Feuerwehren sind gut gerüstet
Deutlich mehr Vegetationsbrände

In diesem Jahr hatten die Feuerwehren deutlich häufiger mit Vegetationsbränden zu kämpfen wie oben August in Oberkirch. | Foto: Archivfoto: Michael Karusseit/Feuerwehr Oberkirch
  • In diesem Jahr hatten die Feuerwehren deutlich häufiger mit Vegetationsbränden zu kämpfen wie oben August in Oberkirch.
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Ortenau Das Einsatzspektrum der Feuerwehren ist vielseitig: Rettungs- und Bergungseinsätze, aber auch Gebäude- und Vegetationsbrände sind Einsatzszenarien, mit denen die Kameraden in ihrer täglichen Arbeit zu tun haben. In Rheinland-Pfalz haben die Brandbekämpfer im Sommer Alarm geschlagen, dass sie für Wald- und Vegetationsbrände nicht adäquat ausgerüstet seien und an ihre Grenzen kämen. Wie sieht dies in der Ortenau aus?

"Die Ausstattung der Feuerwehren mit Bekleidung und erforderlicher Feuerwehrausrüstung ist nach Paragraph 3 des Feuerwehrgesetzes Aufgabe der Gemeinden. Immer mehr Kommunen beschaffen Einsatzkleidung, die sich für die Vegetationsbrandbekämpfung besser eignet oder spezielle Ausrüstung zur Bekämpfung", heißt es aus dem Amt für Brand- und Katastrophenschutz des Ortenaukreises auf Guller-Nachfrage. Ob und was beschafft werde, liege im Ermessen der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Hierzu stehe der Kreisbrandmeister aktuell mit vielen Kommunen und Kommandanten in einem engen Austausch, so das Amt weiter.

Richtige Taktik auch wichtig

Neben der richtigen Ausrüstung sei vor allem aber auch das richtige einsatztaktische Vorgehen und der richtige Umgang mit dem Equipment wichtig. "Deshalb ist das Thema Vegetationsbrandbekämpfung in den Feuerwehren aktuell oft Inhalt von Schulungen und Ausbildungsabenden, sodass die Kameraden im richtigen Vorgehen ausgebildet werden", erklärt das Amt für Brand- und Katastrophenschutz.
Denn gerade Vegetationsbrände haben die Feuerwehren in der Ortenau in diesem Jahr bisher besonders auf Trab gehalten. Mussten die Kameraden im vergangenen Jahr insgesamt 116 Mal deswegen ausrücken, wurden sie 2022 von Januar bis einschließlich August bereits 171 Mal alarmiert. Die Gefahr von Vegetationsbränden sei keine ganz neue Situation, da es auch in den vergangenen Jahren immer wieder längere Trocken- und Hitzeperioden gegeben habe. "Dennoch ist die Gefahr in diesem Jahr höher. Dies liegt vorrangig an der lange anhaltenden Trockenheit, aber auch am Wind, der die Gefahr der Ausbreitung solcher Vegetationsbrände erhöht", führt das Amt für Brand- und Katastrophenschutz weiter aus. Diese Einsätze träten zusätzlich zu den saisonal unabhängigen auf wie zum Beispiel technische Hilfe oder Gebäudebrände. Für unsere Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis würden die steigenden Einsatzzahlen natürlich auch eine Mehrbelastung bedeuten.

Kommunen in der Pflicht

Ob es sich bei der Zunahme von Vegetationsbränden um einen Trend handele, können zum jetzigen Zeitpunkt keine qualifizierte Aussage getroffen werden.

Wenn der Wald oder die Vegetation brennt, ist die Bereitstellung von ausreichend großen Löschwasservorräten besonders wichtig. Hierfür sind die Kommunen verantwortlich. Die Löschwasserversorgung wird hierfür über das öffentliche Trinkwassernetz, Löschwasserteiche, -zisternen, -behälter, -brunnen und die Tankfahrzeuge der Feuerwehren sichergestellt. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung liegt bei den Gemeinden. Außerdem sind die örtlichen Begebenheiten sehr unterschiedlich. Deshalb kann das Amt keine allgemeingültige Aussage machen, ob und wo genau ausreichend Löschwasservorräte vorhanden sind. "Insbesondere in Außenbereichen von Gemeinden ist die Löschwasserversorgung jedoch oft eine große Herausforderung", merkt das Amt für Brand- und Katastrophenschutz an.

Alarmordnung angepasst

Aus diesem Grund sei man bereits aktiv geworden und habe die Alarm- und Ausrückordnung angepasst. "Bei der Veröffentlichung der hierzu erstellten Richtlinien erging die dringende Empfehlung des Kreisbrandmeisters an die Gemeinden, bei den entsprechenden Einsatzszenarien bereits im Erstalarm auch Tanklöschfahrzeuge von anderen Gemeinden einzuplanen", so das Amt für Brand- und Katastrophenschutz weiter.

Insgesamt seien die Feuerwehren in der Ortenau technisch und personell gut gerüstet für die aktuell bekannten Herausforderungen der Zukunft, zu denen neben Vegetations- und Gebäudebränden auch die Bekämpfung von in Brand geratenen E-Autos oder Häusern mit Photovoltaikanlagen gehören. 171 Alarmierungen gab es aufgrund von Vegetationsbränden von Januar bis einschließlich August 2022. Das entspricht einem Plus von 49 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum.

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