochen.
"bnNETZE" informiere sofort, sobald die Abkochempfehlung aufgehoben werden könne. Sie gelte für Offenburg sowie die dazugehörenden Stadtteile. Inzwischen könne mitgeteilt werden, dass es sich bei den gefundenen Bakterien um Kolibakterien handele, die in einer minimalen Anzahl bei zwei Proben entdeckt worden seien. Wenn man diese in großen Mengen zu sich nehmen würde, könnten Krankheiten wie Übelkeit, Durchfall, Fieber auftreten. Auch das Ortenauer Gesundheitsamt bestätige, dass die Menge an gefundenen Koli-Bakterien sehr gering sei. Der Durchlauf von Wasser im Offenburger Netz sei aktuell sehr hoch, weshalb es möglich sei, dass die Bakterien längst ausgewaschen sind. Auch fänden verstärkt Netzspülungen statt, um den Keim auszutragen. Bis mit Gewissheit die 100-prozentige Unbedenklichkeit des Trinkwassers bescheinigt werden könne, bleibe die Abkochempfehlung bestehen.
Zeitgleich finde bei der Badenova-Tochter eine intensive Recherche statt, wo der Bakterieneintrag stattgefunden haben könnte oder ob eventuell bei der konkreten Probenahme eine Verunreinigung stattgefunden hat. Die Trinkwasserexperten von "bnNETZE" seien mit Hochdruck an der Störungsbeseitigung und stünden im ständigen Kontakt mit dem Ortenauer Landratsamt. Das Unternehmen bedauere die Unannehmlichkeiten, die für die Offenburger Bürger dadurch entstehen würden. Grundsätzlich gelte: "bnNETZE" prüfe in allen ihren Wasserversorgungen und Wasserbetriebsführungen regelmäßig die Trinkwasserqualität. Beprobungen des Wassers würden kontinuierlich durchgeführt.
Das Abkochen des Wassers verfolge den Zweck, die darin gegebenenfalls enthaltenden Bakterien abzutöten. Das Wasser werde einmalig sprudelnd aufgekocht und dann langsam über mindestens zehn Minuten abgekühlt. Auch wenn Gemüse oder Obst roh, das heißt im ungekochten Zustand gegessen werde, ist ein Waschen mit abgekochtem Wasser anzuraten.
Für die Körperhygiene - Duschen, Baden - sowie zur Nutzung im WC sei ein Abkochen nicht notwendig.
"bnNETZE" habe am Freitag, 4. Oktober insgesamt 23 Proben im gesamten Trinkwassernetz entnommen. Am Montag, 7. Oktober, beprobe das Gesundheitsamt erneut. Voraussichtlich am Mittwoch lägen alle Ergebnisse vor und es könne entschieden werden, ob die Abkochempfehlung aufgehoben werden kann. Das Unternehmen erklärt: Es gibt eine DIN-Vorschrift für die Untersuchung auf koliforme Keime, die eine Versuchsdauer von 48 Stunden fest und verbindlich vorschreibt. Deshalb seien Ergebnisse erst nach 48 Stunden verfügbar und seriös. Die Labore, mit denen Badenova zusammenarbeite, seien allesamt akkreditierte Labore für Trinkwasseruntersuchungen. Der Einsatz der Labore sei mit dem Gesundheitsamt abgesprochen.
Die Badenova-Tochter "bnNETZE" verantwortet im Auftrag der Offenburger Wasserversorgung (OWV) die Trinkwasserversorgung in der Stadt Offenburg mit allen Stadtteilen. Die Gemeinde Hohberg und Schutterwald beziehen in aller Regel Zusatz-Wasser von der Offenburger Wasserversorgung. Diese Versorgung wurde vorsorglich bis auf weiteres unterbrochen und komplett auf Eigenversorgung umgestellt. Für diese gilt die Abkochempfehlung nicht. Das Trinkwasser für Offenburg wird im Umkreis des Wasserwerks Sägeteich gewonnen und im Wasserwerk aufbereitet und desinfiziert. Die Offenburger nehmen pro Tag bis zu zehn Millionen Liter Trinkwasser ab, dies sind zwischen 8.000 und 10.000 Kubikmeter täglich. Trinkwasser höchster Qualität zu liefern, sei das Ziel und der Anspruch von "bnNETZE". In den vergangenen zehn Jahren habe es keine Verunreinigung gegeben.
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