Lieblinge der Saison
Äpfel stehen ganz oben in der Gunst der Deutschen
Ortenau (gro). Das beliebteste Obst der Deutschen sind ganz eindeutig Äpfel. Sie werden im ganzen Land geerntet und pro Kopf werden durchschnittlich satte 17 Kilogramm pro Jahr verzehrt. Es gibt unzählige Apfelsorten, im Handel finden sich rund 20 von ihnen. Aber auf Streuobstwiesen und in alten Gärten finden sich noch die alten Sorten, die oft nur Feinschmecker kennen und schätzen.
Drei Sorten haben die Nase vorn in Sachen Beliebtheit: Die deutschen Verbraucher schätzen den aromatisch-saftigen Elstar, den süß-säuerlichen Braeburn und den feinsäuerlichen Jonagold von allen am meisten.
Schale sollt glatt und fest sein
Wer keinen Apfelbaum im Garten hat, dem bietet sich nun die Gelegenheit, sich mit frischen Früchten aus der Region auf den Märkten und im Lebensmittelhandel einzudecken. Dabei sollte beim Einkauf darauf geachtet werden, dass die Schale glatt und fest ist. Äpfel lieben es kühl und dunkel. Kommt noch eine hohe Luftfeuchtigkeit hinzu, dann lassen sie sich unter diesen Bedingungen gut lagern. Und da solche Keller heutzutage selten sind, ist der Kühlschrank keine schlechte Wahl, um seine Äpfel aufzubewahren. Denn so dekorativ sie auch in eine Schüssel auf dem Tisch aussehen mögen, sie reifen nach, verlieren Feuchtigkeit und sehen am Ende schrumplig aus. Übrigens, Äpfel verströmen Ethylengas aus. Das besitzt die Eigenschaft, andere Obst- oder Gemüsesorten schneller reifen zu lassen. Deshalb sollten Äpfel separat gelagert werden.
In der Küche sind sie wahre Alleskönner: Sie schmecken sowohl in süßen als auch herzhaften Gerichten. Sie passen zu Aufläufen und machen so manchen Kuchen unwiderstehlich. Zu Kompott eingekocht und sterilisiert, lässt sich das Obst etwa zwölf Monate haltbar machen. Äpfel schmecken aber ebenso als Teil eines Pfannkuchens – pikant wird es mit Speck – oder machen jedem Obstsalat Ehre. Wenn Äpfel geschält und aufgeschnitten werden, kann sich das Fruchtfleisch durch die Reaktion mit Sauerstoff braun verfärben. Das lässt sich vermeiden, in dem die Stücke mit Zitronensaft beträufelt werden.
Wer einen Apfelkuchen backen möchte, der greift zu säuerlichen und eher festen Sorten wie Boskoop, Elstar oder Jonagold. Braeburn oder Delbarestival verleihen jedem Obstsalat eine fein-fruchtige Note. Die bekannten Cox Orange oder Gala verleihen herzhaften Gerichten eine süße Note.
Säuerliche ins Dessert, Süße fürs Pikante
Es gibt eine Faustregel, an die man sich halten kann: Säuerliche Sorten wie Boskoop, Braeburn, Cox Orange, Gloster, Ingrid Marie oder Jonagored runden süße Speisen mit ihrem frischen Aroma ab. Wer Obst in pikanten Gerichten schätzt, der sollte zu den süßeren Sorten greifen. Zu Rotkraut oder Schweinebraten passen Sorten wie Gala, Golden Delicious, Idared, Jonagold oder Pinova.
Die Hauptsaison für Äpfel dauert in unseren Breitengraden von September bis April – dank innovativer Lagermethoden der Hersteller. Geerntet werden sie im Spätsommer bis in den Herbst. Äpfel sind gesund, denn sie enthalten viele Vitamine und Niacinsäure. Außerdem finden sich in ihnen mehr als 30 Mineralstoffe. Dank ihres hohen Kaliumgehalts sorgen sie dafür, dass unser Wasserhaushalt ausgeglichen ist. Doch leider vertragen nicht alle Menschen dieses gesunde Obst. Ein Grund dafür kann das in den Früchten enthaltene Polyphenol sein, welches das Kernobst aromatisch, aber weniger süß macht. Zudem verfärben sich Äpfel mit einem hohen Polyphenolgehalt langsamer braun, wenn sie aufgeschnitten wurden. Alte Apfelsorten wie Gravensteiner, Finkenwerder Herbstprinz oder Roter Berlepsch besitzen weniger von diesem Inhaltsstoff. In Absprache mit dem Arzt können Allergiker, die auf den Genuss von Äpfeln nicht verzichten möchten, feststellen, ob sie diese Sorten vertragen.
Der Bratapfel ist ein Klassiker
Zu den Klassikern der Küche, die man unbedingt mal versuchen sollte, zählen natürlich Bratäpfel. Für diese Spezialität eignet sich am besten die Sorte Boskoop. Denn diese feste Sorte bleibt formstabil und zerfällt nicht, wenn sie gegart wird. Für einen Bratapfel wird das Kerngehäuse aus der ganzen Frucht herausgeschnitten. In die entstandene Höhle wird nun eine Füllung gegeben. In der einfachsten Form sind das Butter und Honig, es passen aber auch Nüsse oder Marzipan dazu.
Die vielen Kuchenvarianten lassen sich fast nicht aufzählen: Berühmt sind Wiener Apfelstrudel und Tarte Tatin. Ein Gewürz, das Äpfel veredelt, ist Zimt. Sein Aroma verbindet sich beim Kochen oder Backen mit dem der Äpfel und macht diese fruchtige Leckerei für die meisten einfach unwiderstehlich.
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