50 Jahre Bürgervereinigung Nordwest
Alle engagieren sich für einen bunten Stadtteil
Offenburg (tf). "Ich wollte auf dem Sommerfest gerne ein rotes T-Shirt tragen, doch das war dem Vorstand vorbehalten", erzählt Andrea Lutz lachend – und so rutschte die 26-jährige Studentin 2009 in den Vorstand der Bürgervereinigung Nordwest. Heute ist sie dort die Jüngste. "Wir möchten unseren Stadtteil liebens- und lebenswert gestalten“, schildert Lutz das Anliegen aller Beteiligten.
Bereits seit 2000 ist Manfred Axtmann Mitglied im Vorstand. Der heute 85-Jährige hat sich schon sein ganzes Leben lang für seine Mitmenschen engagiert. "Kontakte knüpfen, gemeinsam etwas aufbauen, den Stadtteil aufwerten – all das möchte ich", erklärt der resolute Rentner. Seit Jahren verantwortet er die zwei jährlich stattfindenden Ausflüge und auch das Skatturnier in den Räumen der alevitischen Gemeinde. "Es ist ein kleines, aber feines Event – und außerdem darf man dort rauchen", verrät er schmunzelnd.
Zusammenarbeit ist Trumpf
Tim Oberle legt großen Wert auf den Zusammenhalt im Stadtteil. "Ich lebe seit meiner Kindheit in der Nordweststadt und möchte sie weiter voranbringen", erklärt er sein Engagement. Der Vierte im Vorstand, Michael Basler, ist unter anderem für die einmal monatlich stattfindenden Bürgersprechstunden verantwortlich. "Hier haben unsere Mitbürger die Möglichkeit, ihre Sorgen und Nöte vorzubringen", erklärt er. "Wir arbeiten eng mit der Stadtverwaltung zusammen und können oft unbürokratische Hilfe ermöglichen."
Die Sprechstunde am ersten Freitag im Monat findet im Stadtteilbüro statt, einer Außenstelle des Stadtteil- und Familienzentrums Mühlbach (SFZ), mit dem die Bürgervereinigung eine intensive Zusammenarbeit pflegt. "Beispielsweise organisieren wir das Stadtteilfest seit 2017 gemeinsam“, so Basler. Zudem gibt es die halbjährlich stattfindenden Bürgerabende, an denen teilweise Mitglieder der Stadtverwaltung über Aktuelles informieren und die Bürger Fragen stellen können.
Multikultureller Stadtteil
In den 50 Jahren ihres Bestehens hat die Bürgervereinigung einiges in dem multikulturellen Stadtteil auf die Beine gestellt. Auch durch das Projekt "MehrLiN" hat der Stadtteil gewonnen. Dabei erhielten die Nordweststädter beim landesweiten Wettbewerb "Leuchttürme der Bürgerbeteiligung" den ersten Preis. Und auch heute sind die Engagierten mittendrin – beispielsweise beim Sanierungsgebiet Bahnhof/Schlachthof. Bei den verschiedenen Veranstaltungen sollen die Bewohner sich kennenlernen und sich so in ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten annehmen.
Die Bürgervereinigung ist offen für neue Ideen aus allen Alters- und Bevölkerungsgruppen. "Wir wünschen uns mehr Austausch unter den mehr als 83 Nationalitäten", so Basler. Neben den Veranstaltungen kann der vereinseigene Grillplatz über das SFZ angemietet werden. Die Bürgervereinigung Nordwest hat zurzeit 240 Mitgliedsfamilien und freut sich über weitere Engagierte. "Unser Stadtteil ist bunt und außergewöhnlich und das ist doch wunderbar“, resümiert Basler. Weitere Informationen gibt es unter www.bv-nordwest-offenburg.de oder im Familienzentrum.
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