Städtebaulicher Wettbewerb
Neuer Offenburg Stadteingang im Norden
Offenburg (st/ut) Offenburgs Stadteingang im Norden soll ein neues Gesicht bekommen. Die Grossmann Group hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Offenburg für eine rund 26.000 Quadratmeter große Brachfläche direkt an der B3 einen städtebaulichen Wettbewerb ausgeschrieben, heißt es in einer Presseerklärung. In einigen der renommiertesten Architekturbüros Europas werde nun an Ideen gearbeitet, um der Stadt auch nach Norden hin ein attraktives Entrée zu geben.
An dem Architektenwettbewerb seien zehn Büros beteiligt, darunter international anerkannte Stars der Szene wie Hadi Teherani aus Hamburg und Teheran, UN Studio aus Amsterdam und Frankfurt, CAB aus Paris in Zusammenarbeit mit Dratler Duthoit aus Straßburg, Kadawittfeldarchitektur aus Aachen, Berlin und Hamburg, MGF aus Stuttgart, Denu und Paradon aus Straßburg, Gaus aus Göppingen, Sacker aus Freiburg, Wittfoth aus Stuttgart und Echomar aus Oberkirch. Zu den von diesen Büros zuletzt realisierten Gebäuden zählten unter anderem der DFB Campus in Frankfurt, das markante Mercedes Museum in Stuttgart, das Dockland und die tanzenden Türme in Hamburg, die Messe Freiburg, das Testo-Hauptquartier oder auch die Uni Warschau.
Badap macht Region bekannt
Dass der Architektenwettbewerb so prominent besetzt sei, hänge auch mit dem Badischen Architekturpreis zusammen, den Jürgen Grossmann mit viel persönlichem Engagement vor einigen Jahren ins Leben gerufen habe. Durch den Badap hätten national und international bedeutende Architekten die Region neu kennengelernt. Preisträger wie Richard Meier oder Philippe Starck und Juroren wie Ben van Berkel oder Hadi Teherani – daraus sei ein Netzwerk entstanden, von dem jetzt die ganze Region profitiere.
„Ziel der Auslobung ist die Erlangung eines Leitbilds, um das Grundstück zu einem stadteingangsgestaltenden Element zu entwickeln, welches sich städtebaulich und architektonisch hervorhebt, eine angemessene Antwort als nördlicher Stadteingang und auf den südlichen Stadteingang mit dem Burda-Hochhaus liefert und sich hinsichtlich der Nutzungen in das Stadtbild und das umliegende Gebiet einfügt“, heißt es in der von Peter Gresens und seiner Alea Real formulierten Ausschreibung. Auf der Entwicklungsfläche sollen demnach gewerbliche Nutzer neuen Raum finden, um der hohen Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und gut erschlossenen Gewerbeflächen in der Stadt Offenburg gerecht zu werden. Investor Jürgen Grossmann schwebe ein Gebäude vor, in dem vielleicht nicht nur Büros, Praxen und Labore, sondern auch ein Hotel, eine Tagespflege sowie Fitness- und Wellness-Einrichtungen Platz finden können. „Was genau in diesem Gebäude am Ende zu finden sein wird, kann man jetzt noch nicht sagen“, so Grossmann. „Denn wir stehen ja jetzt erst am Beginn eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs.“
Bereits entwickelte Flächen
Grossmann hatte im Offenburger Norden schon 2017 eine insgesamt 80.000 Quadratmeter große Fläche von der Aurelis erworben, der Immobilientochter der Deutschen Bahn. Fünf dieser acht Hektar sind von der Grossmann Group bereits entwickelt und bebaut worden – unter anderem sind dort Stadthäuser errichtet worden, zwei Hotels, ein Seniorenwohnheim sowie Büro- und Gewerbeflächen. Aktuell entsteht dort ein Neubau für die Bundespolizei, im September soll Richtfest gefeiert werden. „Für eine Behörde wie die Bundespolizei ist der nördliche Stadteingang ein idealer Standort – unter anderem durch die Nähe zum ICE-Bahnhof Offenburg und die optimale Anbindung an die B3“, sagt Grossmann.
Ziel des Wettbewerbs für die benachbarte Fläche sei die Schaffung einer innovativen, attraktiven und zukunftsorientierten Nutzung – unter Berücksichtigung der verkehrlichen Situation und Aufwertung der öffentlichen Bereiche in diesem bisher nicht sonderlich attraktiven Teil von Offenburg. Grossmann dazu: „Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Vorhaben der Stadtentwicklung im Norden Offenburgs einen Schub geben wird – gerade auch im Zusammenspiel mit der Landesgartenschau und dem Neubau der Klinik.“
Preisgericht tagt im Dezember
Spannend wird es Ende Oktober: Bis zum 27. haben die zehn Büros Zeit, ihre Pläne für Offenburg auszuarbeiten, bis 10. November müssen dann auch die Modelle abgegeben sein. Das Preisgericht soll nach aktueller Planung am 8. Dezember tagen – unter anderem mit OB Marco Steffens sowie Vertretern der drei größten Gemeinderatsfraktionen als Sachpreisrichter. Als Fachpreisrichter gehörten zudem Baubürgermeister Oliver Martini, die Architekten Sami Hadi, Svetozar Ivanoff, Wolfang Riehle, Prof. Zvonko Turkali, Prof. Gerd Gassmann, Axel Lohrer, Bärbel Hoffmann sowie Prof. Pascale Richter der Jury an.
Auch die Wertungskriterien, nach denen das Preisgericht objektiv urteilen werde, ließen sich aus der Ausschreibung bereits herauslesen. Demnach gehe es um Leitbild und -idee, die städtebauliche, architektonische und freiräumliche Qualität, um Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Klimaanpassung sowie die verkehrliche Erschließung.
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