Gabi Rolland zu Gast in Offenburg
Mehr tun fürs Klima in der Stadt

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Richard Groß und MdL Gabi Rolland | Foto: SPD Offenburg
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Offenburg (st)  „Die Pläne sind da, aber man muss sie auch umsetzen", die Landtagsabgeordnete Gabi Rolland sprach von dem Instrumentarium, das Kommunen schon jetzt zur Verfügung steht, um das „Klima in der Stadt“ zu regulieren. Genau darum ging es beim "Roten Abend" der SPD Offenburg am Dienstag, 25. Juli, im Café "Zentral" mit Vertretern verschiedener Ortsvereine und Bürgern.

Offenburgs SPD-Vorsitzender Richard Groß erinnerte laut einer Pressemitteilung in seiner Begrüßung an die tags zuvor entschiedene Frage, keine Bäume zugunsten von neuen Radwegen zu fällen. „Vor diesem Hintergrund passt das Thema des Referats hervorragend zu Offenburg“, so Groß. Doch „warum darüber reden“, stellte Rolland die rhetorische Frage und beantwortete sie mit einigen erschreckenden Zahlen: „2022 war das heißeste Jahr in Baden-Württemberg wie auch in Offenburg“, so Rolland. „Es gab 106 Sommertage, an denen die Temperatur von 25 Grad Celsius überschritten war, davon 49 Hitzetage mit über 30 Grad und sieben Wüstentage mit über 35 Grad." In den Jahren 1961 bis 1990 habe es im Vergleich durchschnittlich 47 Sommertage gegeben, davon neun Hitzetage und 0,3 Wüstentage. Von 1991 bis 2020 habe sich die Zahl der Sommertage fast verdoppelt mit 71 Tagen, davon 21 Hitzetage und 2,7 Wüstentage. Seit 1881, dem Beginn der Aufzeichnung, ist die Temperatur bis heute in Baden-Württemberg um 1,6 Grad angestiegen. „Die Durchschnittstemperatur lag in der Zeit von 1961 bis 1990 bei 8,1 Grad, in der Zeit von 1990 bis 2022 bei 9,2 Grad“, so Gabi Rolland und „laut Angaben der Stadt Offenburg in demselben Zeitraum sogar bei 11,69 Grad, listete sie laut Pressemitteilung aus verlässlichen Quellen auf.

Steigende Temperaturen

In 70 Jahren werde die durchschnittliche Temperatur laut Messungen um vier Grad steigen. „Das gab es noch nie und wir wissen nicht, was es bedeutet“, so die Referentin. Auf jeden Fall signalisierten die Zahlen dringenden Handlungsbedarf. Die Maßnahmen seien bekannt, so die Politikerin. Wichtig seien Kaltluftschneisen und Kaltluftentstehungsflächen wie etwa Kleingärten, notwendig seien Klimaanalysen, zum Beispiel, wenn Bebauungspläne erstellt werden. „Die Stadtplaner müssen restriktiv vorgehen.“ Klimaschutzpläne würden dann konkrete Maßnahmen für Bebauung definieren. Offenburg habe zum Beispiel 188.000 Euro für eine Klimamanagerin vom Bund erhalten, sagte Gabi Rolland.

Sie zeigte Unverständnis für die Abschaffung der Baumschutzverordnung in Offenburg, denn Bäume seien die besten Klimaschützer, und forderte auf, Baumdenkmale unter Schutz zu stellen. Gabi Rollands Mantra: „Pflanzen, pflanzen, pflanzen.“ Und wenn es Bäume in Kübeln seien für die Straßen in der Stadt, wo nicht gepflanzt werden könne. Dachbepflanzung oder Fassadenbegrünung wirke Wunder, wie die Referentin am Beispiel Freiburg zeigte. Begrünung sei auch dort möglich, wo zunächst Denkmalschutz dagegensetze wie etwa in Gengenbachs geschützter Innenstadt.

Neben den Bepflanzungen seien Entsiegelungen oder Rückbau Möglichkeiten, das Klima die beeinflussen. „Das ist ein guter Schutz gegen die Auswirkungen von Starkregen", so Rolland. Größere Wasserflächen wie etwa in Kehl vor dem Bahnhof oder Trinkwasserbrunnen mit Fontänen in den Innenstädten seien ebenfalls probate Mittel.

Landesgartenschau als Chance

Die vorgestellten Maßnahmen, so die Politikerin, seien bekannt, sie würden eben nur nicht immer umgesetzt. Sie ermutigte die Ortenauer Genossen, in ihren Kommunen immer wieder die Umsetzung einzufordern. „Sie dürfen nicht nachlassen“, gab sie ihnen auf den Weg. Dazu gehöre auch das Einfordern der Wärmeplanung, die Offenburg laut Gabi Rolland bislang noch nicht abgegeben habe. Was die Landesgartenschau in Offenburg betrifft, so könne sie eine Chance für nachhaltige Entwicklung sein.

Der SPD Ortsverein setzt seine Roten Abende im September fort.

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