Serie Blickpunkt Landratsamt
Dezernat 5 "Sicherheit, Ordnung und Gesundheit"
Ortenau (gr). „Wir stellen uns in den Dienst der Bevölkerungsmedizin“ – mit einem Satz beschreibt Dr. Claus Michael Gross, Leiter vom Gesundheitsamt, die Aufgabenstellung seiner Abteilung. Was das konkret bedeutet? "Die Gesundheit der Bevölkerung schützen."
Indem zum Beispiel übertragbare Krankheiten bekämpft werden und deren Verbreitung verhindert wird. Oder indem Hygieneaufsicht ein Muss ist – von Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten bis zu medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen und Kliniken. Auch Nagel-, Piercing- und Tätowierstudios stehen im Fokus: „Hier kann Blut fließen, also können potentiell Krankheiten übertragen werden“, weiß Dr. Gross.
Partner und Berater
Wobei er den Aspekt der Aufsicht nicht überbetonen möchte, er sieht das Gesundheitsamt mit seinen 57 Mitarbeitern auch als Partner und Berater. So etwa in puncto Prävention und Gesundheitsförderung. Dazu gehören im Kindergarten zahnmedizinische Gruppenuntersuchungen sowie Einschulungsuntersuchungen. Eine gute Sache, findet Dr. Gross, denn „so sehen wir jedes Kind zumindest einmal und können bei Entwicklungsstörungen oder Vernachlässigung rechtzeitig Hilfe anbieten". Überhaupt: Das Gesundheitsamt sorgt sich auch um Menschen, die etwas abseits der Gesellschaft stehen. Denn auch die Gesundheitsberatung von Prostituierten gehört zum Portfolio.
Bei der Kontrolle von Gaststätten und Imbissbuden kommt das Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung ins Spiel, erklärt Dezernent Reinhard Kirr. Über 12.000 Betriebe liegen im Zuständigkeitsbereich, 51 Mitarbeiter sind auf Kreisebene unter anderem für die Lebensmittelsicherheit und Fleischhygiene, den Tierschutz und die Tiergesundheit im Einsatz. Die Lebensmittelüberwachung beginnt übrigens bereits im Stall und geht hin bis zur Verkaufstheke, kurz gesagt: vom Stall bis zum Teller. Apropos Teller: Unangemeldete Kontrollen gebe es nicht nur im Fernsehen, sondern auch im wahren Leben, sagt Kirr. Dazu kämen sogenannte Anlasskontrollen als Reaktion auf Beschwerden.
Verwarnungen und Bußgelder
Falls nötig, werden Verwarnungen ausgesprochen oder Bußgelder verhängt – das gehört zum Ordnungsamt, mit dem allseits bekannten Sachgebiet „Zentrale Bußgeldstelle“. Die meisten Verfahren betreffen Verkehrsdelikte, aber eben auch Ordnungswidrigkeiten aus dem Gebiet Lebensmittelrecht. Im Ordnungsamt mit einem 34-köpfigen Team ist des Weiteren „Heimaufsicht und Gewerbe“ angesiedelt – als staatliche Aufsicht über stationäre Einrichtungen für volljährige Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf. Das Sachgebiet „Jagd, Waffen und Sprengstoff“ stellt unter anderem Jagdscheine aus und kontrolliert die ordnungsgemäße Aufbewahrung der Waffen.
Anlaufstelle bei allen nichtpolizeilichen Not- und Schadenslagen ist das Amt für Brand- & Katastrophenschutz mit 19 Mitarbeitern. Dort ist die Integrierte Leitstelle, die gemeinsam von Deutschem Roten Kreuz, Rettungsdienst und Landratsamt betrieben wird, angesiedelt. Diese bearbeitet aktuell rund 160.000 Dispositionsvorgänge für den Rettungsdienst, die Feuerwehr und die Katastrophenschutzeinheiten. Das Sachgebiet „Katastrophenschutz und Krisenmanagement“ erstellt Gefahrenpläne, um im Falle einer Katastrophe mit entsprechenden Hilfsdiensten, auch überörtlich, schnell und umfassend einsatzbereit zu sein. Dass die Anzahl der freiwilligen Feuerwehrleute nicht sinkt, sondern stagniert, vermeldet Reinhard Kirr als positiven Trend. Den Grund sieht er in guter Jugendarbeit.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.