Sie prägen Region
Mehr als 19.000 Kulturdenkmale am Südlichen Oberrhein

Otto Neideck, Verbandsvorsitzender Regionalverband Südlicher Oberrhein (links), und Professor Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege stellen die neue Veröffentlichung vor.
 | Foto: Regionalverband Südlicher Oberrhein
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Stuttgart/Ortenau (st). Mehr als 19.000 gesetzlich geschützte Kulturdenkmale prägen die Kulturlandschaft am Südlichen Oberrhein - auch in der Ortenau (siehe Bilder). Ein Teil von Ihnen entfaltet für sich allein oder im Zusammenwirken miteinander eine besondere Wirkung im Raum. Über 900 davon sind nun erstmals als repräsentative Übersicht in einer reich bebilderten, rund 200 Seiten umfassenden Veröffentlichung mit Übersichtskarte im Maßstab 1:100.000 vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart gemeinsam mit dem Regionalverband Südlicher Oberrhein zusammengestellt worden.

Am vergangenen Donnerstag, 22. April, wurde die Veröffentlichung in Rheinau von Professor Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege, vor dem Planungsausschuss des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein vorgestellt.

Große Vielfalt

Die mehr als 900 raumbedeutsamen Kulturdenkmale in der Publikation zeigen beispielhaft die große Vielfalt und die flächendeckende Verbreitung des kulturellen Erbes der Region Südlicher Oberrhein und machen Geschichte erlebbar. Neben Bauwerken wie Burgen, Kirchen, Klöstern sowie historischen Ortskernen, umfasst das ausgewählte Spektrum auch archäologische Fundstätten wie die paläolithische Siedlung „Steinacker“ bei Müllheim-Feldberg, historische Straßenverbindungen und Bahnlinien im Schwarzwald sowie raumprägende Bauten der Moderne wie der Kirche „Verklärung Christi“ auf der Passhöhe des Feldbergs. Auch Zeugnisse der ehemals weit verbreiteten Wässerwiesenwirtschaft sowie die im südlichen Hochschwarzwald bis heute landschaftsprägenden Allmendweiden sind als überlieferte historische Landnutzungsform Teil des raumbedeutsamen Kulturlandschaftsschatzes der Region.

„Das Wissen um raumbedeutsame Kulturdenkmale und ihre prägende Wirkung sind Voraussetzung dafür, dass dieses unersetzliche kulturelle Erbe bewahrt und in eine nachhaltige Regionalentwicklung integriert werden kann“ erläuterte Professor Dr. Claus Wolf.

Bewusstsein für Kulturlandschaft erweitern

Aus Stuttgart sandte Regierungspräsident Wolfgang Reimer eine Grußbotschaft: „Besonders freue ich mich, dass wir durch dieses Gemeinschaftsprojekt mit dem Regionalverband dazu beitragen können, das Bewusstsein für die Kulturlandschaften am Südlichen Oberrhein zu erweitern“.

Der Direktor des Regionalverbands, Dr. Christian Dusch, wies darauf hin, dass für die Bewahrung und nachhaltige Entwicklung dieses Teils des kulturellen Erbes gerade der räumlichen Planung eine besondere Verantwortung zukommt. Dies gelte in einer Zeit, in der sich der Wandel unser räumlichen Lebensumwelt immer schneller vollzieht, ganz besonders auch für die kommunale Planungsebene. „In diesem Sinne freue ich mich, dass wir zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege als erste Region im Regierungsbezirk Freiburg eine aktuelle Bestandsaufnahme der raumwirksamen Kulturgüter vorlegen können, die auch als Arbeitshilfe für die Planungspraxis dienen kann“, so Dusch.

Die Veröffentlichung richtet sich über die Fachöffentlichkeit hinaus an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Die Publikation ist kostenfrei verfügbar unter www.rvso.de/KD. Zudem kann sie als Druckfassung über die Geschäftsstelle des Regionalverbands Südlicher Oberrhein gegen eine Schutzgebühr bezogen werden.

Otto Neideck, Verbandsvorsitzender Regionalverband Südlicher Oberrhein (links), und Professor Dr. Claus Wolf, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege stellen die neue Veröffentlichung vor.
 | Foto: Regionalverband Südlicher Oberrhein
Der Getreidespeicher im Kehler Rheinhafen wurde nach Hamburger Vorbild 1896 als mächtiger, langgestreckter, siebengeschossiger Bau aus roten und gelben Backsteinen erbaut. Er war das erste Speichergebäude, das beim Ausbau des Kehler Hafens Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. | Foto: Regionalverband Südlicher Oberrhein/Jens Fiedler
Die Badische Schwarzwaldbahn wurde zwischen 1863 und 1873 erbaut. Die den Schwarzwald zentral querende Bahnstrecke verbindet Offenburg über Triberg, Villingen und Donaueschingen mit Singen. Bei der nach Plänen des badischen Baudirektor Robert Gerwig errichteten 159 Kilometer langen Trasse mussten 650 Höhenmeter überwunden und 39 Tunnel gebaut werden. Neben ihrer Bedeutung für den überregionalen Verkehr war sie ein wichtiger Schlüssel zur Industrialisierung und Entwicklung des Fremdenverkehrs in diesem Teil des Schwarzwalds. | Foto: Stadt Hornberg
In weithin sichtbarer Spornlage am Ausgang des Kinzigtals ist die Burg Ortenberg seit 1233 belegt. Die ehemals staufische Reichsburg wurde 1678 zerstört und verfiel danach zur Ruine. Der Kaufmann und Deutschordensritter Gabriel Leonhard von Berckholtz ließ sie nach Entwürfen Friedrich Eisenlohrs 1838/1843 aus einer Mischung aus mittelalterlicher Burgenanlage und Schloss im Stil der englischen Neugotik neuerrichten. Seit 1942 wird das Gebäude als Jugendherberge genutzt. Schloss Ortenberg besitzt als eines der Wahrzeichen der Ortenau besondere Bedeutung.  | Foto: Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg/Wolfgang Kaiser

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