Reitlehrerin Chiara Predel
Auf dem Rücken der Pferde liegt ihr Glück
Offenburg (gro) Wenn vom 10. bis 13. Juli die Eurocheval auf dem Offenburger Messegelände ihre Pforten öffnet, ist auch Chiara Predel mit dabei. "Es wird immer schwieriger, Reitschulen zu finden, wo man reiten lernen kann", stellt die junge Reitlehrerin fest. Ihre Idee, die ersten Schritte für jeden Reiter ebenfalls zu einem Teil der bekannten Messe für Reitsportler, Züchter und Pferdebesitzer zu machen, fiel bei den Programmmachern der Eurocheval auf fruchtbaren Boden.
Chiara Predel lebt und liebt den Pferdesport. "Ich wollte immer zu den Pferden", erzählt die 29-Jährige. "Dabei hatten meine Eltern gar nichts damit zu tun." Dafür hatten sie ein offenes Ohr für die Wünsche ihrer Tochter. "Mit vier Jahren habe ich zum ersten Mal auf einem Pferd gesessen", erinnert sich Chiara Predel. Danach war es endgültig um sie geschehen.
"Ich wollte schon immer Pferde zu meinem Beruf machen, aber nach dem Abitur studierte ich erst einmal Wirtschaftinformatik", sagt die im pfälzischen Kusel geborene junge Frau. Doch sie merkte schnell, dass dies für sie nicht das richtige Fach war: "Ich bewarb mich bei der Sparkasse in meinem Heimatort und lernte Bankkauffrau. Ich fand es toll, wieder mit Menschen zu tun zu haben und nicht nur am PC zu sitzen."
Vom Verkauf zum Reitunterricht
Nach ihrer Ausbildung beschloss sie sich mit einem Pferdeverkauf selbstständig zu machen. "Ich fragte meinen Reitlehrer, was er von der Idee hält und die ersten beiden Tiere habe ich in seinem Auftrag verkauft." Schnell machte sie sich in der Szene einen Namen und es kamen erste Anfragen, ob sie auch Reitunterricht erteilen würde. "Ich fand das ohne Ausbildung schwer", stellt die passionierte Reiterin fest. Und so absolvierte sie neben ihrem Beruf bei der LBS im Landesgestüt in Dillingen die notwendige Ausbildung dazu.
"Und dann kam Corona", so Chiara Predel. Während ihr Engagement in der Bank quasi auf Eis gelegen habe, habe jeder Pferde kaufen wollen: "So wurde der Handel zu meinem Hauptberuf. Ich konnte die Pferde gar nicht so schnell finden, wie ich sie hätte verkaufen können." Corona sei rückblickend für sie keine schlechte Zeit gewesen. "Wir waren in unserer Ponyhofwelt ein wenig abseits vieler Probleme", stellt sie fest.
Die Ortenau ist zur zweiten Heimat geworden
Die Liebe brachte sie in die Ortenau. Ihr damaliger Partner hatte ein Jobangebot im Kinzigtal und sie folgte ihm: "Mir war schnell klar, dass ich mich hier wohlfühlen würde." Gemeinsam arbeiteten sie auf der Reitanlage – bis die Beziehung zerbrach. "Es war klar, dass wir nicht beide bleiben konnten. Da ich nachgezogen war, bewarb ich mich woanders", berichtet die junge Frau und zog nach Saarburg bei Trier um. "Dort bin ich nie angekommen, obwohl die Reitanlage toll war", schildert sie. Bei einem Besuch auf dem Gengenbacher Weihnachtsmarkt 2023 erhielt sie ihre Chance: "Eine Freundin sagte, sie sei dabei eine Reitanlage zu pachten und fragte, ob ich für sie als Reitlehrerin arbeiten wolle", so Chiara Predel. Sie blieb die positive Antwort nicht lange schuldig. Seitdem unterrichtet sie mit viel Engagement auf der Reitsportanlage Offenburg beim Ponyclub: "Es ist noch nicht alles so, wie wir es uns vorstellen, aber es wird – Stück für Stück."
Was gibt es noch außer Pferdesport in ihrem Leben? "Nichts", lacht sie. Als Schülerin habe sie mal Theater gespielt, aber das habe sich zeitlich nicht mit dem Reiten vereinbaren lassen. "Und auch wenn die Tage lang sind, eine Rückkehr in meinen Beruf kann ich mir nur schwer vorstellen."
Chiara Predels persönliche Tipps
Beste Reitturniere
- CHIO in Aachen
- Turnier in Nörten-Hardenberg
- Südbadische Meisterschaften in Ichenheim
Fehler, die Pferde nicht verzeihen
- ungeduldig sein
- den Fehler beim Pferd suchen
- zu hohe Ansprüche an sich und das Pferd stellen
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