Breitbandausbau
Fördermittel für fast alle ländlichen Gebiete bewilligt

Foto: Breitband Ortenau GmbH & Co. KG

Ortenau (st) Beim Breitbandausbau in der Ortenau ist ein wichtiges Etappenziel erreicht: Nachdem Ende 2024 Bundesfördermittel in Höhe von 18 Millionen Euro für den geförderten Breitbandausbau bewilligt wurden, können nun fast alle Kommunen in der Schwarzwaldregion der Ortenau an das Glasfasernetz angeschlossen werden, wie die den Ausbau im Landkreis koordinierende Breitband Ortenau GmbH & Co. KG mitteilt. Wie bereits berichtet, kommen die neuen Fördermittel des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr 23 Gemeinden im Landkreis zugute. Dank des hybriden Ausbaumodells, das den staatlich geförderten und den eigenwirtschaftlichen Ausbau in jeder Gemeinde passgenau kombiniert, werden in den kommenden Jahren 25 Kommunen vollständig mit Glasfaser versorgt. Insgesamt sollen nun im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus bis 2030 rund 8.300 Gebäude in den Außenlagen der Kommunen mit leistungsfähiger digitaler Infrastruktur versorgt werden. Die verdichteten Innenbereiche der Kommunen werden derweil von verschiedenen Telekommunikationsunternehmen auf eigene Kosten ausgebaut.

„Der Breitbandausbau ist ein entscheidender Schlüssel für die Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in der Ortenau“, betonte Landrat Thorsten Erny. „Dank der Fördermittel können wir sicherstellen, dass auch abgelegene Regionen unseres Landkreises von der digitalen Transformation profitieren.“ Diana Kohlmann, Dezernentin für ländlichen Raum beim Landratsamt Ortenaukreis, fügte hinzu: „Das hybride Ausbaumodell hat sich als entscheidender Erfolgsfaktor für den Breitbandausbau in der Ortenau erwiesen. Ich freue mich, dass in den kommenden Jahren Tausende Haushalte und Unternehmen mit Glasfaser versorgt werden können.“

Größte Infrastrukturprojekt

Der Glasfaserausbau in der Ortenau ist das größte Infrastrukturprojekt in der Geschichte des Landkreises. Insgesamt werden bis 2030 mehr als 1 Milliarde Euro in die Anbindung von etwa 118.000 Gebäuden investiert. Durch die Kombination des staatlich geförderten und eigenwirtschaftlichen Ausbaus sollen möglichst viele Haushalte, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen erreicht werden. In den oft schwer zugänglichen Außenlagen der einzelnen Kommunen übernimmt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) dank seines Bundesförderprogramms für den Gigabitausbau bis zu 50 Prozent der Gesamtinvestitionskosten, während das Land Baden-Württemberg weitere 40 Prozent beisteuert. Die restlichen Kosten tragen die Kommunen.

„In den ländlichen Gebieten war die Breitbandversorgung bislang völlig unzureichend. Rund 34.000 Gebäude mussten bisher mit weniger als 200 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit auskommen,“ so Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. „Mit den jetzt bewilligten Fördermitteln können wir einen entscheidenden Schritt nach vorne machen – und uns gleichzeitig darauf vorbereiten, nun auch den Ausbau in der Rheinebene gezielt voranzutreiben.“

In den Phasen 1 und 1a des geförderten Ausbaus, die von 2020 bis 2025 laufen, werden auf diese Weise aktuell rund 2.200 sogenannte „weiße Flecken“ – also Gebäude, die bislang mit Downloadgeschwindigkeiten von weniger als 30 Megabit pro Sekunde auskommen müssen – erschlossen. Die Gesamtinvestitionskosten belaufen sich in dieser Phase auf 90 Millionen Euro. In der von 2022 bis Ende 2026 laufenden Phase 2 sollen weitere 2.200 Gebäude in schwierigen Außenlagen erreicht werden; das Gesamtinvestitionsvolumen liegt hier bei 143 Millionen Euro. In Phase 3, in der sogenannte „dunkelgraue Flecken“ – also Adressen mit Downloadgeschwindigkeiten von weniger als 200 Megabit pro Sekunde – erschlossen werden, wurden Förderanträge für vier Kommunen mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro bewilligt. Damit sollen bei weiteren 1.000 Gebäuden die technischen Voraussetzungen für das Turbo-Internet geschaffen werden. Dazu wurden nun im Rahmen der im vergangenen Jahr festgelegten Förderkulisse Fördermittel in Höhe von 31 Millionen Euro bewilligt, um rund 2.800 weitere Gebäude bis 2027 zu erschließen. Von den Ende 2024 bewilligten Fördermitteln profitieren die Gemeinden Oberharmersbach, Mühlenbach, Schuttertal, Oberkirch, Oberwolfach, Ettenheim, Nordrach, Bad Peterstal-Griesbach, Hornberg, Wolfach, Hausach, Gutach, Fischerbach, Hofstetten, Steinach, Seelbach, Ottenhöfen, Oppenau, Biberach, Schutterwald, Hohberg, Meißenheim und Durbach.

Abschluss 2030

Insgesamt umfassen die Investitionen der nun vorliegenden Förderbescheide von Phase 1 bis Phase 4 rund 297 Millionen Euro. Alle vier Phasen sollen bis 2028 abgeschlossen sein. Um die gesamt Ortenau flächendeckend zu versorgen, muss in Phase 5 (2025 bis 2030) für die restlichen 12.000 förderwürdigen Gebäude mit weiteren Investitionskosten von 275 Millionen Euro gerechnet werden.

Neben dem geförderten Ausbau investieren Telekommunikationsunternehmen wie die Telekom, Vodafone, Unsere Grüne Glasfaser und Deutsche Glasfaser mehr als 500 Millionen Euro in den eigenwirtschaftlichen Ausbau der Gebäude in der Ortenau. Dieser hat in 34 Kommunen bereits begonnen und umfasst knapp 100.000 Gebäude im gesamten Landkreis. Dank der Kombination aus gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau strebt die Ortenau bis 2027 eine Glasfaserquote von 70 Prozent an.

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