"Super-Recogniser" im Polizeipräsidium
35 von 1.550 mit Wiedererkennungs-Gen

Ob mit oder ohne Uniform: Das Polizeipräsidium hat eine neue Einheit für Ermittlungen. | Foto: PP OG
  • Ob mit oder ohne Uniform: Das Polizeipräsidium hat eine neue Einheit für Ermittlungen.
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Offenburg (st). Das Polizeipräsidium Offenburg nutzt neben der bisherigen Ermittlungsarbeit zur Identifizierung von Tatverdächtigen nun auch spezielle genetische Fähigkeiten der Mitarbeiter. „Super-Recogniser“ sind Personen, die ein Talent dafür besitzen, sich menschliche Gesichter besonders gut einzuprägen und wiederzuerkennen.

35 unter 1.550

Hierbei handelt es sich um eine angeborene Fähigkeit, die nur ungefähr ein bis zwei Prozent der Menschen besitzen. Anhand mehrerer Testphasen gelang es genau diese Bediensteten zu finden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Unter den rund 1.550 Beschäftigten des Polizeipräsidiums Offenburg wurden 35 „Super-Recogniser“ entdeckt.

Durch die "Wiedererkenner" soll ein zusätzlicher Baustein für die polizeiliche Ermittlungsarbeit gewonnen werden. Neben dem Identifizieren von Straftätern, Opfern oder Zeugen, sollen die „Super-Recogniser" durch den Abgleich von Bild- oder Videoaufzeichnungen auch beim Erkennen von Tatzusammenhängen helfen. Ferner können sie zu Fahndungsmaßnahmen herangezogen werden.

Im vergangenen Sommer startete das Polizeipräsidium Offenburg das Projekt „Super-Recogniser“. In enger Zusammenarbeit mit der University of Greenwich in London gab es im Zeitraum von Juli bis Dezember 2021 drei Testphasen. Anhand der erreichten Ergebnisse gelang es dem Expertenteam der University of Greenwich, die „Super-Recogniser“ herauszukristallisieren.

Im Februar konnten Polizeivizepräsident Jürgen Rieger und Kriminaldirektor Hans-Martin Berl den 35 Mitarbeitern aus dem gesamten Polizeipräsidium Offenburg in zwei kleinen Feierstunden die Zertifikate überreichen. „Wir hoffen, dass wir durch ihre besonderen Fähigkeiten unsere Arbeit zum Wohle und zur Sicherheit unserer Bürger weiter professionalisieren können.“, so Jürgen Rieger.

Beispiel für ihren Einsatz

Die Polizeipräsidien Stuttgart und Konstanz haben bereits seit einigen Monaten „Super-Recogniser“ im Einsatz. Beispielsweise konnten im Rahmen der Ermittlungen zu der Krawallnacht von Stuttgart im Juni 2020 fast die Hälfte der Tatverdächtigen mit Hilfe der "Wiedererkenner" identifiziert und letztendlich zur Verantwortung gezogen werden.

Seit dem 1. März können die „Super-Recogniser“ über eine eigens eingerichtete Koordinierungsstelle von allen Polizeirevieren und Kriminalinspektionen des Polizeipräsidiums Offenburg angefordert und eingesetzt werden.
„Nach den sehr anspruchsvollen Testphasen mit erfreulichem Ergebnis beginnt nun die eigentlich spannende Phase, die Fähigkeiten im täglichen Dienst erfolgreich einzubringen.“, so Kriminaldirektor Hans-Martin Berl zum Start in den Wirkbetrieb.

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