Bürger diskutieren Zukunft der Oststadtschulen
Fünf Varianten zur Lösung der Raumnot

Die Diskussionen an den fünf Stationen dauerten mehr als eine
Stunde, Vor- und Nachteile wurden notiert. 

 | Foto: Büro Schneidermeyer
  • Die Diskussionen an den fünf Stationen dauerten mehr als eine
    Stunde, Vor- und Nachteile wurden notiert.

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Offenburg (st). Der Schiller-Saal ist voll gewesen, das Thema komplex: Es ging am Dienstagabend, 27. November, um die Zukunft der Oststadtschulen – die Erich-Kästner- und Anne-Frank-Schule –, des Bunten Hauses und des Schulgeländes in Zell-Weierbach.

Nachdem im Hauptausschuss am 12. November die fünf Varianten vorgestellt worden waren, die nach aktuellem Planungsstand in die engere Wahl gekommen sind, fand nun im Schiller-Saal ein Informations- und Beteiligungsabend statt. Eingeladen waren alle Beteiligten und Interessierten. Schulbürgermeister Hans-Peter Kopp führte in das Thema ein, Jochem Schneider vom Planungsbüro Schneidermeyer stellte noch einmal die Varianten vor. Im Anschluss konnten die Bürger ihre Einschätzungen abgeben und dokumentieren lassen.

Kritische Raumsituation in den Oststadtschulen

Hintergrund: Die Anforderungen an die Grund- und Realschulen sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Die Stichworte sind: Individuelle Betreuung der Schüler, Binnendifferenzierung innerhalb der Klassen, Inklusion. Ziel ist, dass jedes Kind mitgenommen wird auf dem Weg durch die Schulbildung. Die Raumsituation an den Oststadtschulen wird diesen Anforderungen nicht mehr gerecht, es ist zu eng geworden.

In der aktuellen Diskussion geht es jetzt um die Wahl des am besten geeigneten Standorts. Da jede der fünf Varianten nach derzeitigen Schätzungen zwischen 20 und 23 Millionen Euro kosten wird, so Kopp, können nun die inhaltlichen Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Denn rein ökonomisch gibt es keine Vorzugsvariante.

Fünf Varianten stehen zur Auswahl

Bei den Varianten eins und zwei – Anbau an das bestehende Gebäude für die Grundschule, Neubau für Mensa und Buntes Haus, neue Sporthalle beziehunsgweise Neubau für Mensa, Buntes Haus und Grundschule an der Rammersweier Straße plus Einfeld-Sporthalle – wurden die zu engen Außenflächen, das Abstellproblem für Autos und für Fahrräder sowie der Wegfall des Bolzplatzes und der Grünfläche als gravierende Nachteile benannt.

Am meisten Zustimmung erhielten die Varianten drei und fünf: Neubau für das Bunte Haus und die Grundschule in der Schauenburgstraße und eine Zweifeld-Sporthalle an der Rammersweierstraße oder Neubau bei der Grundschule in Zell-Weierbach für die Erich-Kästner-Realschule. Buntes Haus und Grundschule würden dann in das bestehende Gebäude in der Oststadt ziehen, das jedoch in jedem Fall saniert werden müsste.

Bei Variante drei wäre am meisten Freiraum im Außenbereich, allerdings käme es im Bereich der Schrebergärten zu einer weiteren Flächenversiegelung. Bei Variante fünf wurde die Verkehrssituation problematisch gesehen, allerdings auch günstige Entwicklungsmöglichkeiten für Buntes Haus und Anne-Frank-Grundschule.

Bei Variante vier – Sporthallenneubau auf dem Gelände der Waldorfschule, An- und Neubauten am bisherigen Schulgebäude – wäre die räumliche Nähe der Einrichtungen von Vorteil, allerdings fiele auch hier das Freigelände des Bolzplatzes weg. Positiv wurde zudem die Erreichbarkeit in der Oststadt gesehen. Ein weiterer Vorteil dieser Variante wäre die zusätzliche Sporthallen-Kapazität in der Oststadt.

Angeregte Diskussion mit den Bürgern

An den fünf Stellwänden im Schiller-Saal, wo sich die fünf Diskussionsgruppen mit je rund 20 Teilnehmenden rund 15 Minuten aufhielten, bevor sie zur nächsten Variante gingen, kam es zu angeregten Diskussionen. Die Ergebnisse und Bewertungen werden nun ausgewertet und bis Februar in einem Papier zusammengefasst.

Dabei gibt es ein paar Festlegungen, die berücksichtigt werden müssen: Der Altbau an der Prinz-Eugen-Straße wird qualifiziert, um modernen Schulanforderungen genügen zu können. Keine Schule soll auf zwei Standorte verteilt werden. Der Standort des Bunten Hauses wird zugunsten eines Neubaus aufgegeben. Weitere Grundlagen sind die Schulbauförderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg und die Berücksichtigung von Außenflächen.

Kopp skizzierte am Ende der Veranstaltung die weitere Vorgehensweise: So werden die Bildungsinstitutionen und auch die Ortschaftsräte Zell-Weierbach, Rammersweier und Fessenbach beteiligt. Dann wird, wenn alle Fakten zusammengestellt sind, wieder im Ausschuss diskutiert, bevor der Gemeinderat spätestens im Juli entscheiden muss.

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