Oberrheinischer Kunstpreis 2024
Preis geht an Schweizer Künstlerduo

Preisverleihung mit Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg (vl), Axel Lotz, Vorsitzender des Förderkreises Kunst + Kultur, Julia und Claudia Müller, Preisträgerinnen, Maja Wismer, Leiterin des Bereichs Gegenwartskunst, Kunstmuseum Basel, Dr. Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn, Frankfurt. | Foto: Jigal Fichtner
  • Preisverleihung mit Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg (vl), Axel Lotz, Vorsitzender des Förderkreises Kunst + Kultur, Julia und Claudia Müller, Preisträgerinnen, Maja Wismer, Leiterin des Bereichs Gegenwartskunst, Kunstmuseum Basel, Dr. Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn, Frankfurt.
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Offenburg (st) Die südbadische Stadt Offenburg und der Förderkreis Kunst + Kultur e.V. verliehen zum fünften Mal den Oberrheinischen Kunstpreis. Die prominent besetzte Jury hat den Preis dem Künstlerinnenduo Claudia und Julia Müller aus Basel zugesprochen.

Die Auszeichnung beinhaltet ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, eine Katalog-Publikation sowie eine Ausstellung in der Städtischen Galerie Offenburg. Die Preisverleihung fand mit einem Festakt in der Offenburger Reithalle statt. Begrüßt wurden die internationalen Gäste von Offenburgs Oberbürgermeister Marco Steffens. Die Laudatio hielt Stefanie Patruno, Leiterin der Städtischen Galerie Karlsruhe. Daran anschließend wurde die Ausstellung „Behind The Wall“ in der Städtischen Galerie Offenburg eröffnet.

Schweizer Künstlerduo Claudia und Julia Müller

Mit der Wahl der beiden Schwestern Claudia und Julia Müller als Preisträger des Oberrheinischen Kunstpreises zeichnet die Jury zwei international erfolgreiche Künstlerinnen aus, die biografisch der Region eng verbunden sind.
Das Künstlerduo wurde in der Jurysitzung am Ende eines mehrstufigen Auswahlprozesses aus einem Kreis von zwölf nominierten Künstlerinnen und Künstlern gewählt. Die Jury tagte im Mai 2023 in Offenburg unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Marco Steffens. Der Jury gehörten Dr. Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn, Frankfurt, Estelle Pietrzyk, Direktorin Musée d’Art moderne et contemporain, Straßburg, und Maja Wismer Leiterin des Bereichs Gegenwartskunst, Kunstmuseum Basel an. Sie vertreten die drei Länder des trinationalen Preises: Deutschland, Frankreich und die Schweiz.

In der Begründung der Jury heißt es: „Julia und Claudia Müller erhalten die Auszeichnung für die präzise Ikonografie ihrer Zeichnungen und die atmosphärischen Räume, in denen sie die Betrachter*innen aufnehmen“. Mit ihren Wirkungsstätten im Atelier in Basel, an der Kunstakademie Karlsruhe und der FHNW in Basel bringen beide Künstlerinnen einen relevanten Impuls in die Region und in die Kunst der Gegenwart am Oberrhein. Das künstlerische Werk der Schwestern zeichnet sich aus durch seine Vielseitigkeit in den Medien. Ausgehend vom Grundmedium der Zeichnung haben Claudia und Julia Müller ihre Arbeit in den Raum hinein erweitert. In ihren Ausstellungen setzen sie Zeichnungen in unterschiedlichen Formaten ortsspezifisch ein, von der Wand bis hin zur Skulptur. Die dreidimensionalen Objekte wie Lampen oder Vasen ergänzen das figürliche Repertoire der Künstlerinnen. Ihr Augenmerk liegt auf den Details des Alltäglichen, sie zeigen Gesten und Ausschnitte des Zusammenlebens. Es ist das Interesse an unauffälligen Bewegungen, die man leicht übersieht, welches die Zeichnungen so intim erscheinen lässt. Die Figur wird in lockeren Strichen gezeichnet und erweckt den Eindruck, als sei mit der Skizzenhaftigkeit schon die Lebendigkeit eingehaucht. Zwischen den Werken ist eine Interaktion mit dem Publikum erwünscht. Die Installationen erzeugen ein stimmig durchdachtes Ensemble an Werken, die einen gemeinsamen Zusammenhang bilden.
Die Jury ist beeindruckt vom überzeugenden Zusammenspiel der verschiedenen Werke. Die wandfüllenden Zeichnungen, das komplementäre Design von Skulpturen, die Lebendigkeit der Figuren, ihre Gesten und intimen Momente sowie die soziale Dimension der künstlerischen Arbeit sind von dem einfühlsamen Blickwinkel der Künstlerinnen geprägt. Der Bezug zur visuellen Kultur und zur Designgeschichte wird in individuellen Darstellungen und Objekten sichtbar.
Der Preis ist auch eine Anerkennung für das langjährige Schaffen in der Region Basel und die Vermittlungsarbeit der beiden Künstlerinnen in der Lehre.

Die Preisträger

Die Schwestern Claudia und Julia Müller arbeiten seit 1991 in einem gemeinsamen Atelier in Basel, ab 1992 in Zusammenarbeit als Duo. Sie leben und wirken in Basel, Karlsruhe und Berlin. Claudia Müller (*1964) besuchte Schulen in Basel und Düsseldorf. Von 2007 bis 2019 war sie Dozentin an der HEAD in Genf. Seit 2020 unterrichtet sie am Institut Kunst Gender Natur der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel. Julia Müller (*1965) studierte Textildesign an der Schule für Gestaltung Basel. Seit 2005 ist sie Professorin an der Staatlichen Kunstakademie der Bildenden Künste Karlsruhe. 1993 erhielt das Duo das Kiefer Hablitzel Stipendium, 1994 den Manor-Kunstpreis Basel. 1999/2000 waren die Künstlerinnen als P.S.1-Stipendiaten in New York und gehörten 2002 dem künstlerischen Team von „Panorama Schweiz“ für die expo.02 in Murten an. 2010 wurden sie mit dem Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet.

 Ausstellung „Behind The Wall“

Die Architektur der Ausstellungsräume der Städtischen Galerie Offenburg bildet einen stark symmetrischen Raum. Beim Durchschreiten der Räumlichkeiten nehmen die Besucher dies weniger wahr, außer dass sie sprichwörtlich an eine Wand heranlaufen, die sich nicht als Ende der Ausstellung herausstellt. Es ist eher ein Zwischenmoment, der auch als Wendepunkt gelesen werden kann. Denn hinter dieser Wand sind die Räumlichkeiten exakt gespiegelt. Diesen interessanten Moment nehmen die Künstlerinnen Claudia & Julia Müller in ihrer speziell für Offenburg konzipierten Ausstellung „Behind The Wall“ in den Blick.

Der Katalog zur Ausstellung entsteht während der Ausstellung. Die Künstlerinnen arbeiten raumbezogen und in den Katalog fließen die entsprechend Raumimpressionen mit ein. Der Ausstellungszeitraum ist vom 5. Mai bis 6. Oktober 2024 in der Städtischen Galerie Offenburg.

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