Lust auf Campen: Ferien im Wohnmobil mehr als ein Trend
Urlaub auf vier Rädern anstatt in vier Sternen
Renchtal (jtk). Eine Fahrt auf der B28 von der oder zur Schwarzwaldhochstraße bestätigt, dass Urlaub oder Freizeitgestaltung im Wohnmobil oder Wohnwagen inzwischen mehr als ein Trend ist. Millionen Deutsche machen Urlaub mit dem Wohnmobil – und es werden immer mehr. Den Nordschwarzwald mit seinen wunderbaren und attraktiven Zielen freut es natürlich genauso wie die gesamte Tourismusbranche. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden über 18.000 Wohnmobile und Wohnwagen neu zugelassen, heute fahren mehr als 1,2 Millionen dieser Fahrzeuge über unsere Straßen.
Ein Stück Freiheit
Der passionierte Camper und Wohnmobilfahrer Horst Hartmann aus Gronau in Westfalen ist zum wiederholten Mal im Renchtal. Er verbindet einen Besuch bei Freunden immer wieder gerne mit Erholungsaufenthalten in dieser Idylle und beschreibt seine Lebensphilosophie: „Als Camper gehöre ich zu den Menschen, die es leid sind, in Großstädten zu wohnen, sich an alle Regeln halten zu müssen und auch einmal etwas anderes machen möchten.“
Mobil im Urlaub
Dazu zählt zum Beispiel auch, nicht den ganzen Urlaub mit den Kindern an der gleichen Stelle verbringen zu wollen. Stellplatz gesucht, Markise rausgefahren, Klappmöbel rausgestellt, Fahrräder oder Roller ausgepackt: ein Freiheitsgefühl, das man in einem Hotel in dieser Form nicht findet.
Für dieses Freiheitsgefühl sind Camper bereit, ihre Zeit Seite an Seite mit fremden Menschen zu verbringen, auf engstem Raum im kombinierten Ess-, Schlaf- und Wohnzimmer zu leben, auf Buffett und Zimmerservice zu verzichten und schlechtes WLAN in Kauf zu nehmen. Für Camper sind das einfach keine lebensnotwendigen Dinge.
Rollende Häuser
Auf gestiegene Ansprüche gehen die aktuellen Wohnmobil-Hersteller allerdings ein. Neben dem eigenen Thermo-Mix sind inzwischen Duschkabinen, Vier-Flammenherd, Kühl-Gefrierkombination, Flachbildfernseher mit selbstausrichtender Satellitenschüssel genauso Standard wie das Schlappenfach an der Eingangstür. Das hat allerdings auch seinen Preis. Diese kleinen rollenden Häuser werden zu Listenpreisen im hohen fünf-, wenn nicht sogar sechsstelligen angeboten.
Einfache Urlaubsplanung
Es geht allerdings auch anders. Familie Sedelmeier aus Auggen bei Müllheim hat bei ihrer Fahrt mit dem nostalgischen Ford Transit, Baujahr 1972, auf ihrem Weg zur Hornisgrinde über eine Stellplatz-App den Platz in Bad Peterstal-Griesbach entdeckt. „Man kann überall anhalten, wo es einem gefällt, braucht keine Planung und ist mobil“, sagt Sedelmeier mit strahlenden Augen. Ihr Mann ergänzt: "Mir gefällt es hier gut, ein Bach, eine ruhige Straße – passt!“ Urlaubsplanung leicht gemacht.
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