Ortenau Klinikum
Adipositas-Chirurgie mit präziser Roboter-Unterstützung

Operieren künftig auch vermehrt mit Roboter-Unterstützung (v.l.n.r.): Chefarzt und Leiter des Adipositas-Zentrums Dr. Bernhard Hügel, Oberarzt Dr. Martin Laut und Oberarzt Dr. Ulrich Adam mit dem Operationsroboter in einem OP des Ortenau Klinikums in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz. | Foto: Ortenau Klinikum
  • Operieren künftig auch vermehrt mit Roboter-Unterstützung (v.l.n.r.): Chefarzt und Leiter des Adipositas-Zentrums Dr. Bernhard Hügel, Oberarzt Dr. Martin Laut und Oberarzt Dr. Ulrich Adam mit dem Operationsroboter in einem OP des Ortenau Klinikums in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz.
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Offenburg (st). Es hört sich noch ein wenig nach Science-Fiction an - dennoch ist auch in deutschen Kliniken die Roboter-Unterstützung bei Operationen bereits eingespielte Routine. Vor allem in der Urologie kommt sie schon lange zum Einsatz. Auch am Ortenau Klinikum in Offenburg wird der Einsatz eines Operationsroboters bei Prostata-Operationen seit Jahren erfolgreich praktiziert. Nachdem die Technik als Weiterführung minimalinvasiver Verfahren, der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie, auch in der Bauch-Chirurgie mit sehr großem Erfolg eingesetzt wird, hat die Roboter-Unterstützung (DaVinci) jetzt auch Einzug in das Kompetenz-Zentrum für Adipositas-Chirurgie am Ortenau Klinikum in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz gefunden. Als Adipositas-Chirurgie bezeichnen Mediziner ein operatives Verfahren, mit dem ein krankhaftes, massives Übergewicht der Patienten behandelt werden kann.

"Die Roboter-Unterstützung bietet große Vorteile. So können die Drei-D-Optik, minimalinvasive Techniken und die Möglichkeit, im Bauch mit erweiterter Beweglichkeit von 360 Grad und mit erhöhter Präzision zu operieren, kombiniert werden. Deshalb wird diese Technik bereits als Routine bei bestimmten Eingriffen wie beispielsweise dem Magenbypass eingesetzt," so Dr. Bernhard Hügel, Leiter des Kompetenzzentrums.

Zwei Operateure haben Zertifikat

Operateure, die die Technik einsetzen möchten, müssen erfolgreich einen Trainingskurs mit dem System absolviert haben und diesen mit einem Zertifikat nachweisen können. In einem spezialisierten Trainingscenter erlernen die Operateure alle technischen Details der Steuerung durch eine sogenannte Konsole mit Joystick-ähnlichen Bedienteilen. „Dabei bleibt die volle Kontrolle beim Operateur. Der Roboter dient lediglich als ausführendes Hilfsmittel, allerdings mit der erwähnten deutlich erhöhten Präzision und Sicherheit“, so Dr. Hügel.

Derzeit können zwei Operateure am Adipositas-Zentrum Offenburg dieses Zertifikat nachweisen, ein dritter Operateur befindet sich aktuell im Training. Inzwischen seien auch bereits über 20 solcher Operationen sehr erfolgreich durchgeführt worden. "Die Roboter-Unterstützung stellt die Zukunft der minimalinvasiven Chirurgie dar", so Dr. Hügel. Der Chefarzt rechnet damit, dass die innovative Technik an seinem Zentrum in Zukunft bei nahezu der Hälfte dieser speziellen Operationen eingesetzt werden kann.

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