Gewinnspiel 20 Jahre Guller: ein Geburtstagsgedicht für Doris Waffenschmidt
"Da hat mich 'de Hämme' so beschrieben wie ich bin"
Offenburg (djä). Wer einen "runden" Geburtstag feiert, bekommt oft etwas Besonderes geschenkt. Für Doris Waffenschmidt gab es zu ihrem Jubiläum im April ein Geschenk, das es sonst gar nicht so zu kaufen gibt: Sie hatte beim 20 Jahre Guller Gewinnspiel ein ganz persönliches Geburtstagsgedicht von Helmut Dold gewonnen. Der ist in der Region als "de Hämme" bekannt. Bei seinen Liedern, Texten und Geschichten bleibt kein Auge trocken. "Lache isch d'beschd Medizin", lautet seine Lebensweisheit und wer ihm gegenübersitzt, erkennt sofort: "De Hämme" lebt sein Motto.
So wurde bereits das erste Treffen des Künstlers und der Gewinnerin in einem Offenburger Café eine lustige Sache. Wer ist denn eigentlich die Doris Waffenschmidt, wollte "de Hämme" wissen, denn die sollte sich natürlich in ihrem Geburtstagsgedicht wiederfinden. Was macht sie beispielsweise beruflich? Zusammen mit Maria Isenmann betreibt sie in Offenburg die Schneiderei Doma. "Wir nähen alles, was wir unter unsere Nähmaschinen bekommen. Das ist sehr abwechslungsreich", erzählte die Gewinnerin. Was ist ihr großer Wunsch? "Bald in Rente gehen. Dann hätte ich mehr Zeit für mein Enkelkind, das ich über alles liebe. Und ich würde gerne Blockflötenspielen lernen", antwortete sie. Doris Waffenschmidt wandert, gerne auch große Touren: "Da kriege ich den Kopf frei." Ihr Lebensmotto: Leben und leben lassen. Mit vielen Informationen ging "de Hämme" danach an seinem Schreibtisch an die Arbeit.
Ihren Geburtstag verbrachte die Gewinnerin im Höhengasthaus "Zum Kreuz" in Biederbach im Schwarzwald. Alle, die gratulieren wollten, durften sie dort besuchen. Sie selber wanderte am Vortag dort hin. "Ich habe mich verlaufen und war statt drei Stunden sieben unterwegs", erzählte sie lachend. Sie sei total erledigt gewesen nach dem langen Marsch. Umso erholsamer war dann ihr Geburtstag am Tag darauf. "De Hämme", der das Gasthaus und die Wirtsleute selbst seit Jahren kennt, kam zur Mittagszeit vorbei und trug das Gedicht schwungvoll vor. Die Gewinnerin lachte Tränen und war begeistert von dem Vortrag.
Das Gedicht für Doris Waffenschmidt "vum Hämme"
Liebe Doris Waffenschmidt / uff de Dag 60 wäre Sie hit / un ich derf ihne dezu herzlich gratuliere, / während ihre Gäschde ihnen kräftig applaudiere / – die sich dann hoffentlich au amüsiere, / wenn ich ä bissli iiber ihr Läwe du referiere!
Jogge, jogge – mer siehts an de Figur. / Wandre, wandre – nuss an d'frisch Luft, in d'Natur. / Ob im Schwarzwald odder in Spanie uff Jakob's Spure, / d'Doris bruucht eifach ihri große Toure. / Hauptsächlich dann, wenn's im Atelier Doma heftig brummt / un ihri Nähmaschin summt un summt / – da denkt sie dann schun mal gern an d'Rente / middem Wunschziel eimol endlich ä Blockflöt in de Hände. / Un sie träumt ihre große Traum: statt Doma / eifach nur Oma!
Sie isch eifach ä ganz liebenswertes Original / un so isches fir mich ganz normal, / dass hit nit nur de Hämme middeme Gedichtli gratuliert, / sondern au unser große Mundartdichter Gerhard Jung / ä paar scheene Wörtli an sie adressiert!
Mit einem Gedicht von Gerhard Jung ging der Vortrag dann auch weiter. "Es war toll, dass sich Frau Waffenschmidt so riesig gefreut hat. Wir saßen in ganz munterer Runde, während um uns herum schon fleißig eingedeckt wurde", berichtete Helmut Dold, dem die Aktion selbst sehr viel Spaß gemacht hat. "Er hat mich so gut getroffen. Wir waren alle begeistert", sagte die Gewinnerin strahlend.
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