Andrea Leppert ist Zonta-Club-Präsidentin
Frauenrechte liegen ihr am Herzen

Andrea Leppert geht ihren eigenen Weg und unterstützt andere Frauen dabei, diesen auch für sich zu finden. | Foto: Michael Bode
  • Andrea Leppert geht ihren eigenen Weg und unterstützt andere Frauen dabei, diesen auch für sich zu finden.
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Offenburg-Rammersweier. "Ich stamme aus keinem wohlhabenden Elternhaus", sagt Andrea Leppert, die sich schon während ihrer Schulzeit ehrenamtlich engagierte. Damals verkaufte sie Rosen zugunsten der Biafra Hungerhilfe. "Das hat etwas in mir ausgelöst, weil ich gemerkt habe, dass es viel, viel ärmere Menschen gibt als uns", erinnert sie sich. Heute ist die 65-Jährige Präsidentin des Zonta Clubs Offenburg, der sich für die Rechte und Förderung von Mädchen und Frauen einsetzt, national und international.

Die gebürtige Lahrerin, die zusammen mit zwei jüngeren Geschwistern in Baden-Baden und Altenheim aufgewachsen ist, hat ein großes Vorbild in ihrem Leben: "Meine Mutter hat immer gearbeitet und Wert darauf gelegt, dass wir einen Beruf ergreifen, mit dem wir uns selbst ernähren können", erzählt sie. Eigentlich hätte sie gern Abitur gemacht und studiert. "Meine Eltern konnten mir aber kein Studium finanzieren und so kam der Realismus zum Tragen und ich absolvierte nach der Mittleren Reife eine Banklehre", berichtet die Mutter von zwei Kindern. Die Ausbildung war ein Treffer, ihr Leben lang ist sie dieser Profession treu geblieben. Sie selbst hat dabei erlebt, wie benachteiligt Frauen sein können: "Zwar wurde keiner der Auszubildenden damals übernommen, aber man hat mir gesagt, dass wenn, ein Mann übernommen worden wäre, obwohl ich die Beste war", erinnert sich Andrea Leppert noch gut. Zur Verabschiedung hat sie sich dann geschworen, einmal Bankdirektor zu werden. Das wurde sie dann zwar nicht, allerdings wurde sie 1997 bei einer Bausparkasse Abteilungsleiterin und seit 2006 ist sie ihr eigener Chef als selbstständige Finanzierungsberaterin für Bausparverträge einer Genossenschaftsbank. "Das macht mir bis heute Spaß und das werde ich auch bis zur Rente machen", erklärt sie und ist sich sicher, bildlich gesehen, in ihrem Berufsleben schon ein kleines Dorf finanziert zu haben.

Begeistert von der Internationalität

Andrea Leppert ist eine Frau, die Flagge zeigen will. Sei es als SPD- oder als Zonta-Mitglied. Sie gehört zu den Frauen, die 2003 den Zonta Club Offenburg-Ortenau gegründet haben, um sich für die Wertschätzung und Gleichberechtigung der Frau zu engagieren. "Mich hat von Anfang an die Internationalität des Clubs begeistert", erläutert sie, "denn wenn wir die Gleichberechtigung weiter voranbringen wollen, dann kann man das nicht nur in der Ortenau oder in Deutschland, sondern muss sich weltweit vernetzen." Nach dem Richtungsstreit innerhalb des Clubs 2015, trat Andrea Leppert zusammen mit anderen Frauen aus. "Wir haben uns immer wieder getroffen und überlegt, welche Organisation zu uns und unseren Themen passt. Zum Schluss sind wir dann wieder bei Zonta gelandet", berichtet sie. Und da es auch in anderen Städten mehrere Zonta Clubs gibt, wurde der Zonta Club Offenburg aus der Taufe gehoben. "Wir haben andere Dinge in den Fokus genommen und sind sehr glücklich damit", betont Andrea Leppert. So glaubt man etwa an die unbedingte Berufstätigkeit der Frau und möchte ein Zeichen setzen, dass eine akademische Ausbildung zwar wichtig, aber das Handwerk, auch für Frauen, mindestens genauso wichtig ist. "Wenn wir junge Frauen ermutigen können, ihren eigenen Weg zu gehen, dann geht mir das ans Herz", beschreibt Andrea Leppert ihre Motivation, sich zu engagieren.

Unter der Woche dem Beruf und dem Ehrenamt verschrieben, gehört das Wochenende von Andrea Leppert in der Regel ihrem Privatleben: "Ich lebe mit meinem Partner in einer Fernbeziehung und wir genießen die Zeit, die wir am Wochenende zusammen haben." Andrea Leppert bekennt sich nicht nur als absoluter Champagner-Fan, sie ist auch leidenschaftliche Köchin, das hat sie von ihrer Mutter. Am liebsten kocht sie mit regionalen Produkten und probiert auch gern immer wieder etwas Neues aus.
Jetzt freut sie sich auf ihren bald anstehenden dreiwöchigen Urlaub mit ihrem Lebensgefährten in dessen Haus in Kanada. "Dort, direkt am Fluss, kommt man wieder so richtig runter auf die Erde", sagt sie und berichtet, dass sie bewusst keinen Fernseher haben, sondern viel lieber zusammen kochen, sich auf die Terrasse setzen, ein Glas Wein trinken und den Bibern zuschauen. Daniela Santo

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