Sperrung am Damm
Wärmeversorgung Offenburg unterquert die Kinzig
Offenburg (st) Der Ausbau der Wärmenetze in Offenburg kommt in eine neue Phase. Aktuell ist auf Höhe des Burda- und Messegeländes eine Baustelle auf dem Kinzig-Damm eingerichtet, teilt das E-Werk Mittelbaden mit. Deshalb ist der Damm derzeit für Spaziergänger und Radfahrer gesperrt. In der Zeit von Ende Juli 2023 bis voraussichtlich Ende September 2023 steht auf einer Gesamtlänge von 120 Metern die Unterquerung der Kinzig an mit dem Ziel, zwei große Wärmenetze zu einem noch leistungsfähigeren Netz miteinander zu verbinden. Damit das Wärmenetz im Ortsteil Albersbösch mit demjenigen der Innenstadt verbunden werden kann, muss für die Verlegung der notwenigen Rohre die Kinzig unterquert werden.
„Durch den Zusammenschluss der beiden Fernwärmenetze sind die Voraussetzungen geschaffen, weitere 15.000 Offenburger Bürger an das Fernwärmenetz anschließen zu können“, bestätigt Martin Wenz, Geschäftsführer der Wärmeversorgung Offenburg. Für Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte ist der Fernwärmeausbau ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Offenburg. „Mit der Erweiterung des Fernwärmenetzes schaffen wir jetzt die Infrastruktur, mit der wir zukünftig einen erheblichen Teil der Haushalte in der Offenburger Kernstadt mit erneuerbarer Wärme versorgen können,“ freut sie sich.
Nachhaltige Baumaßnahme
Aus Flüssigboden, einem fließfähigen Verfüllstoff, und herkömmlichen Verbautafeln zur Abstützung und Sicherung von Schachtwänden wird ein quaderförmiger wasserdichter Geoponton in einen offenen Graben gegossen und anschließend auf einer Breite von bis zu 2,40 Metern bis zur Grabensole ausgegraben. Der Quader ragt rund 50 Zentimeter über die Flussbettsole hinaus und erstreckt sich von der Uferseite des Messegeländes ausgehend bis zur Hälfte des Flussbetts. Das Wasser in der Kinzig wird über die noch offene Flussseite umgeleitet. Zum Hochwasserschutz ist der Geoponton durch Big-Bags gesichert, wobei eine Überströmung durchaus möglich ist.
In der durch den Geoponton gebildeten Baugrube erfolgt die Verlegung der Fernwärmerohre der Wärmeversorgung Offenburg. Zeitgleich wird der gemeinsame Rohrgraben vom Überlandwerk Mittelbaden genutzt, um zusätzlich Leerrohre für spätere Mittelspannungsleitungen zu verlegen. Als drittes Unternehmen verlegt badenovaNETZE Wasserleitungen zur Verbindung von zwei Wassernetzen. „Die unterschiedlichen Baumaßnahmen dreier Unternehmen zu bündeln und zeitgleich umzusetzen ist äußerst effektiv und kostengünstiger für alle“, betont Christian Linz, Projektleiter Wärmeversorgung Offenburg.
Keine Entsorgungskosten
Weitere Vorteile durch das Flüssigbodenverfahren sind, dass keine Entsorgungskosten anfallen, weil der Aushub wiederverwendet wird. Durch die so gelebte Kreislaufwirtschaft reduziert sich die notwendige Energie zur Herstellung von Ersatzbaustoffen und spart CO2. Außerdem verkürzt sich die Bauzeit durch die Reduzierung von Arbeitsschritten im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren.
Weitere Informationen zum Fernwärmeausbau in Offenburg gibt es hier. Interessenten finden dort auch ein Formular, mit dem sie unverbindlich ihr Interesse an einem Anschluss bekunden können.
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