Auch ohne „Segel-Eltern“ gegen den Wind unterwegs

Fürs Wasser gedacht: Der Segel-Club Gifiz (Vorstände Stefan Fuhrer und Reinhard Edenhofner) erhält von der Bürgerstiftung (Geschäftsführer Bernd Schneider und Armin Fink, v.l.) einen Zuschuss für seine Jugendarbeit, der in Boote und Austattung investiert wird. | Foto: rek
  • Fürs Wasser gedacht: Der Segel-Club Gifiz (Vorstände Stefan Fuhrer und Reinhard Edenhofner) erhält von der Bürgerstiftung (Geschäftsführer Bernd Schneider und Armin Fink, v.l.) einen Zuschuss für seine Jugendarbeit, der in Boote und Austattung investiert wird.
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Offenburg. Seit einigen Jahren erlebt der Segel-Club Gifiz einen enormen Zulauf von Kindern und
Jugendlichen, die sich für den Wassersport inter­essieren. 34 Schüler
nehmen derzeit regelmäßig am Training teil. Weil vor allem Jugendliche,
die keine „Segel-Eltern“ haben, den Segel-Club besuchen, habe sich die
Bürgerstiftung entschlossen, den Segel-Club mit 4000 Euro zu
unterstützen, erklärten deren Vorstand Armin Fink und Geschäftsführer
Bernhard Schneider.

Einen „Optimisten“ als Anfängerboot, gefunden als Ladenhüter in einem Offenburger Baumarkt, ein Zwei-Mann-Boot sowie verschiedene andere Ausrüstungsgegenstände hat der Segel-Club für die Spende angeschafft. Mit drei ehrenamtlichen Trainern werden die 34
Jugendlichen unterrichtet. „Man ahnt gar nicht, wie groß das Interesse
ist, auch wenn das Bild mit Segelbooten auf dem Gifizsee allgegenwärtig
ist“, freut sich Fink, dass die Bürgerstiftung hier einen Impuls geben
kann, die Jugendarbeit weiterzuführen.

Die Bürgerstiftung St. An­dreas versteht sich als lokale Solidargemeinschaft. Sie fördert
Vorhaben, die im Interesse der Stadt und ihrer Bürger liegen und nicht
zu den öffentlich- rechtlichen Verpflichtungen der Kommune gehören.
Beispielhaft schildert Fink das Rucksack-Projekt zur Sprachförderung von
ausländischen Familien, dass inzwischen die Stadt zu seinen
Pflichtaufgaben erklärt hat. 3,2 Millionen Euro Stiftungskapital steht
St. Andreas zur Verfügung. Aus den Gewinnen werden die Projekte
unterstützt. In diesen Niedrig-Zins-Zeiten sind es noch 90.000 Euro
jährlich, in besseren Zeiten seien es 120.000 Euro gewesen. Um die
rückläufigen Einnahmen aufzufangen, hat sich die Stiftung entschlossen,
künftig auch in Immobilien zu investieren, erklärt Schneider und betont
gleichzeitig: nur in regionale Projekte.

„Uns ist es lieber, wenn wir schon etwas sehen können, was mit dem Stiftungsgeld passiert“, ist
Fink erfreut, dass der Verein bereits die Anschaffungen getätigt hat.
„Wir fördern nie ein Projekt zu 100 Prozent“, erklärt Schneider. Der
Spendenempfänger muss immer auch einen Teil der Investitionen schultern.

Selten stellt die Bürgerstiftung einen fünfstelligen Betrag zur Verfügung. Ausnahme war das Leuchtturm-Projekt „Käfersberg“. Weil die
Stiftung die Zusage gegeben hatte, jeden Spenden-Euro als Stiftung für
die Sanierung des Landschulheims dazuzugeben, musste sie ihren Beitrag
auf 50.000 Euro deckeln, weil die Spendebereitschaft so enorm gewesen
sei. „Aber es ist toll, wenn wir sehen, dass ein Projekt lebt und von
den Menschen getragen wird“, so Fink. Entsprechend sehen Fink und
Schneider die Spende an den Segel-Club. Weitere Informationen zum
Angebot für Jugendliche unter www.oscg.de

Autor: Rembert Graf Kerssenbrock

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