Leader-Projekt in Haslach
Spatenstich für den Mehrgenerationenparcours
Haslach (st). Mehrgenerationen-Erlebnis-, Spiel- und Bewegungsparcours entlang des Albert-Schweitzer-Weges, so lautet der etwas sperrige Antragstitels des Regionalprojektes, das mit Mitteln der Leader-Förderung nun in Haslach verwirklicht wird. Vorgesehen ist bis Mitte April am altstadtnahen Albert-Schweitzer-Weg auf 370 Metern Länge einen Parcours zu schaffen, wie er anregender nicht sein könnte: Ziel ist es, Menschen jeden Alters dort zusammenzuführen. Insbesondere auch bewegungseingeschränkte Personen sollen die verschiedenen Möglichkeiten des Parcours nutzen und aktiv erleben können, was durch die Vielzahl an barrierefreien Geräten gewährleistet ist. Eine wichtige Zielgruppe neben den Einheimischen sind auch Tagestouristen. Der Parcours dient damit der Weiterentwicklung der Freizeitangebote für Erholungs- und Erlebnissuchende gerade auch für Familien mit Kindern in der gesamten Region.
Von Bewegung bis Konzentration
Die Ausgestaltung des Parcours gewährleistet, dass neben verschiedenen Spiel- und Bewegungspunkten auch Stationen für Wissen, Kommunikation und Konzentration altersunabhängig geschaffen werden. Weit über ein Dutzend solcher Geräte, vom Balancezopf über verschiedene Beweglichkeitstrainer, einer Balance-Brücke bis hin zu Slackline, Federplatten und Stehkreisel säumen die Wegstrecke, wobei bei der Umsetzung naturnah und haptisch unterschiedlich spürbare Materialien verwendet werden. In Anspielung an die historische Erzgewinnung in Haslach wird eine Murmelbahn als symbolisch verbindendes Element an sieben Stationen in unterschiedlichsten Gestaltungsvarianten erscheinen und beim Bergwerkshügel ihren Abschluss finden. Hinzukommen sinnige Dekorationselemente fürs Auge, etwa das Storchennest und die Vogelparade, und schließlich mehrere Info-Tafeln. „Ziel des Generationenparcours ist es, durch spielerische Wissensvermittlung, einem umfangreichem Bewegungsangebot, das Ruhezonen nicht vernachlässigt, Menschen jeden Alters zu begeistern, zum Kommunizieren anzuregen und Wiederholungsnutzungen zu initiieren“, konstatierte Philipp Saar in seiner Einführung zum Spatenstich.
Projektverlauf
Leader-Projekte folgen nicht nur strengen formalen Vorgaben, die Inhalte werden zudem in unterschiedliche Handlungsfelder des ausgearbeiteten regionalen Entwicklungskonzepts eingespeist. Ein Bottom-Up-Verfahren stellt sicher, dass die Zusammenarbeit möglichst vieler regionaler Akteure beachtete wird, was beim Haslacher Generationenparcours vorbildlich der Fall war.
Als 2017 im Haslacher Gemeinderat das Thema Analyse und Überplanung der Haslacher Spielplätze Gegenstand der Diskussion wurde, brachte auch eine Anregung der Leiter der Haslacher Stadtgärtnerei und des Bauhofes, Uwe Schweitzer und Reinhard Matt, den Ball buchstäblich ins Rollen.
In die dann folgenden Vorplanungen waren die Carl-Sandhaas-Schule, die Lebenshilfe und das Seniorenwerk einbezogen, Letztere bezuschussen die Errichtung des Mehrgenerationenparcours außerdem finanziell. Nach weiterer Ideensuche und Vorplanungen durch das auf innovative Spielkonzepte spezialisierte Planungsbüro Trapp aus Kappelrodeck und der Herstellung der notwendigen Beschlusslage, konnte die Haslacher Verwaltung im Juli 2019 der Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald e. V., also der regionalen Leader-Gruppe den vollständigen Zuschussantrag vorlegen, der in der Auswahlsitzung im September des gleichen Jahres befürwortet wurde.
Fördertafel
Besonders wichtig für deren positive Entscheidung waren der Leader-Gruppe der konkrete Inhalt - Schaffung von Begegnungsräumen für Jugend und Senioren, Eltern und Kinder, Einheimische und Zugezogene sowie Angebot für die Jugend im ländlichen Raum -, der Themenkomplex Barrierefreiheit und Inklusion und schließlich die Vernetzung verschiedener sozialer und kultureller Einrichtungen, was der nun im Bau befindliche Lückenschluss zwischen historischer Altstadt und der beliebten Erholungsanlage Waldsee optimal gewährleiste, erklärte der Vorsitzende der Leader-Regionalgruppe, Henry Heller, bei der Übergabe der Förderhinweistafel die komplexe Vorgehensweise. So wird das Projekt im Schwerpunkt Leader des Maßnahmen- und Entwicklungsplans Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014 – 2020 unterstützt.
Die Bewilligung durch das Regierungspräsidium im Mai 2020 ergab letztlich einen Zuschuss in Höhe von 60 Prozent der Nettobaukosten. Haslachs Bürgermeister Philipp Saar freute sich über die gute Zuschusshöhe von nunmehr fast 157.000 Euro, die mithilft, die rund 322.000 Euro teuren Baukosten im kommunalen Haushalt zu schultern.
Symbolischer Spatenstich
Mit den Garten- und Landschaftsbauarbeiten wurde die ortsansässige Firma Klaus Eble beauftragt. Mit den Arbeiten konnte bereits begonnen werden, sie dauern voraussichtlich bis Mitte April. Der symbolische Spatenstich erfolgte am Montag, 1. März, abstandsgerecht, parallel dazu wurde die Fördertafel zur Kennzeichnung der Baustelle durch Henry Heller feierlich übergeben.
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