Zwei Künstler bringen die "Freiheit" auf die Hauswand
"Die Menschen zum Nachdenken bringen"
Offenburg (djä). Die drei Stockwerke hohe Wand an dem Haus in der Weingartenstraße ist zur "Leinwand" und zum Gesamtkunstwerk geworden. Der Berliner Künstler Johannes Mundinger und sein Offenburger Kollege Elias Errerd haben für ihre Wandgestaltung am Haus von Mundingers Großeltern das so gut zu Offenburg passende Thema "Freiheit" gewählt. Jetzt wurde das vollendete Werk vorgestellt. Carmen Lötsch, Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Offenburg, und Martin Sander, Geschäftsführer des Kulturvereins, gehörten zu den ersten Gästen "an der Wand". Beide Institutionen unterstützen das Projekt finanziell. Auch Elfriede Mundinger, die Großmutter von Johannes Mundinger, ließ es sich nicht nehmen, das Kunstwerk vom Nachbargarten aus zu betrachten. "Das gefällt mir gut", befand Mundinger.
Während der jahrelangen Planung waren sich die Künstler einig: Abstrakt sollte das Gemälde sein, denn zu dem abstrakten Freiheitsbegriff habe jeder Mensch seine eigenen Vorstellungen. Sie achteten deshalb darauf, nichts Gegenständliches aufzunehmen und Farben, Flächen und Strukturen in Beziehungen zueinander zu setzen und für sich wirken zu lassen. So entstehen beim Betrachter ganz individuelle Verknüpfungen und Deutungen. "Wir wollen die Menschen zum Nachdenken bringen", beschreibt Mundinger ihr Ziel. Wo beginnt das Freie, wo wird es von Kanten und Ecken begrenzt oder eingeschränkt? "Das Bild sollte viel Interpretationsmöglichkeit bieten", so Errerd. Das Wandgemälde bekomme besonders in den Abendstunden eine besondere Tiefe, sagen die Künstler. Johannes Mundinger wird in der Heimatstadt seiner Familie in diesem Jahr ein weiteres Mal mit seinen Arbeiten vertreten sein. Ab Dezember ist ihm im 200 Meter entfernten Kunstverein Offenburg eine Einzelausstellung gewidmet.
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