Interview mit Manfred Hammes
Buch über Südfrankreich
Was macht eigentlich Manfred Hammes, seitdem er vor gut zweieinhalb Jahren in Rente gegangen ist? Im Gespräch mit Anne-Marie Glaser verrät der frühere Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Ortenau – kurz WRO –, dass er ein Buch über Südfrankreich geschrieben hat.
Reiseführer oder Lexikon?
Was verbindet Sie denn persönlich so eng mit Südfrankreich?
Südfrankreich ist eine alte Liebe. Über mehr als 30 Jahre bin ich jedes Jahr mehrfach dort gewesen, habe ein altes Haus renoviert, den Nachbarn bei der Melonenernte geholfen und angefangen, eigenen Wein zu machen. 60.000 Kilometer bin ich durch die Gegend gefahren, habe Schriftstellerinnen, Schafhirten und Köchen zugehört und trotz vieler Restaurantbesuche nur ein paar Kilogramm zugenommen.
Was genau hat sie dazu bewogen, ein immerhin 700 Seiten starkes und ein Kilogramm schweres Buch über das südliche Frankreich zu schreiben?
Ich will einfach meine Begeisterung für diese Region teilen. Und da die Begeisterung groß ist, wurde das Buch entsprechend dick. Wenn es hätte sein müssen, hätte ich auch 1.000 Seiten geschrieben. Aber selbst 700 Seiten sind in Zeiten von Twitter mit 140 Zeichen ein besonderer Luxus, den mir Bernhard Echte und sein Schweizer Nimbus Verlag erlaubt haben. Mein Text hat 1,3 Millionen Zeichen, also 9.286 Tweets.
Ist es mehr ein Reiseführer oder ein Lexikon?
Es ist ein Reiseverführer, in dem ich Geschichten über Literatur und Kunst erzähle, aber auch von Menschen, Wein und Kochkunst. Einfach eine Anregung, besondere Orte zu besuchen oder sich auf Spurensuche zu begeben, van Gogh nach Arles nachzureisen oder den deutschen Schriftstellern in Marseille und Nizza. Oder auch Anekdoten aus einem Ort, in dem mit viereckigen Kugeln Boules gespielt wird oder wie ich für einen meiner Filme den Sternekoch Jérôme Nutile überredet habe, unserem Hund ein Tagesgericht aus abgenagten Lammkoteletts zu servieren.
Was steht nun als nächstes Projekt an?
So wie es aussieht, gleich die zweite Auflage. Und nach der Meiko-Firmengeschichte nun die eines anderen großen Maschinenbauers und ab Herbst ein Dokumentarfilm für das französische Fernsehen über die Hochprovence. Alles in allem ein gemütliches Rentnerleben, mit Dingen, die Spaß machen.
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