Kriminalitätsstatistik 2019 des Polizeireviers Offenburg
Straftaten: niedrigster Wert seit fünf Jahren

Polizeidirektor Peter Dieterle leitet das Revier in Offenburg.
 | Foto: Polizeipräsidium Offenburg
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Offenburg (mak). "Die Entwicklung ist insgesamt positiv und im Gros stabil", sagt Polizeidirektor Peter Dieterle, Leiter des Polizeireviers Offenburg, über die Sicherheitslage im Stadtgebiet Offenburg im Gespräch mit der Guller-Redaktion. Die Zahl der Straftaten ist insgesamt um 3,4 Prozent zurückgegangen, von 6.759 auf 6.531. "Dies ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren", erklärt Dieterle. Dennoch nimmt Offenburg im Landesvergleich bei Städten über 50.000 Einwohner den Spitzenplatz in Baden-Württemberg bei der Kriminalitätsbelastung ein. Dies liege, so Dieterle, an der Struktur von Offenburg. "Die Stadt ist das Einzugsgebiet aus dem Umland. Die Menschen zieht es dorthin." Von der Struktur – nicht von den Zahlen – sei Offenburg vergleichbar mit Freiburg, führt Polizeidirektor Dieterle weiter aus.

Erfreuliches konnte er in Sachen Wohnungseinbrüche vermelden. "Dort hat sich die Lage deutlich entspannt. Wir haben hierbei den niedrigsten Wert seit fünf Jahren." Von 70 Delikten im Jahr 2018 konnte die Zahl mit 36 Einbrüchen nahezu halbiert werden.

Positiv sei auch die Entwicklung bei schweren Straftaten gegen das Leben. Dort gab es einen leichten Rückgang von acht Straftaten auf sechs. Das entspricht einem Rückgang von 25 Prozent.

Einen ungewöhnlich starken Anstieg mit einem Plus von 44,8 Prozent verzeichnete die Polizei bei Einbrüchen in Gaststätten. "Hierbei hatten wir es mit einer Einbruchsserie durch eine Tätergruppe aus Offenburg zu tun, die für den Anstieg verantwortlich war. Nach der Festnahme ebbte der Anstieg dann wieder ab", erklärt Dieterle.
Gefruchtet haben die Maßnahmen der Polizei vor allem auch bei der Straßenkriminalität. "Im Jahr 2018 hatten wir ein Problem mit Straftaten im öffentlichen Raum, vor allem am ZOB und am Pfählerpark", so Dieterle. Dies habe man im vergangenen Jahr verstärkt in den Blick genommen und damit in den Griff bekommen. Dies zeige sich dann auch beim Rückgang der Straßenkriminalität um 7,2 Prozent.

Nachdenklich stimmt den Offenburger Revierleiter die Gewalt gegen Polizeibeamte. "Die Hälfte aller Gewaltdelikte gegen Polizeibeamte im Ortenaukreis finden in Offenburg statt", so Dieterle. Häufig würden die Beamten von psychisch Kranken attackiert. Der Einfluss von Alkohol und Drogen senke zudem die Hemmschwelle.

Hinsichtlich des subjektiven Sicherheitsempfinden der Bürger konnte Dieterle keine konkreten Angaben machen, aber "was uns von den Menschen widergespiegelt worden ist, lässt darauf schließen, dass sich das empfundene Sicherheitsgefühl 2019 im Vergleich zum Vorjahr verbessert hat. Aber das ist immer eine subjektive Wahrnehmung, jeder reagiert auf eine bestimmte Situation anders".

Das Hauptaugenmerk bei ihrer Arbeit werden die insgesamt 120 Beamten des Polizeireviers Offenburg in diesem Jahr vor allem auf die Cyberkriminalität legen, da in diesem Bereich die Deliktzahlen steigen. "Wir haben uns hierfür neu aufgestellt", bestätigt Dieterle. Allerdings sei diese Form der Kriminalität in der Statistik schwer abzubilden. "Ein Betrug bleibt erstmal ein Betrug, auch wenn er auf Ebay geschieht", so der Revierleiter.

Hinsichtlich der Personalsituation habe sich nichts geändert. Das "hochbelastete Revier Offenburg" könne seine Personalstärke halten. "Aber die Rahmenbedingungen ändern sich: Es gehen mehr Beamte in den Ruhestand als Nachwuchs nachrückt", so Dieterle abschließend.

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