Was passiert in Offenburg?
Erneuter Insolvenzantrag der Karstadt-Gruppe

Foto: rek

Offenburg (rek/gro) Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, mit einem Standort am Lindenplatz in Offenburg, hat im Zuge der Schieflage ihres Eigners Signa am 9. Januar beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist der dritte Insolvenzantrag binnen drei Jahren. Ziel sei es nun, einen neuen Eigentümer zu finden. Wie es aus dem Unternehmen heißt, strebe die Kaufhaus-Kette einen Eigentümerwechsel an. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen, mit dem Ziel, die Fortführung des Unternehmens zu sichern.

Zur erneuten Insolvenz der Karstadt-Gruppe und den möglichen Auswirkungen auf den Standort Offenburg erklärte Oberbürgermeister Marco Steffens: „Die erneute Insolvenz ist schon besorgniserregend. Andererseits wissen wir auch, dass Offenburg ein starker Standort ist. Wir hoffen deshalb, dass das Haus am Lindenplatz erhalten bleibt. Wie es hier vor Ort weitergeht, wird sich in den kommenden Tagen entscheiden. Wir beobachten aufmerksam die weitere Entwicklung und die Folgen für den Einzelhandel in der Innenstadt.“

Fortführung des Geschäfts

In einer Pressemitteilung heißt es, dass die Filialen sowie das Online-Geschäft in vollem Umfang fortgeführt werden. "Galeria Karstadt Kaufhof ist mit seinen über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Markt erfolgreich und hat das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2023/24 über dem Vorjahresquartals abgeschlossen", schreibt das Unternehmen. Die zahlreichen Insolvenzen der Signa-Gruppe würden Galeria massiv schädigen, das laufende Geschäft behindern und durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten stark einschränken.

Um sich aus dieser Situation zu befreien und eine erfolgreiche Zukunft für Galeria Karstadt Kaufhof zu sichern, habe das Unternehmen am 9. Januar 2024 beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei Stefan Denkhaus bestellt worden.  Das Galeria-Management mit CEO Olivier van den Bossche sowie CEO und Arbeitsdirektor Guido Mager werde den Prozess gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter aktiv begleiten. Ziel sei die Fortführung von Galeria. Es werde ein Eigentümerwechsel angestrebt. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen. Erste Gespräche hätten gezeigt, dass das Warenhausgeschäft von Galeria in deutschen Innenstädten und Einkaufsmetropolen nach einem solchen Befreiuungsschlg hoch attraktiv sei.

Zerschlagung kein Ziel

Stefan Denkhaus, vorläufiger Insolvenzverwalter erklärt: "Galeria Karstadt Kaufhof hat sich unter der Führung von Olivier van der Bossche und Guido Manger intensiv Gedanken über die Verfahrensart gemacht und sich für ein Regelverfahren entschieden. Ich denke, dass diese Entscheidung klug war, um den Befreiungsschlag zu dokumentieren. Das Management hat bereits viel erreicht und wird deshalb den Sanierungsprozess mit mir im Team führen. Ich baue auf diesem Vertrauen auf, auch wenn ich naturgemäß die beiden erst seit kurzem kenne. Die Insolvenzen der Signa-Gruppe haben die gute Entwicklung von Galeria konterkariert und bedrohen das Unternehmen. Dem Management bleibt deshalb kein anderer Weg, als das Unternehmen im Zuge einer Insolvenz aus dieser Umklammerung zu befreien. Wir werden gemeinsam mit aller Kraft daran arbeiten, den begonnenen Weg unter bessern Rahmenbedingungen weiter fortzusetzen und Galeria als Unternehmen zu erhalten. Eine Zeschlagung ist ausdrücklich nicht Ziel des Verfahrens."

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