Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Klinikneubauten erfüllen höchste Standards

Offenburg/Achern (st). Die im Rahmen der Zukunftsplanung „Ortenau 2030“ geplanten Klinikneubauten in Achern und Offenburg werden in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz den aktuell höchsten Zertifizierungsstandards entsprechen. Der Kreistag des Ortenaukreises hat jetzt einstimmig entschieden, die Energiekonzepte für beide Neubauten nach dem Zertifizierungsstandard „Bundesförderung für effiziente Gebäude 40“ (BEG 40) auszurichten.

Für den Klinikneubau in Achern wird ein Energiekonzept auf der Grundlage einer Grundwasserwärmepumpe in Kombination mit einem Blockheizkraftwerk priorisiert. Im Zuge der weiteren Planung wird derzeit geprüft, den Gesamtenergiebedarf des Klinikums in Achern mittels Grundwasserwärmepumpe abzudecken. Damit könnte vollständig auf das Blockheizkraftwerk und eine Gasversorgung verzichtet und der Neubau in Achern im störungsfreien Normalbetrieb unabhängig von fossilen Energieträgern betrieben werden. Nur die redundante Versorgung bei möglichen Ausfallszenarien würde dann durch einen Brennwertkessel abgedeckt werden.

Der Klinikneubau in Offenburg sowie Nebengebäude auf dem Klinik-Campus sollen mit Fernwärme versorgt werden. Mit seiner Entscheidung folgte der Kreistag einer Empfehlung des Ausschusses für Gesundheit und Kliniken vom 5. Juli 2022.

„Wir agieren für beide Standorte als Vorreiter in Sachen Energieeffizienz und Gebäudestandard und leisten damit einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz“, freut sich Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller über die Entscheidung des Kreistags.

Der Entscheidung lag für beide Projekte ein umfangreicher Vergleich mehrerer Varianten der Energieversorgung zugrunde, den das Ortenau Klinikum in Zusammenarbeit mit einem externen Berater durchgeführt hat. Dabei wurden verschiedenste Energiekonzepte wie Geothermie, Blockheizkraftwerk, Fernwärme oder Hackschnitzelheizwerk, teilweise auch in Kombination, betrachtet und gegeneinander abgewogen. Für die Auswahl der jeweils besten Variante wurden unter anderem Kriterien wie Errichtungs- Nutzungs- und Sanierungskosten sowie Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und Ausfallsicherheit herangezogen.

Die für die Umsetzung des höchsten Effizienzstandards BEG 40 notwendigen Mehrkosten von jeweils rund sechs Millionen Euro bewilligte der Kreistag als zusätzliches Baubudget. Das Ortenau Klinikum machte deutlich, das aufgrund der aktuell unklaren Lage im Hinblick auf Fördergelder nach der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ Mehrkosten für höhere Standards zum heutigen Zeitpunkt nicht durch Fördermittel ausgeglichen werden können. Deshalb wurden sie auch in der Betrachtung nicht berücksichtigt. Es handele sich um eine “Worst Case“-Betrachtung. Sollte der Bund weitere Fördermittel zu Verfügung stellen und ein Bundesförderprogramm auflegen, werden die Fördermittel beantragt und im Zuge einer Zertifizierung abgerufen. Das Ortenau Klinikum geht von einer Inbetriebnahme der Klinikneubauten in Achern im Jahr 2028 und in Offenburg im Jahr 2030 aus.

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