Silvio Bernadowitz im Porträt

Vom Austräger zum Verlagsleiter Sales

Offenburg (ag) Nein, Silvio Bernadowitz wollte als Kind nie Polizist oder Lokomotivführer werden. Für ihn war immer klar: "Ich werde mal für eine Zeitung arbeiten." Natürlich ahnte damals niemand, dass er im Jahr 2025 Verlagsleiter Sales beim Guller sein würde. Zumal es die Sonntagszeitung damals noch gar nicht gab. Zeitungen spielten in seinem Elternhaus in Greiz im Südosten Thüringens aber eine wichtige Rolle. Nicht nur als Informationsquelle – Vater und Mutter waren zudem als Zusteller aktiv. Natürlich besserte auch der Sohn sich das Taschengeld als Austräger auf. Später kamen Praktika im Verlag hinzu. Nach der Mittleren Reife folgte die Ausbildung zum Verlagskaufmann, später setzte er noch den Medienfachwirt drauf.

Ringer, Schiedsrichter, Medienfachwirt

Dabei waren Stellen bei Verlagen im Thüringen der 90er-Jahre rar. Überhaupt herrschte dort nach der Wende große Arbeitslosigkeit. Doch Silvio Bernadowitz ergatterte bei der Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth einen der raren Ausbildungsplätze in der Medienbranche. Und der Job war genauso toll, wie er sich das vorgestellt hatte. "Ich hatte das Glück, relativ schnell in das Marketingteam zu rutschen. Dort wurde ich sehr gefördert und durfte früh Verantwortung übernehmen", erinnert sich Bernadowitz. Beispielsweise für das Projekt "Zeitung in der Schule", das er koordinierte. Der Azubi engagierte sich aber auch mit viel Herzblut. Mehr noch: Neben seiner eigentlichen Tätigkeit war er an Wochenenden mit der Promotion-Abteilung auf Festen und Messen unterwegs, um Abonnenten zu gewinnen. "Das bekam ich allerdings extra vergütet", verrät der heute 38-Jährige.
Weil er sich voll und ganz auf seine Arbeit für den Verlag konzentrieren wollte, gab der Jugendliche sogar den Sport auf. Wie in den Ganztagsschulen damals üblich, mussten sich die Schüler für eine AG entscheiden. Silvio Bernadowitz' Wahl fiel auf das Ringen: "Es war ein tolles Team und die Sportart lag mir einfach." Tatsächlich wurde er Thüringer Meister, Mitteldeutscher Vizemeister und schaffte bei den Deutschen Meisterschaften immerhin den siebten Platz, nahm sogar recht erfolgreich bei internationalen Veranstaltungen teil. "Für ganz oben hat es aber dann doch nicht gereicht, da gab es Sportler mit mehr Talent", resümiert er selbstkritisch.

Jüngster Anzeigenleiter in Baden-Württemberg

Allerdings blieb er als Schiedsrichter am Ball. "Selbst Fußball zu spielen, machte mir nie Spaß", sagt Bernadowitz lachend. Aber der Borussia-Mönchengladbach-Fan war schon immer ein begeisterter Zuschauer. Hinzu kamen seine sehr gute Fitness und Kondition. Also trat er in die Fußstapfen seines Onkels, der Schiedsrichter war und den Neffen bereits als Kind immer auf den Fußballplatz mitnahm.
Egal, wohin es ihn später beruflich verschlug, dort war er immer auch als Schiedsrichter aktiv. So war es unter anderem in Böblingen, wo er mit 27 Jahren der jüngste Anzeigenleiter in Baden-Württemberg war. Und es war nicht anders in der Domstadt, wo er bis zu seiner jetzigen Tätigkeit beim Kölner Stadtanzeiger als Leiter die Abteilung "Sales Solutions" verantwortete. Wird er auch in der Ortenau mit der Trillerpfeife auf dem Fußballplatz unterwegs sein? "Erstmal nicht", sagt Silvio Bernadowitz. Da sein Lebenspartner aus beruflichen Gründen nicht nach Offenburg ziehen kann, ist der Verlagsleiter Sales am Wochenende nämlich oft in Köln. Das Paar, das sehr gerne verreist, entdeckt aber ebenfalls mit großer Freude die Ortenau: "Es ist eine spannende Region mit spannenden Menschen. Ich freue mich darauf, diese kennenzulernen.

Silvio Bernadowitz' Favoriten

Lieblingsreiseziele:
USA
Barcelona
Japan
Menschen, die ihn inspirieren:
Barack Obama
Dennis Lück (Werbeprofi)
Gregor Gysi