In Elgersweier und Berghaupten steigen Unmut und Frust
B33: Seit dem Ausbau steigt der Lärmpegel
Offenburg/Berghaupten (gro). Seit die B33 von zwei auf vier Spuren ausgebaut wurde, ist an ein gemütliches Beieinandersitzen auf der Terrasse von Thorsten Irmscher nicht mehr zu denken. Auch bei geöffnetem Fenster zu schlafen, fällt dem Eigentümer des Hauses in Sichtweite der Bundesstraße schwer. Zwar verläuft entlang der Strecke bei Elgersweier eine Lärmschutzwand, doch die endet ein Stück vor der Stelle, wo sein Haus steht.
"Als ich die Planungsunterlagen vor einigen Jahren angeschaut hatte, sah es so aus, als sollte der Lärmschutz bis zur Abfahrt Elgersweier gebaut werden", erinnert sich der Elgersweierer. Doch als die Baumaßnahme abgeschlossen war, wurde klar, der Lärmschutz endet 250 Meter vor der Abfahrt. "Warum wurde mitten drin aufgehört?", wundert sich der lärmgeplagte Anwohner. "Der Verkehr hat seit dem Ausbau deutlich zugenommen und wird weiter steigen. Schließlich bauen gerade große Speditionen Stützpunkte im Gewerbepark Kinzig in Gengenbach", so Irmscher. Hinzu komme, dass die LKW sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten. "Am schlimmsten ist es am Montagmorgen und am Freitagnachmittag, da fahren die Lastzüge wie an einer Perlenkette." Der Betroffene beschreibt einen Effekt: "Am Ende der Lärmschutzwand ist es lauter, als ein paar Meter dahinter. Es ist, als würde der Lärm vor den Fahrzeugen zwischen den Schutzwänden hergeschoben und breite sich dann mit dem Ende der Lärmschutzwand schlagartig aus", beschreibt er seinen Eindruck.
Er wendete sich schriftlich an das Regierungspräsidium Freiburg (RP), wo ihm mitgeteilt wurde, dass die gesetzlichen Anforderungen an den vorgeschriebenen Lärmschutz erfüllt worden seien, eine Verlängerung nicht in Planung sei. Diese Auffassung bestätigte das RP bei einer Anfrage. "Die Lärmschutzmauer wurde nach den Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses gebaut. Ein Bau bis zur Abfahrt Elgersweier war nicht vorgesehen", wird mitgeteilt. Es verweist auf eine Straßenverkehrszählung entlang der Bundesstraße von 2019. Allerdings liegen die Zählstellen in Hornberg und Gutach. "Weitere Zählungen sind nicht vorgesehen", so das RP. Der von Irmscher beschriebenen Effekt eines "Lärmknalls" am Ende von Lärmschutzmaßnahmen sei nicht bekannt, "die schalltechnischen Berechungen wurden nach den Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen durchgeführt."
Auch in Berghaupten herrscht Unmut über mangelnden Lärmschutz entlang der Ausbaustrecke. Dort wurde auf Kosten der Gemeinde eine Lärmmessung vorgenommen. Das Ergebnis: An der Messstelle wurden die erlaubten Werte knapp unterschritten – betroffene Bürger in der Nachbarschaft bemängeln, dass am einzigen Gebäude in der Straße gemessen worden sei, wo höhere Dezibel-Werte gesetzlich zugelassen seien.
Auch an diesem B33-Teilabschnitt beklagen die Anwohner, dass sich die Lastwagen nicht an das vorgeschriebene Tempolimit halten würden, das zudem noch verwirrend ausgeschildert sei. Außerdem seien die Gebäude im neuen interkommunalen Gewerbegebiet hoch und würden den Schall in Richtung Berghaupten reflektieren, was zu einer noch höheren Belastung durch den Verkehrslärm führen würde.
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