Klinik und Kassenärzte schlagen Alarm
Ausnahmezustand bei Notfällen

An den vier Klinik-Standorten mit einer Notaufnahme in Offenburg, Lahr, Achern und Wolfach gibt es auch eine Notfall-Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung. | Foto: rek
  • An den vier Klinik-Standorten mit einer Notaufnahme in Offenburg, Lahr, Achern und Wolfach gibt es auch eine Notfall-Praxis der Kassenärztlichen Vereinigung.
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Offenburg (rek) "Der ärztliche Bereitschaftsdienst mit den Notfallpraxen ist für Patienten da, die außerhalb der regulären Sprechzeiten dringend ärztliche Hilfe brauchen und mit ihren Beschwerden nicht bis zur nächsten Sprechstunde ihres Haus- oder Facharztes warten können", stellt die Kassenärztliche Vereinigung klar und zieht damit die Abgrenzung zu den Fällen für Notaufnahmeambulanzen des Ortenau Klinikums. Eine der vier Notfallpraxen in Offenburg, Lahr, Achern und Wolfach suchten 33.000 Patienten dabei in diesem Jahr auf. "Rund die Hälfte der Patienten, die die Notaufnahme aufsuchen, sind bei uns an der falschen Adresse", so die Einschätzung von Bernhard Gorißen, Chefarzt und Leiter des Netzwerks der Ortenauer Notaufnahmen.

Die Notfallambulanzen kommen angesichts der Zahlen aus verschiedenen Gründen an ihre Grenzen: krankheitsbedingte Ausfälle des Personals, Kündigungen, steigende Zahl an Fällen, aber auch Gewalt in Worten und Taten gegen Mitarbeiter in der Ambulanz, nennt Gorißen die Gründe. "Wir wollen die Bevölkerung sensibilisieren, dass unser Auftrag die stationäre Notfallversorgung ist. In allen anderen Fällen sind der Haus- oder Facharzt, die Notfallpraxis oder der Notruf 112 die richtigen Anlaufpunkte für Patienten", betont der Chefarzt.

Erschwerend, so Gorißen, sei die "nie da gewesene Infektionswelle". Auch für die Notfallpraxis der Hausärzte seien die Zahlen der Atemwegsinfektionen eine besondere Situation. Vor allem die Teams der Kinder-Notfallpraxen kämen an der Belastungsgrenze. Wartezeiten seien vielfach inzwischen üblich, so die Kassenärztliche Vereinigung.

Auch in den Notfallambulanzen müssen Patienten den erhöhten Zulauf müssten Patienten neben Wartezeiten auch eine noch stärkere Priorisierung in der Behandlung akzeptieren. Das führe zu Unzufriedenheit und immer häufiger zu Gewalt gegen medizinische Mitarbeiter.

"Unsere Notfallambulanzen sind die Lückenbüßer für das geschwächte Gesundheitssystem", kritisiert Klinikums-Geschäftsführer Christian Keller die Situation des Mangels bei niedergelassenen Ärzte und bei Pflegekräften. 113.000 Patienten suchten 2022 eine der vier Notaufnahmen am Ortenau Klinikum auf

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