Winzergenossenschaft Rammersweier
Durchwachsener Geschäftsverlauf

- Das Verwaltungsgremium der Winzergenossenschaft Rammersweier
- Foto: Winzergenossenschaft Rammersweier Gisela Fischer
- hochgeladen von Christina Großheim
Offenburg (st) Bei der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2023/2024 wurde in der Wintergenossenschaft Bilanz gezogen: Bei leicht rückläufigem Flaschenweinabsatz wurden rund 400.000 Liter Wein verkauft. Dabei musste ein Umsatzrückgang von rund zwei Prozent verbucht werden. Die Auszahlungspreise an die Winzer sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach wie vor stellten die Endabnehmer mit über 35 Prozent die größte Gruppe im Verkaufsgeschäft. Die Umsätze im Fach- und Getränkehandel waren leicht rückläufig, ebenso in der Gastronomie und bei den Vereinen, erklärte Geschäftsführer Georg Lehmann. Die Weinlinie „Pioniere“, die aus pilzresistenten Zukunftsweinen besteht, sei um die Rebsorten Sauvitage und Cabernet Cortis ergänzt worden. Ebenfalls gebe es jetzt einen „alkoholfreien“ Muscaris-Sekt in dieser Serie.
Gutes Weihnachtsgeschäft
Ordentlich gelaufen sei das Weihnachtsgeschäft 2024, und auch die aktuellen Umsatzzahlen im laufenden Jahr würden Anlass zur berechtigten Hoffnung auf eine positive Weiterentwicklung des Gesamtergebnisses, ließ Lehmann wissen. „Der Jahrgang 2024 liegt frostbedingt im Bereich einer unterdurchschnittlichen Ernte“, blickte Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst auf das vergangene Weinjahr zurück. Ab dem 10.September sei mit der Sorte Müller-Thurgau die Hauptlese begonnen und bereits am 2. Oktober abgeschlossen worden. Edelsüße Spezialitäten wie Auslese und Beerenauslese konnten aufgrund der geringen Erntemenge nicht eingelagert werden.
„Die Einlagerungsmenge betrug rund 160.000 Liter, dies ist wohl die kleinste Ernte in der fast 100-jährigen WG-Geschichte“, ergänzte Kellermeister Siegfried Kiefer, der trotz allem einen interessanten, fruchtbetonten Jahrgang im Keller hereinreifen sieht. Mit rund 40 Prozent ist der Hauptanteil davon Müller-Thurgau. Das Durchschnittsmostgewicht lag bei 80 Grad Oechsle. Derzeit bewirtschaften 75 Mitgliedswinzer eine Ertragsfläche von rund 54 Hektar.
Zahlreiche Auszeichnungen
Bei der Winzergenossenschaft freut man sich über zahlreiche Auszeichnungen im vergangenen Jahr. So gab es bei der Gebietsweinprämierung des Badischen Weinbauverbandes insgesamt 37 Goldmedaillen, drei TOP TEN Auszeichnungen, dazu wie bereits im Vorjahr einen Landesehrenpreis. Beim wichtigsten Leistungstest, der DLG-Bundesweinprämierung errang man zwei Gold extra und zwei Goldmedaillen. In der DLG-Rangliste „TOP 100“ – die besten Weinerzeuger Deutschlands – belegt die kleine Erzeugergemeinschaft aktuell Platz 40. Außerdem wird die WG Rammersweier im „Eichelmann-Weinführer“ als „Gutes Weingut“ geführt. „Wir freuen uns über diese Auszeichnungen, die in erster Linie Kellermeister Siegfried Kiefer und seinem Team, aber auch den Winzerinnen und Winzern zu verdanken sind. Die qualitätsorientierte Arbeit wurde wiederum reich belohnt“, betonte Geschäftsführer Georg Lehmann.
In seinem Ausblick auf das laufende Jahr berichtet er vom umfangreichen Veranstaltungsprogramm mit Weinmessen und Präsentationen. Am Samstag, 5. April wird auch wieder die beliebte „Nacht der Rammersweierer Weine“ stattfinden. Eine Jahrgangsweinprobe für die Mitglieder, sowie die überbetriebliche Präsentation „Zukunft ins Glas“ am Sonntag, 6. April, mit Weinen ausschließlich aus pilzresistenten Rebsorten schließen sich an. Dem Verwaltungsgremium wurde bei der Entlastung einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Bei der diesjährigen Generalversammlung standen keine Neuwahlen an.
Vorstandsvorsitzender Meinrad Hurst äußerte zum Ende der Versammlung seinen Wunsch, dass die Entwicklung der Reben ohne negative witterungsbedingte Einflüsse, wie Frost, Hagel und Trockenheit fortschreitet.
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