Einkauf für täglichen Bedarf kann auch in kleinen Orten erledigt werden
Ortenauer Gemeinden sind noch recht gut aufgestellt

Nahversorgung: Kappelrodeck deckt alle Einkaufsbedürfnisse des täglichen Bedarfs ab. | Foto: woge
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Ortenau (ds). Ist von Nahversorgung die Rede, so denken die meisten erst einmal an einen Lebensmittelmarkt. Doch dazu gehört weitaus mehr und was in der Stadt eine Selbstverständlichkeit ist, ist auf dem Dorf oft Mangelware. Wir haben uns in der Ortenau umgehört und exemplarisch einige kleinere Gemeinden gefragt, wie gut sich die Bürger vor Ort mit den Dingen des täglichen Bedarfs versorgen können.

Kappelrodeck zum Beispiel deckt alle Einkaufsbedürfnisse des täglichen Bedarfs ab. "Teils in Fachgeschäften, teils mit zwei großen Supermärkten sind wir sehr gut aufgestellt. Darüber hinaus gibt es Fachhändler für Wein, Edelbrände, Obst, Gemüse und weitere regionale Produkte", berichtet Bürgermeister Stefan Hattenbach. Außerdem verfügt Kappelrodeck über eine überdurchschnittlich gute Ärzteversorgung, auch eine Apotheke gibt es im Ort. Sowohl die Sparkasse als auch die Volksbank sind mit einer Geschäftsstelle vertreten. "Die Nahversorgungslandschaft hat sich in den vergangenen Jahren gewaltig geändert. Vergleicht man die aktuelle Situation aber objektiv mit anderen Gemeinde, so sind wir sehr gut aufgestellt", betont Hattenbach. Muss ein Geschäft schließen, so hat das aus Sicht des Bürgermeisters meist zwei Gründe: Entweder wird kein Nachfolger gefunden oder Kunden nutzen das Angebot vor Ort zu wenig. Damit die Situation so bleibt, wie sie ist oder noch besser wird, unternimmt die Gemeinde einige Anstrengungen: "Wir unterstützen Ansiedlungen, vermitteln, bringen Objekte und potenzielle Interessenten zusammen. Wir sorgen dafür, dass die Rahmenbedingungen im öffentlichen Raum, zum Beispiel am Marktplatz, attraktiv sind. Wir helfen mit Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Und wir arbeiten eng mit unserem örtlichen Gewerbeverein und der WRO zusammen, um hier Wirtschaftsförderung zu betreiben", berichtet Stefan Hattenbach.

In Lauf ist die Grundversorgung ebenfalls sichergestellt. Es gibt einen Lebensmittelmarkt, Gaststätten, Bäckereien, eine Metzgerei, Getränkehändler, diverse Handwerksbetriebe, Gärtnereien, eine Tankstelle sowie zwei Arztpraxen und zwei Apotheken. Volksbank und Sparkasse sind mit einer Geschäftsstelle vor Ort. Wünschenswert wäre eine bessere Versorgung mit Drogerieartikeln, weil lediglich Randsortimente vom Lebensmittelhandel und den Apotheken vertrieben werden, wie Hauptamtsleiter Thomas Gerth berichtet. Auch ein Tierarzt fehlt in Lauf. "Schön wäre es, wenn ein Hofladen und ein Café eröffnen würden", so Gerth. Natürlich will man den Status beibehalten und gegebenenfalls weiter ausbauen. "2014 hat die Gemeinde gemeinsam mit der IHK Südlicher Oberrhein eine Standortanalyse durchgeführt. Aufgrund der dortigen Erkenntnisse haben wir uns Zukunftsziele gesetzt", so der Hauptamtsleiter. Auch ein Verzeichnis der Leerstände soll erstellt werden.

"Die Infrastruktur in Ottenhöfen ist gut aufgestellt", betont Klaus Kordick, Hauptamtsleiter in Ottenhöfen. Den Einkauf für den täglichen Bedarf kann man hier komplett im Ort erledigen, sei es in den drei Bäckereien, der Metzgerei, der Postagentur oder den Lebensmittel- und Getränkemärkten. "Darüber hinaus bieten unsere Geschäfte unter anderem in den Bereichen Elektro, Blumen und Bekleidung vielfache Einkaufsmöglichkeiten. Auch eine Tankstelle gibt es im Mühlendorf. "Dies alles ist nicht selbstverständlich für ein Dorf unserer Größe", so Kordick. Sowohl die Sparkasse als auch die Volksbank unterhalten eine Filiale in den 3.200 Einwohner zählenden Ort. Außergewöhnlich ist, dass die medizinische Versorgung durch zwei Allgemeinärzte, eine Zahnarztpraxis und eine Apotheke gewährleiste ist. Außerdem gibt es zwei Praxen für Naturheilkunde.

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